Bei Menschen, die unter einer Hühnereiweißallergie leiden, reagiert der Körper auf bestimmte Eiweißstoffe, die sich im Eiklar und seltener im Dotter befinden, mit einer heftigen Abwehrreaktion. Das Immunsystem stuft diese irrtümlicherweise als feindlich ein und bekämpft sie daher. Daraufhin werden im Körper Entzündungsvorgänge ausgelöst und die typischen Allergie-Symptome verursacht. Der folgende Ratgeber erläutert Ihnen alles Wichtige zur Hühnereiweißallergie, was im Körper dabei passiert, welche Symptome auftreten und was Sie dagegen tun können.
Was passiert bei einer Hühnereiweißallergie?
Von der Allergie sind meist Säuglinge und Kleinkinder, aber zum Teil auch Erwachsene betroffen. Der Stoff, der die Allergie auslöst, ist eigentlich harmlos, doch das Immunsystem der Betroffenen stuft ihn als feindlichen Fremdstoff ein. Es versucht, den „Fremdling“ mit der Hilfe von Antikörpern im Blut zu bekämpfen. Die Antikörper bilden einen Komplex, in der Folge dessen spezielle weiße Blutzellen Histamin ausschütten. Histamin führt zu einer Rötung, Schwellung und einen Juckreiz. Der eindeutige Nachweis, dass eine Hühnereiweißallergie vorliegt, wird mittels verschiedener Haut- und Blutuntersuchungen sowie diätetischer Verfahren erbracht. Manchmal ist es auch nötig, als Ergänzung eine Provokation durchzuführen.
Die Symptome einer Hühnereiweißallergie
Nahezu unmittelbar nach dem Verzehren von eihaltigen Lebensmitteln oder Getränken kommt es bei einer Allergie zur Abwehrreaktion des Immunsystems und den hierfür typischen Symptomen, die sehr vielfältig sein können. Der Genuss von Ei führt bei den Betroffenen zu verschiedenen Beschwerden, beispielsweise Übelkeit, Durchfall, Bauchkrämpfe, Darmentzündungen, Hautausschläge, die einer Neurodermitis ähneln, und Atembeschwerden. Doch nicht bei jedem Betroffenen ist die Allergie gleich stark ausgeprägt. Manche Allergiker können zum Beispiel kein rohes Ei essen, vertragen es jedoch gekocht. Liegt eine sehr starke Hühnereiweißallergie vor, kann der Verzehr von geringen Mengen des Allergens bereits einen lebensbedrohlichen Schockzustand verursachen.
Die Symptome einer Hühnereiweißallergie im Überblick:
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Hautausschlag wie Rötungen oder Quaddeln
- Juckreiz
- Kopfschmerzen
- Schlimmstenfalls ein lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock
Wenn Sie diese Beschwerden nach dem Hühnerei-Verzehr verspüren, reagieren Sie wahrscheinlich ebenso auf die Eier von anderen Vögeln allergisch, beispielsweise Truthahneier. Auch bei Menschen, die unter einer Neurodermitis leiden, ist die Hühnereiweißallergie oftmals tückisch, denn die Hautprobleme verschlechtern sich bei vielen Betroffenen nach dem Verzehr des Eiweißes von Hühnereiern.
Wo kommt Hühnereiweiß in der Nahrung vor?
Dass die Betroffenen einer Hühnereiweißallergie auf Hühnereier verzichten, versteht sich in der Regel von selbst, doch auch in zahlreichen anderen Lebensmitteln werden Eier oder deren Bestandteile verwendet, was nicht immer so einfach zu erkennen ist, wenn sie zum Beispiel als Binde- oder Dickungsmittel zum Einsatz kommen. Bezeichnungen, die darauf hinweisen, dass das Produkt Ei als Bestandteil enthält, sind unter anderem:
- Eiprodukt
- Eipulver
- Eiprotein
- Eiöl
- Eiklar
- Trockenei, Trockeneiweiß und Trockeneigelb
- Gefrierei
- Flüssigei und Flüssigeiweiß
- Lecithin (E 322)
- Stabilisatoren
- Emulgatoren
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Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Ernährungsumstellung bei einer Hühnereiweißallergie wichtig
Wer auf Hühnereiweiß allergisch reagiert, sollte die Zutaten gründlich prüfen und auf den Verzehr von Ei- und Eiprodukten verzichten, denn in erster Linie besteht die Therapie aus einer Umstellung der Ernährung. Um dennoch eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten und eine Alternative für das Kochen oder Backen zu schaffen, ist oftmals eine individuelle Ernährungstherapie sinnvoll. Als Ersatz bieten sich beispielsweise Soja und Kartoffelstärke an.
Fazit zum Thema Hühnereiweißallergie
Falls der Verdacht besteht, dass eine Hühnereiweißallergie vorliegt, ist der wichtigste Schritt, Ei und alle Lebensmittel, in denen Bestandteile davon verwendet werden, zu meiden. Bei den Kindern ist es möglich, dass die Probleme mit der Zeit verschwinden, wenn eine natürliche Bakterienflora aufgebaut wurde. Die Erwachsenen hingegen haben meistens verschiedene Darmprobleme, die bei einem Arzt abgeklärt werden müssen, um eine erfolgreiche Behandlung zu ermöglichen.
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