Fisch und Fleisch können auch in der Schwangerschaft wunderbare Lieferanten für eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe sein. Mineralien, Vitamine und Eiweiß sowie – im Falle von Fisch – ungesättigte Fettsäuren sind darin enthalten, können den Speiseplan bereichern und die Versorgung erleichtern. Aber nicht jedes Fleisch und jeder Fisch ist während der Schwangerschaft auch sicher für das ungeborene Kind.
Fleisch in der Schwangerschaft
Wenn Sie bisher Fleisch gegessen haben, müssen Sie auch während der Schwangerschaft nicht darauf verzichten. Immerhin ist es ein wunderbarer Lieferant von Eisen und anderen Mineralstoffen sowie Vitaminen.
Achten Sie beim Verzehr aber auf die folgenden Punkte:
• Keine Innereien:
In den Innereien wie Leber, Niere und Herz sind Mikronährstoffe stark konzentriert. Gerade beim Vitamin A Gehalt in Leber können diese hohen Konzentrationen aber zu Überdosierungen an Vitaminen – der sogenannten Hypervitaminose führen. Diese kann während der Schwangerschaft die Entwicklung des ungeborenen Babys stören.
• Niemals roh:
Weder Carpaccio noch Tartar sollten auf dem Teller landen. Die Gefahr von Parasiten und Krankheitskeimen ist immer gegeben, während der Schwangerschaft ist das daraus resultierende Risiko aber besonders hoch. Das gilt übrigens nicht nur für Fleisch, sondern auch für Wurst und Pate.
• Aus sicheren Quellen:
Massentierhaltung funktioniert nicht ohne größere Mengen Medikamente, die sich auch im Fleisch widerfinden. Bei Wild kann hingegen Blei enthalten sein. Beziehen Sie ihr Fleisch lieber aus sicheren und gesunden Quellen, wie beispielsweise von Bio-Bauern.
Meeresfrüchte und Fisch in der Schwangerschaft
Fisch ist vor allem reich an Mineralien – Vitamine und ungesättigte Fettsäuren finden sich aber ebenfalls darin. Zudem sind Fisch und Meeresfrüchte wunderbare Eiweißlieferanten. Ebenso wie beim Fleisch sollte aber wiederum auf einige Faktoren geachtet werden, denn neben den gesunden Nährstoffen können leider auch schädliche Substanzen enthalten sein:
• Verzichten Sie auf großen Seefisch:
Thunfisch, Schwertfisch, Königmakrele – sehr große Seefische nehmen oft größere Mengen an Quecksilber und anderen schädlichen Substanzen auf.
Kleinere Seefische, wie Heringe oder auch Fisch aus Süßwasser sind in dieser Hinsicht sicherer.
• Ist Räucherfisch sicher?:
Das kommt darauf an, wie der Fisch geräuchert wurde. Bei kaltgeräuchertem Fisch können sich immer noch Bakterien und Parasiten finden. Konservierte Räucherware oder heiß geräucherter Fisch ist sicherer.
• Niemals roh:
Sushi und rohe Meeresfrüchte, wie Austern, sollten während der Schwangerschaft nicht verzehrt werden. Selbiges gilt für Fisch und Meeresfrüchte, die nicht vollständig durchgegart sind. Wiederum ist bei diesen das Risiko für Parasiten und Krankheitserreger sehr hoch.
Worauf muss ich bei Fleisch und Fisch in der Schwangerschaft achten?
Weder Fleisch noch Fisch müssen vollständig vom Speiseplan gestrichen werden. Sie sollten in der Schwangerschaft aber vermehrt auf die folgenden Punkte achten:
• Hygiene:
Vor allem bei Geflügelfleisch aber auch bei anderen Fleischsorten und Fisch ist ein hygienischer Umgang entscheidend. Vermeiden Sie Kontakt zwischen rohem Fleisch und Fisch und anderen Zutaten. Waschen Sie sich nach der Zubereitung gründlich die Hände und alle verwendeten Utensilien. Verpacken Sie Fleisch und Fisch auch bei der Lagerung im Kühlschrank entsprechend, um den Kontakt zu anderen Lebensmitteln zu vermeiden.
• Richtiges Lagern:
Eine durchgängige Kühlung ist sowohl für Fisch als auch für Fleisch entscheidend für den sicheren Verzehr. Verwenden Sie für den Transport nach dem Einkauf Kühltaschen und frieren sie aufgetaute Lebensmittel nicht erneut ein.
• Richtiges Garen:
Rohes Fleisch und roher Fisch sind während der Schwangerschaft tabu. Denn das Risiko für bakterielle Infektionen sowie die Aufnahme von Parasiten ist bei diesen Lebensmitteln im Rohzustand sehr hoch. Sie sollten daher auch bei der Zubereitung darauf achten, dass Fisch und Fleisch komplett durchgegart werden. Verzichten Sie auf blutige Steaks und Kurzgebratenes.
• In Maßen essen:
Auch richtig gelagertes Fleisch und korrekt gegarter Fisch können für die Gesundheit des ungeborenen Kindes abträglich sein, wenn sie in großen Mengen verzehrt werden. Studien zeigen, dass werdende Mütter mit einem hohen Fleischkonsum häufiger Kinder zur Welt bringen, die später im Leben unter kardiovaskulären Problemen leiden. Große Mengen Seefisch und Meeresfrüchte können hingegen zu Vergiftungen führen. Verzehren Sie Fleisch und Fisch daher nicht täglich, sondern lediglich zwei bis maximal dreimal pro Woche.
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