Die Nickelallergie gehört zu den am häufigsten auftretenden Kontaktallergien. Nahezu jeder Zehnte ist von der Allergie betroffen, wobei es vermehrt jüngere Menschen und Mädchen oder Frauen sind. Nickel ist häufig in Schmuck, Gürtelschnallen, Reißverschlüssen und in Brillengestellen enthalten. Die typischen Symptome sind eine gerötete Haut, Schwellungen, Juckreiz, Bläschen und nässende Stellen.
Was ist eine Nickelallergie?
Bei der Nickelallergie, einer sehr häufig vorkommenden Allergie, kommen die Haut oder Schleimhaut mit Nickel bzw. nickelhaltigen Produkten in Kontakt. Nickel kann in Schmuck, Brillen, Gürteln, Reißverschlüssen, Knöpfen, BH-Verschlüssen, Besteck, Münzen etc. enthalten sein. Nickel ein Spurenelement, wird aufgrund der Festigkeit und Hitzebeständigkeit gern für Metalllegierungen verwendet. Nahrungs- und Genussmittel wie Erdbeeren, Zigaretten und Nüsse können ebenfalls Nickel enthalten und bei sehr empfindlichen Menschen eine Nickelallergie auslösen. Dabei liegt eine Entzündung vor, die meist eine gerötete Haut und einen starken Juckreiz verursacht.
Ursachen der Nickelallergie
Eine Ursache der Nickelallergie sind genetische Faktoren, denn die Kontaktallergie wird oftmals vererbt. Dies bedeutet, dass das Risiko, an einer Nickelallergie zu erkranken, deutlich erhöht ist, wenn ebenso ein Elternteil darunter leidet. Der Hautausschlag, der beim Kontakt mit Nickel typischerweise auftritt, ist eine Reaktion des Immunsystems. Die Abwehrzellen erkennen Nickel als schädlich und reagieren demzufolge mit den Symptomen darauf. Das Ekzem tritt lediglich an der entsprechenden Körperstelle auf, die mit dem Nickel in Berührung gekommen ist.
Symptome der Nickelallergie
Die Symptome der Allergie machen sich meist innerhalb von 10 bis 12 Stunden nach dem Kontakt mit Nickel bemerkbar. Auf den obersten Hautschichten entwickelt sich eine Entzündung. Zu den Anzeichen gehören rote Hautstellen, Bläschen, Schwellungen, Hauterhabenheiten und ein starker Juckreiz. Der Hautausschlag beschränkt sich auf die Stelle, an welcher der Kontakt bestand. Das Spurenelement Nickel ist wasserlöslich, sodass Schweiß zu einer vermehrten Freisetzung führt. Daher äußern sich die Symptome der Nickelallergie im Sommer meist deutlicher. Der leicht saure Schweiß kann aus einem Metall Nickelionen lösen, die dann die physikalische Hautbarriere durchdringen. Bei Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung reagiert das Abwehrsystem auf diese Nickelionen. Nickelhaltige Speisen können die Symptome verstärken.
In folgenden Nahrungsmitteln kann Nickel enthalten sein:
- Vollkornprodukte aus Getreide wie Roggen, Gerste, Weizen und Buchweizen, Mais und Sojamehl
- Brot, Brötchen, Gebäck, Kuchen, Torte, Backmischungen und Backpulver
- Milchprodukte
- Fisch wie Hering und Bückling
- Meeresfrüchte, beispielsweise Muscheln und Krebse
- Fleisch wie Rinderleber
- Gemüse, zum Beispiel Erbsen, Bohnen, Brokkoli, Spargel, Zwiebeln, Mais, Wirsingkohl, Grünkohl, Pilze, Tomaten und Spinat
- Obst wie Erdbeeren, Himbeeren und Süßkirschen
- Alkohol aus Weizen wie Bier, Kornbrand und Wein
- Nichtalkoholische Getränke, beispielsweise Kaffee und Kakao
Gemüse und Getreide sollten möglichst geschält werden, denn Nickel wird vermehrt in der Schale angereichert.
Diagnose der Nickelallergie
Der erste Ansprechpartner, der die Nickelallergie in der Regel bereits erkennt, ist oftmals der Hausarzt. Dieser überweist zum Dermatologen, einem Spezialisten für Hauterkrankungen. Um die Diagnose einer Nickelallergie zu stellen, erkundigt sich der Arzt nach den Beschwerden. Anschließend untersucht er die betroffenen Hautstelle und kann in der Regel nun bereits den Verdacht einer Nickelallergie stellen.
Epikutantest
Der Nachweis einer Nickelsensibilisierung ist mittels Epikutantest möglich. Hierbei wird mit einem Pflaster Nickelsulfat auf die Rückenhaut geklebt. Bei einer Nickelsensibilisierung reagiert die Hautstelle nach einigen Stunden mit einer allergischen Reaktion. Ausgewertet wird der Test meist nach drei Tagen. Wenn eine Nickelallergie vorliegt, wird dies in einem so genannten Allergie-Pass vermerkt, der bei Arztbesuchen, beispielsweise beim Zahnarzt, vorgelegt wird.
Behandlung der Nickelallergie
Falls Sie unter einer Nickelallergie leiden, sollten Sie den Kontakt zu den allergieauslösenden Substanzen meiden, das heißt, auf nickelhaltige Produkte verzichten und auch bei der Ernährung darauf achten, dass Sie keinen Nickel zu sich nehmen. Bei einem Kontaktekzem kann der Hautarzt eine entzündungshemmende Salbe verschreiben, die zudem den Juckreiz verringert und die Haut beruhigt. Zudem stehen antiallergisch wirkende Präparate zur Verfügung, die die Heilung des Ekzems begünstigen.
Nickelallergie vorbeugen
Die beste Vorbeugung besteht darin, den Kontakt mit dem Nickel konsequent zu vermeiden. Wenn Sie nicht sicher sind, ob sich im Schmuckstück oder einem anderen Produkt Nickel verbirgt, können Sie dies mit einem speziellen Nickeltest überprüfen. Dieser ist in der Apotheke erhältlich. Das Ergebnis erfahren Sie bereits nach wenigen Sekunden. Zur Pflege der Haut sollten Sie seifenfreie Syndets mit einem pH-Wert von 5 bis 6,5 sowie rückfettende Bäder verwenden. Eine geeignete Hautpflege hilft dabei, die Hautbarriere aufrecht zu halten. Eine Ernährung komplett ohne Nickel ist kaum möglich. Es genügt in der Regel, wenn bei einer Nickelallergie die individuelle Toleranzschwelle nicht überschritten wird. Das Kochgeschirr sollte aus Materialien wie Glas, Ton, Keramik, Teflon, Emaille etc. bestehen. Wenn der Kontakt nicht vermieden werden kann, sollten Sie Schutzhandschuhe tragen.
Fazit zur Nickelallergie
Dies war alles Wissenswerte rund um die Nickelallergie. Die Haut reagiert in diesem Fall überempfindlich auf die direkte Berührung mit Nickel. Die Allergie ist nicht heilbar. Wer sich jedoch mit dem Krankheitsbild umfassend auseinander setzt und die genannten Tipps beachtet, kann im Alltag mit der Kontaktallergie in der Regel gut umgehen.
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