Ursachen, Symptome und Therapie bei einer Beifuß-Allergie
Wenn Sie empfindlich auf unterschiedliche Pollen reagieren, so kann sich darunter auch eine Beifuß-Allergie verstecken. Das Wildkraut Beifuß ist eine Gewürzpflanze, die gerne in der heimischen Küche zum Einsatz kommt. Doch auf die Pollen dieser Pflanze reagieren viele Allergiker mit unterschiedlichen Beschwerden, die von Niesanfällen und Fließschnupfen bis hin zu Atemnot reichen können. Näheres über Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Vorsorgemaßnahmen bei einer Beifuß-Allergie erfahren Sie hier.
Definition der Beifuß-Allergie
Bei einer Beifuß-Allergie reagiert Ihr Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Allergene aus der Umgebung. Beim Beifuß ist der Blütenstaub verantwortlich für einen einhergehenden Heuschnupfen. Die Beifuß-Allergie zählt zu dem sogenannten Soforttyp „Typ I“, der zu den häufigsten Formen der Pollenallergie gehört. Beim Kontakt mit Beifuß-Pollen bildet Ihr Immunsystem verstärkt den Eiweißstoff IgE, der die allergische Reaktion sofort hervorruft. Da der Beifuß, auch als Artemisia bekannt, zu der Familie der Korbblütengewächse gehört, und die Pflanze über körbchenförmige Teilblütenstände verfügt, verbreiten sich die Pollen in der Blütezeit durch Wind besonders schnell. Hierzulande ist er fast überall als Wildkraut verbreitet. Die Hauptblütezeit vom Beifuß dauert für gewöhnlich von Juli bis August. Zu blühen beginnt er allerdings schon Mitte Mai, weshalb hier die Pollenbelastung für Allergiker bereits mit zunehmender Intensität beginnt. Auch im Herbst kann die Belastung noch bis Mitte Oktober anhalten.
Ursachen und Symptome einer Beifuß-Allergie
In der Überempfindlichkeit gegen Kräuterpollen zählen die Pollen des Wildkrauts Beifuß zu den aggressivsten überhaupt. Schon eine geringe Spur von Beifuß-Pollen in der Luft kann bei Betroffenen zu einer heftigen allergischen Reaktion führen. Erste Anzeichen, ob Sie gegen Beifuß allergisch sind, zeigen sich vor allem auf der Haut, zu denen Rötungen, Nesselsucht und Ekzeme zählen. Der Heuschnupfen äußert sich zumeist in Schnupfen sowie tränenden und geschwollenen Augen. Jeder vierte Betroffene einer Beifuß-Allergie leidet zudem an Asthmaanfällen und Atemnot. Als weitere Symptome einer Beifuß-Allergie können auch Kopfschmerzen, Müdigkeit, Husten und ein Kribbeln im Rachenraum aufkommen. Häufig treten bei Beifuß-Allergiker auch sogenannten Kreuzallergien auf. Denn der Beifuß als Küchenkraut ist mit vielen anderen Kräutern und Gemüsesorten verwandt. Bei diesen Kräutern können ähnliche Symptome einer Pollenallergie auftreten, da sich darin dieselben Eiweißstoffe befinden, wie in den Pollen des Beifußes. Meiden Sie deshalb Gewürze wie Oregano, Curry, Kümmel, Anis, Pfeffer, Koriander, Kren, Kamille und Muskatnuss sowie Fenchel, Sellerie, Karotten, Paprika, Kartoffeln und Tomaten. Diese Nahrungsmittel können unterschiedliche Symptome hervorrufen, wie ein leichtes Kitzeln im Bereich der Mundschleimhaut oder Entzündungen im Rachen-Mundraum. Auch Erbrechen und Übelkeit können ein Hinweis auf eine allergische Reaktion des Beifuß-Eiweißes sein. Zusätzlich können Schwellungen und Hautausschläge nach dem Verzehr dieser Nahrungsmittel bei einer Beifuß-Allergie entstehen. Im schlimmsten Fall kann der Verzehr dieser Nahrungsmittel bei einer bestehenden Beifuß-Allergie zu akuter Atemnot und zum Kreislaufkollaps führen.
Diagnose und Therapie bei einer Beifuß-Allergie
Für die Diagnose einer Beifuß-Allergie können drei Verfahren zum Einsatz kommen. Dazu zählen der Pricktest, der RAST-Test und der Provokationstest. Bei dem Hauttest Prick werden die Pollenextrakte des Beifußes auf die Haut aufgebracht und die Hautstelle angeritzt. Reagiert die Haut mit Rötungen, so weist dies auf eine allergische Reaktion hin. Beim Radio-Allergo-Sorbent-Test (RAST) wird das Blut gezielt auf Antikörper gegen die Beifuß-Pollen untersucht. Zusätzlich können Sie mit Hilfe des Provokationstests herausfinden, ob Ihr Immunsystem auf Beifuß allergisch reagiert, indem Sie die Pollen auf die Nasenschleimhaut auftragen. Ihr Immunsystem wird auf diese Weise dazu provoziert, allergisch zu reagieren und wird, falls Sie eine Beifuß-Allergie haben, sofort mit entsprechenden Symptomen antworten. Die sicherste Methode, um eine Überreaktion auf Beifuß-Pollen festzustellen, ist allerdings der Prick-Test, den der Arzt für Sie durchführt. Wird damit eine allergische Reaktion hervorgerufen, so wird der Arzt mit Ihnen die möglichen Therapieformen besprechen. Als wirksamste Behandlung bei einer Beifuß-Allergie hat sich bisher die Hyposensibilisierung herausgestellt. Dabei wird Ihnen der Arzt die Allergene der Beifuß-Pollen in sehr geringen Dosen verabreichen, damit sich Ihr Körper langsam daran gewöhnt und die Immunabwehr dagegen abbaut. Der Arzt wird im Laufe der Therapie diese Dosis nach und nach erhöhen. Dies solange, bis durch die Beifuß-Allergie keine heftigen Reaktionen mehr ausgelöst werden. Sie können die Symptome der Beifuß-Allergie aber auch mit Medikamenten lindern. Diese Medikamente sind Antihistaminika, die Sie in Form von Nasensprays, Augentropfen, Säften oder Tabletten einnehmen können. Bei sehr heftigen Reaktionen auf eine Beifuß-Allergie kann Ihnen der Arzt auch kortisonhaltige Präparate verschreiben, die Entzündungsreaktionen sofort stoppen.
Was Sie noch gegen eine Beifuß-Allergie tun können
Um möglichen Pollenallergien frühzeitig vorzubeugen, sollten Sie Kinder vor diesen nicht fernhalten, sondern das Immunsystem bereits im Kindesalter durch viel Zeit in der freien Natur stimulieren. Denn Menschen, die in ihrer Kindheit viel Zeit im Freien, beispielsweise auf einem Bauernhof, verbracht haben, leiden im Erwachsenenalter seltener an einer Beifuß-Allergie. Sind Sie jedoch bereits von einer Überreaktion Ihres Immunsystems auf Beifuß-Pollen betroffen, so hilft es, wenn Sie die Fenster zur Pollenzeit tagsüber geschlossen halten, und nur morgens und abends lüften. Denn dann fliegen die Pollen weniger und der Kontakt zu den Beifuß-Pollen wird dadurch verringert. Meiden Sie bei einer bestehenden Beifuß-Allergie die oben genannten Gewürze und Nahrungsmittel, um allergische Reaktionen auf das Beifuß-Eiweiß einzudämmen und lindern Sie Symptome der Beifuß-Allergie mit entsprechenden Antihistaminika.
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