Eine Hundeallergie ist eine überempfindliche Reaktion des menschlichen Immunsystems auf einen Stoff, der von Hunden ausgeschieden wird. Bei diesem Stoff handelt es sich um ein Eiweiß, das in den Talgdrüsen der Haut von Hunden gebildet wird, das aber auch im Urin und im Speichel sowie in der Tränenflüssigkeit des Hundes vorkommt. Die Symptome einer Hundeallergie sind im Allgemeinen Niesen und Juckreiz sowie rote Augen und Hautausschlag. Diese Symptome können sehr unterschiedlich stark ausfallen, je nachdem, wie stark ausgeprägt die Allergie ist und wie lange man dem Allergen ausgesetzt ist.
Manche Menschen haben eine Fehlfunktion ihres Immunsystems, die sie auf genau dieses spezielle Eiweiß, das von Hunden gebildet wird, allergisch reagieren lässt. Damit diese Reaktion entsteht, reicht es aus, dass das Allergen, also das Eiweiß aus dem Speichel, dem Urin oder von der Haut des Hundes mit dem menschlichen Körper in Berührung kommt. Häufig geschieht dies durch Hundehaare, die in der Wohnung auf Möbeln oder an der Kleidung hängen bleiben. Die Reaktion kann ebenso durch den direkten Kontakt der menschlichen Haut mit dem Hund oder auch über Hautschuppen des Hundes, die in der Raumluft vorhanden sind und eingeatmet werden hervorgerufen werden. Nach der Katzenallergie ist die Hundeallergie die Tierhaarallergie, die in Europa am häufigsten auftritt und Betroffene reagieren meistens auf alle Hunderassen gleichermaßen. Es kann aber auch vorkommen, dass ein Allergiker mit bestimmten Hunderassen weniger Probleme hat als mit anderen. Es kann auch vorkommen, dass jemand, der auf Hunde allergisch reagiert, ebenfalls auf Katzen reagiert.
Symptome einer Hundeallergie
Im Allgemeinen treten die Symptome der Allergie unmittelbar beim Kontakt mit dem Allergen, also dem Hund oder seinen Haaren auf. Da sich Hautschuppen des Hundes in einer Wohnung von Hundebesitzern auch in der Luft befinden, können die Symptome einer Hundeallergie auch beim Betreten einer solchen Wohnung auftreten, selbst wenn der Hund nicht da ist.
Zu den häufigen Symptomen einer Hundeallergie gehören:
- Rötung der Augen
- Juckreiz und Brennen an den Augen
- Hustenreiz
- Kratzen im Hals
- Beschwerden beim Schlucken
- Anschwellen der Schleimhäute in Mund und Nase
- Schnupfen und Niesen
- Rötungen der Haut
- Jucken der Haut und Schwellungen
Bei vielen Menschen sind diese Symptome sehr schwach ausgeprägt, so dass sie auch wenn sie hin und wieder mit Hunden in Kontakt kommen, kaum unter ihrer Allergie leiden. Es kommt jedoch häufig vor, dass sich die Symptome bei wiederholtem Kontakt mit dem Allergen verschlimmern und dass es zu Atembeschwerden oder gar asthmatischen Anfällen kommt. Im schlimmsten Fall kann es bis zur Atemnot kommen. Sobald man also die genannten Symptome an sich beobachtet, sollte man einen Arzt aufsuchen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen, so dass sich die Allergie nicht verschlimmern kann.
Ursachen einer Hundeallergie
Die Ursache der Hundeallergie ist wie gesagt das Eiweiß, welches von Hunden gebildet wird und auf das bestimmte Menschen überempfindlich reagieren. Das Eiweiß ist für einen gesunden Menschen vollkommen harmlos. Die eigentliche Ursache der Beschwerden liegt beim fehlgeleiteten Immunsystem des Menschen. Es stuft diese harmlosen Stoffe fälschlich als gefährlich für den Organismus ein und reagiert darauf, indem Histamin ausgeschüttet wird, also Antikörper gebildet werden. Das Histamin sorgt für die Schwellungen an verschiedenen Schleimhäuten und für eine erhöhte Schleimproduktion, die wiederum die vermeintlich schädlichen Stoffe aus dem Körper waschen soll. Die Reaktion tritt also immer dann auf, wenn der Körper mit dem jeweiligen Allergen egal in welcher Form in Verbindung kommt. Je stärker die Konzentration an Allergenen ist, desto heftiger fällt die Reaktion aus. Manchmal kann es schon ausreichen, einem Menschen die Hand zu schütteln, der zu Hause einen Hund hat.
Diagnose
Besteht der Verdacht auf eine Hundeallergie, empfiehlt es sich, den Hausarzt, oder besser noch einen Allergologen aufzusuchen. Dieser kann einen Test durchführen, bei dem verschiedene Allergene unter die Haut gebracht werden und so die Hundeallergie bestätigt wird. Zudem ermöglicht der Test, andere Allergien oder Kombinationen von Allergien auszuschließen oder zu bestätigen. Bei manchen Patienten ist relativ klar, dass eine Hundeallergie besteht, wenn der direkte Zusammenhang eindeutig im Alltag festgestellt werden kann. Bei schwächeren Verläufen und Ungewissheit empfiehlt sich ein umfassender Allergietest. Die Symptome, die bei einer Hundeallergie auftreten sind nämlich auch bei vielen anderen Allergien zu beobachten. Generell gehören Hundeallergien zu den weniger stark ausgeprägten Allergien. Menschen mit Katzenallergie oder beispielsweise Heuschnupfen reagieren meist mit deutlich heftigeren Symptomen.
Hundeallergien behandeln
Da es sich bei der Hundeallergie um eine im Allgemeinen eher schwache Allergie handelt, ist die effektivste Behandlung einfach das Vermeiden von Kontakt mit Hunden. Für Hundebesitzer mit einer leichten Allergie besteht die Möglichkeit durch kontinuierliches Lüften, häufiges Händewaschen, regelmäßiges gründliches Putzen und tägliches Staubsaugen sowie den Einsatz von Luftfiltern die Wohnung trotz Hund möglichst frei von Allergenen zu halten. Wer eine schwerere Form der Allergie entwickelt hat, was nach längerer Disposition oft vorkommt, der muss den Hund aus seinem Haushalt entfernen, um wieder beschwerdefrei leben zu können, so schwer das Hundebesitzern auch fällt. Bei akuten Symptomen helfen Antihistaminika, die den Körper und das Immunsystem in seiner Produktion von Histamin hemmen und damit die Symptome der Allergie unterdrücken. Diese Antihistaminika kann man provisorisch einnehmen, wenn man zum Beispiel bei jemandem zu Besuch ist, der einen Hund im Haus hat. Antihistaminika können auch bei akuten Symptomen eingesetzt werden, wenn sie bereits aufgetreten sind.
Hypersensibilisieren
Wenn die Hundeallergie die Lebensqualität allzu sehr einschränkt und man sich unter keinen Umständen von seinem Hund trennen will, dann kann über eine Therapie zur Hypersensibilisierung nachgedacht werden. Das Prinzip dieser Behandlung hat zum Ziel, den Menschen und sein gestörtes Immunsystem an das Allergen zu gewöhnen, so dass es nicht mehr so stark darauf reagiert. Über Jahre hinweg wird dabei das jeweilige Allergen in immer höherer Konzentration unter die Haut oder auch unter die Zunge des Patienten gebracht. Irgendwann gewöhnt sich der Körper an den Stoff und stuft ihn nicht mehr als gefährlich ein, wenn er in geringeren Dosen auftritt.
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