Allgemeine Informationen zur Birkenallergie
Viele Menschen sind von der Birkenallergie betroffen, wobei die Anzahl der Allergiker in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist. Die Birken gehören zu den Laubbäumen und zur Familie der Birkengewächse. Es gibt viele verschiedene Birkenarten, die alle windbestäubt werden. Daher werden in der Blütezeit von März bis April große Mengen an Pollen ausgeschüttet. Bei den Birkenpollen handelt es sich um ein hochpotentes Allergen.
Was ist die Birkenallergie?
Bei der Birkenallergie reagiert der Betroffene nicht auf die Birke überempfindlich, sondern auf die Pollen des Baums. Die Birkenpollen, die zu den aggressivsten Baumpollen gehören, fliegen vermehrt zum Frühlingsanfang. Insbesondere wenn die Temperaturen 15 bis 20 °C betragen, müssen Sie daher mit einem Pollenflug rechnen. Die Hauptblütezeit ist gewöhnlich der April. Die Pollen werden vom Wind getragen und können hunderte Kilometer verweht werden, sodass Allergiker selbst in Gebieten, die eigentlich birkenfrei sind, nicht immer symptomfrei bleiben. Oftmals sind die Birkenpollen erst der Anfang der allergischen Reaktionen, da sie bei vielen Betroffenen zu weiteren Überempfindlichkeiten führen. Für einen gesunden Menschen hingegen sind sie ungefährlich. Erst wenn es zur Irritation des Immunsystems kommt, sieht die Abwehr des Körpers das Allergen als Krankheitserreger an und reagiert daraufhin mit starken Abwehrmechanismen, die oftmals einem grippalen Effekt ähnlich sind.
Ursachen der Birkenallergie
Die Bereitschaft, dass der Körper allergisch reagiert, ist angeboren. Das Risiko, an einer Birkenallergie zu erkranken, ist sehr groß, wenn beide Elternteile unter der Allergie leiden. Die Kinder haben ein Risiko von 60 Prozent, ebenfalls eine Allergie zu entwickeln. Ob die Allergie auch tatsächlich ausgelöst wird, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise der psychischen Stabilität und der Belastbarkeit.
Symptome der Birkenallergie
Zu den typischen Symptomen der Birkenallergie gehören gerötete, brennende und tränende Augen, ein heftiger Niesreiz, eine laufende oder verstopfte Nase und Bindehautentzündung. Oftmals schwellen die Lider an und der Betroffene ist lichtempfindlicher. Die Beschwerden sind in den frühen Morgenstunden am stärksten und in der zweiten Tageshälfte schwächen sie sich etwas ab. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Fieber und eine allgemeine Abgeschlagenheit können auftreten. In extremen Fällen ist sagar ein allergisches Asthma möglich. Birkenallergiker können zudem aufgrund einer Kreuzallergie auch auf verschiedene Nahrungsmittel wie Äpfel allergisch reagieren. Die Birken durchlaufen hinsichtlich der Bildung der Pollen einen zweijährigen Rhythmus, sodass sie aller zwei Jahre im Mastjahr sind und besonders große Pollenmengen abstoßen. Im Mastjahr leiden die Betroffenen meistens stärker unter den Symptomen der Birkenallergie, während sie im darauf folgenden Jahr oftmals deutlich schwächer sind.
Diagnose einer Birkenallergie
Für die Diagnose einer Birkenallergie stehen spezielle Tests zur Verfügung, beispielsweise:
Prick-Test
Hierbei werden verschiedene allergenhaltige Lösungen mit Hilfe einer Schablone beim Betroffenen auf die Innenseite seines Unterarms aufgetragen und leicht angeritzt. Wenn sich Rötungen und Schwellungen zeigen, besteht eine Allergie.
Provokationstest
Bei diesem Test wird das Allergen als Sprühlösung in die Nase oder alternativ in die Augen gegeben. Wenn sich Symptome zeigen, ist die Allergie nachgewiesen. Manchmal sind mehrere Tests erforderlich, um ein eindeutiges Ergebnis zu erhalten.
Bluttest
Die Blutuntersuchung dient dem Ziel, spezielle Antikörper zu messen, die einen Hinweis auf eine eventuelle Allergie geben.
Behandlung der Birkenallergie
Wurde eine Birkenallergie diagnostiziert, kann eine Hyposensibilisierung längerfristig Abhilfe verschaffen. Dem Körper wird hierbei vorsichtig das Allergen zugeführt. Dem Immunsystem soll dadurch die Überreaktion gegen die Pollen gewissermaßen abgewöhnt werden. Ist die Birkenallergie nicht so stark ausgeprägt, genügt in der Regel ein Allergiemedikament. Hierbei handelt es sich um so genannte Antihistamine, die in mehreren Verabreichungsformen zur Verfügung stehen (nasal in der Form von Nasentropfen, Tabletten zum Einnehmen oder Augentropfen). Die Birkenallergie ist gut therapierbar.
Kreuzallergie bei einer Birkenallergie
- Pollen: Hasel, Eiche, Erle, Buche, Esche, Sellerie
- Nahrungsmittel: Mandeln, Nüsse, Karotten
- Obst: Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Aprikosen, Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Pflaumen, Kirschen, Mirabelle, Nektarinen
- Viele Gewürze
Birkenallergie vorbeugen
Im Alltag kann ein Kontakt zu den Auslösern der Birkenallergie kaum vermieden werden. Die Birkenpollen fliegen in der Luft, sodass sie auch in die Wohnung oder das Haus gelangen, sie haften an der Kleidung und vielem mehr. Dennoch kann das Pollenaufkommen verringert werden, um die Symptome zu lindern. Gleiches gilt ebenfalls bei Heuschnupfen und sonstiger Pollenallergien:
- Nachdem die Wohnung betreten wird, sollte die Kleidung direkt gewechselt und bis zum Waschen luftdicht aufbewahrt werden, da an ihr Pollen haften, die sich möglichst wenig in der Wohnung verteilen sollen.
- Die Wäsche sollte nicht im Freien trocknen.
- Die Schuhe sollten vor der Tür gelassen werden.
- Nach dem Betreten der Wohnung empfiehlt es sich, zu duschen und Haare zu waschen, um die Pollen abzuspülen.
- Eine Nasendusche mit Salzwasser ist eine weitere Unterstützung.
- Ein Pollenschutzgitter ist ebenso ratsam, da bei jedem Lüften Pollen in die Wohnung gelangen.
- Ein Staubsauger mit einem HEPA-Filter wirbelt und verteilt die Birkenpollen nicht in der Wohnung, sondern entfernt sie aus der Luft.
Fazit zur Birkenallergie
Dies waren alle wissenswerten Informationen rund um die Birkenallergie. Die Symptome sind für die Betroffenen sehr unangenehm. Daher sollten insbesondere die Hauptpollenflugzeiten gemieden und die genannten Tipps berücksichtigt werden, um die Beschwerden auf ein Minimum zu reduzieren. Im Allgemeinen ist die Birkenallergie mit den zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten gut therapierbar. In bergigen Regionen und am Meer ist die Menge der Pollen gewöhnlich geringer, sodass dies ideale Urlaubsorte sind.
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