Wer auf bestimmte Pollen allergisch reagiert, spürt oft auch nach dem Genuss von Äpfeln ein Jucken im Hals. Der Hintergrund ist keine natürliche Apfelallergie, sondern eine Kreuzallergie. Davon spricht man, wenn eine Allergie gegen bestimmte Stoffe, allergische Reaktionen gegen andere nach sich ziehen. Aber auch wenn Sie davon betroffen sind, müssen Sie nicht komplett auf das Essen von Äpfeln verzichten. Wer bestimmte Dinge beachtet, kann die allergische Reaktion nämlich umgehen.
Warum kommt es zur allergischen Reaktion gegen Äpfel?
Die Stoffe, auf die Allergiker reagieren, sind im Fall von Pollen und Obst recht ähnlich. Nicht nur wächst beides an Blüten und Bäumen. Das körpereigene Immunsystem der betroffenen Allergiker kann es auch nicht so leicht unterscheiden. Gut die Hälfte aller Menschen, die allergisch auf Birkenpollen reagieren, entwickeln auch nach dem Konsum von Nüssen, Birnen oder Äpfeln einen Juckreiz am Gaumen oder sogar stärkere Beschwerden. Sogar Atemnot kann die Folge sein. Jeder Allergiker reagiert dabei unterschiedlich stark. Dennoch ist der Apfel eine der beliebtesten Obstsorten der Deutschen. Und auch wer Allergiker ist, muss auf deren Genuss nicht verzichten.
Nicht jede Apfelsorte ruft allergische Beschwerden hervor
Meist sind es die Apfelsorten aus dem Supermarkt, die entsprechende Beschwerden hervorrufen. Der Anteil an Allergenen ist bei diesen Tafeläpfeln besonders hoch. Sie wurden lange gezüchtet, um eine besonders süße Sorte zu erhalten. Dabei haben andere Stoffe, auf die der Körper von Allergikern nicht reagiert, abgenommen. Wer als Allergiker nicht auf den Genuss des beliebten Obstes verzichten möchte, sollte den Gang in den Biomarkt antreten und zu alte Sorten greifen. Diese rufen in vielen Fällen keinerlei allergische Reaktion hervor. Zudem macht der Genuss alter Apfelsorten auf die enorme geschmackliche Bandbreite aufmerksam, die das Obst zu bieten hat. Viele Verbraucher entdecken dabei völlig neue Lieblingssorten, an denen sie künftig festhalten. Ökotest hat eine ausführliche Liste mit Sorten veröffentlicht, auf die Allergiker stark reagieren und diesen Alternativen gegenübergestellt, die weit weniger Allergene enthalten.
Diese Äpfel sollten Sie meiden und das sind die Alternativen
Apfelsorten mit einem hohen Allergengehalt sind demnach: Gala, Golden Delicious, Granny Smith, Braeburn, Elstar und Fuji. Auf der anderen Seite werden Allergikern die folgenden Sorten ans Herz gelegt: Roter Boskop, Sankt Galler Klosterapfel, Gloster, Alkmene, Rubinette, Gravensteiner, Gewürzluiken. Wer einen noch ausführlicheren Überblick über die vielen Apfelsorten wünscht, kann sich auf der Seite des BUND schlau machen. Der Umweltverband veröffentlicht jährlich Listen mit allergiebezogenen Informationen zu über 100 Apfelsorten. Einen umfassenderen Überblick über Apfelsorten und allergische Beschwerden gibt es an keiner anderen Stelle.
Die alten Apfelsorten vertragen Allergiker besser
Alte Apfelsorten enthalten einfach weniger Allergene. Es gibt eine Vielzahl von ihnen. Das Obst ist nicht nur gesund, sondern bietet bei Apfelallergie auch noch einen weiteren Vorteil. Der hohe Anteil an Polyphenol, der in diesen enthalten ist, kann zudem ähnlich wie eine Desensibilisierungstherapie wirken. Manche Allergiker, die über einen Zeitraum die alten Sorten konsumieren, können anschließend auch wieder Äpfel essen, auf die sie zuvor allergisch reagiert haben. Diese Beobachtung geht aus medizinischen Studien hervor, die in den letzten Jahren angestellt wurden. Der Körper gewöhnt sich in diesem Fall an das Obst.
Der Trick mit der Mikrowelle
Hitze kann die Allergene in Äpfeln zerstören. Wer gekochte Äpfel genießt, empfindet in der Regel keine allergische Reaktion. Die Hitze lässt sich jedoch auch auf andere Weise nutzen. Allergiker können Äpfel für die Dauer einer Minute bei etwa 600 Watt in der Mikrowelle behandeln. Dieser Trick kann dafür sorgen, dass sich der Apfel anschließend auch in roher Form ohne Beschwerden genießen lässt.
Schälen senkt das Risiko allergischer Beschwerden ebenfalls
Die meisten Allergene finden sich beim Apfel direkt unter der Schale. Wer das Obst vor dem Essen schält, kann damit ebenfalls das Risiko einer allergischen Reaktion senken. Vor allem Allergiker, die nur einen geringen Juckreiz nach dem Essen von Äpfeln empfinden, sollten diese Möglichkeit nutzen. Unter Umständen lassen sich Beschwerden damit ganz einfach verhindern. Einen kleinen Nachteil hat dieser Trick allerdings. Unter der Schale des Apfels sitzen auch die meisten Vitamine. Wer sich also etwas Gutes tun will, ist die Schale in der Regel mit. Auch deshalb empfiehlt sich das Ausweichen auf alte Apfelsorten.
Diese Faktoren können Beschwerden steigern – auch bei der Apfelallergie
Es ist ein bekanntes Phänomen, dass unter Stress die allergischen Reaktionen steigen. Das Immunsystem des Menschen reagiert dann noch heftiger. Vorhandene Allergien treten in einem stärkeren Ausmaß auf. Auf der anderen Seite können sie in einer entspannenden Umgebung abnehmen. Manche Allergiker beklagen sich deshalb im Urlaub nur für geringe Beschwerden oder haben gar keine. Auch bei der Apfelallergie sollte man deshalb die allgemeinen Lebensumstände im Blick haben. Wenn Sie an diesen etwas ändern, kann auch die Allergie abgemildert werden.
Bildnachweise:
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Quellen:
https://www.aerztezeitung.de/medizin/fachbereiche/ernaehrungsmedizin/article/975776/studie-charite-apfel-allergie-spur.html
https://www.zeit.de/news/2018-11/11/berliner-forscher-sind-apfel-allergie-auf-der-spur-181111-99-762285
https://www.oekotest.de/essen-trinken/Hoffnung-fuer-Apfel-Allergiker-Diese-Apfelsorten-sind-besser-vertraeglich-_600725_1.html
http://www.bund-lemgo.de/apfelallergie.html
https://eatsmarter.de/gesund-leben/news/aepfel-in-die-mikrowelle