Was ist eine Hausstauballergie?
Rund jeder 10. Bewohner Deutschlands leidet unter einer allergischen Reaktion, die im Volksmund als Hausstauballergie bezeichnet wird. Dabei ist nicht der Staub, sondern in erster Linie der Kot der Hausstaubmilbe für die gesteigerte Reaktion des Immunsystems verantwortlich. Daher ist eigentlich nicht von einer Allergie auf Staub, sondern von einer Empfindlichkeit gegen Milben die Rede. Die gemeine Hausstaubmilbe ist selbst im saubersten Haushalt überall zu finden und besiedelt Polstermöbel, Teppiche, Handtücher, sowie Betten und Bettdecken. Die Symptome können sich ganz unterschiedlich äußern und bei der Hausstauballergie zu tränenden Augen und einer laufenden Nase, zu Hustenreiz oder Atemnot bis hin zu Schwellungen und Hautrötungen führen. Je nach Empfindlichkeit ist die Reaktion schwächer oder stärker ausgeprägt.
Ursachen der Hausstauballergie
Die Hausstauballergie ist ein Allgemeinbegriff, der allergische Reaktionen auf die Ausscheidungen und seltener auf zerfallene Körper von Milben bezeichnet. Dabei gelten die Milbenarten Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae als häufigste Verursacher und zählen zu den Spinnentieren, die selbst keine Krankheiten auslösen. Früher wurde im Zusammenhang mit der Hausstaubmilbe von mangelnder Hygiene gesprochen, was allerdings nach neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft und Forschung widerlegt wurde. Die Hausstauballergie tritt vor allem in der kühlen Jahreszeit auf, da die Konzentration der Milben zu diesem Zeitpunkt am höchsten ist. Warme und trockene Heizungsluft begünstigt die Entwicklung und Vermehrung der Milben, wodurch die betroffenen Polstermöbel, Kuscheltiere oder Teppiche besonders stark belastet sind. Sinkt die Luftfeuchtigkeit, verenden die Milben und zerfallen, wodurch sich ebenfalls zahlreiche Allergene entwickeln und als Ursache für starken Nies- oder Hustenreiz, Atemprobleme oder tränende Augen und Augenrötungen präsent sind.
Hausstauballergie Symptome
Die Symptome einer Hausstauballergie sind typisch und äußern sich bei den meisten Betroffenen im immer gleichen Verlauf. Die Augen sind gerötet und tränen oder jucken stark, die Nase läuft und starke Niesanfälle beeinträchtigen das Wohlbefinden. Auch Hustenreiz oder allergische Reaktionen auf der Haut können bei einem starken Milbenbefall und einer ebenso starken Reaktion auftreten. Allein die Verteilung der allergischen Reaktionen zeigt Ihnen, auf wie viele Organe sich die Hausstauballergie auswirkt und das vor allem Schleimhäute besonders stark betroffen sind. Bei besonders stark ausgeprägten Symptomen und Husten kann sich die Allergie auf die Lunge und die Bronchien ausweiten, wodurch allergisches Asthma als Folge der Hausstauballergie auftreten und sich in einem chronischen Verlauf äußern kann. Sind Sie von einer Hausstauballergie betroffen, bemerken Sie die aufgeführten Symptome vor allem in der Nacht und am frühen Morgen. Da sich im Bett besonders viele Hausstaubmilben aufhalten, treten die Reizungen stärker auf als an einem Ort, wo Sie sich in einiger Entfernung von Polstern oder Teppichen befinden. Akute Symptome treten zum Beispiel beim Betten aufschütteln oder beim Teppiche ausklopfen, aber auch beim nächtlichen Umdrehen auf Ihrer Matratze auf.
Diagnose einer Hausstauballergie
Um die Hausstauballergie zu diagnostizieren, müssen Sie die Symptome genau benennen und Ihrem Arzt aufzeigen, zu welchem Zeitpunkt Sie am häufigsten unter Niesreiz oder Husten, unter geröteten Augen oder Problemen mit der Atmung leiden. Leiden Sie ganzjährig unter der Problematik und bemerken die Symptome vor allem nachts und am frühen Morgen, ist eine Hausstauballergie höchstwahrscheinlich und kann vom Arzt sicher bestimmt werden. Dieser wird einen Allergietest durchführen und Sie mit dem Verursacher, dem Kot und den abgestorbenen Körperteilen der Hausstaubmilbe in Kontakt bringen. Schwillt Ihre Haut nach dem Auftropfen der Testflüssigkeit im Zeitraum von 15 bis 20 Minuten stark an und weist eine sichtbare Rötung auf, ist die Diagnose einer Hausstauballergie sicher. In Folge dessen wird ein Bluttest vorgenommen, in dem sich das Ergebnis der Diagnose bestätigt.
Therapie und Prävention
Bei einer Allergie spielt der Abstand zum allergieauslösenden Verursacher eine primäre Rolle. Bei einer Hausstauballergie ist dies allerdings schwierig, da Sie Hausstaub nicht vollständig vermeiden können. Haben Sie die Diagnose Hausstauballergie erhalten, können Sie sich nur auf eine so milbenfrei wie mögliche Wohnung konzentrieren und gerade bei Ihren Polstermöbeln, bei Matratzen und Bettzeug auf diesbezügliche Materialien zurückgreifen. Allergendichte Matratzenbezüge sind hilfreich, da sie die Hauptquelle einer Hausstauballergie bekämpfen und den Nachtschlaf ruhig und entspannt genießen lassen. Der Prävention kommt im Umgang mit der Hausstaubmilbe besondere Bedeutung zu. Entscheiden Sie sich für Bettwäsche und Wohntextilien, die Sie bei 60 Grad waschen und somit von Milben befreien können. Auch Sprays und Pulver, sowie Zusätze für Ihr Waschmittel sind im Kampf gegen die Hausstauballergie hilfreich. In einer Therapie können Sie Ihr Immunsystem stärken und mit einer Hyposensibilisierung die überschießende Reaktion im Kontakt mit Allergenen eindämmen. Die Hausstauballergie ist keine Erkrankung und somit auch nicht heilbar im eigentlichen Sinne. Mit hilfreichen Maßnahmen und einer Therapie können Sie die Symptome lindern und die Vermehrung von Milben in Ihren Polstern eindämmen.
Von einer allergischen Reaktion gegen Milben sind immer mehr Personen betroffen. Äußern sich bei Ihnen erste Signale einer Hausstauballergie, handeln Sie umgehend und suchen zur Abklärung der Diagnose einen Arzt auf. Dieser nimmt die Desensibilisierung als Therapie vor und unterstützt Sie mit Tipps, wie Sie die starke Vermehrung der Hausstaubmilbe effektiv eindämmen können.
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