Penicillin ist ein Antibiotikum mit Amoxicillin und anderen Wirkstoffen, die allergische Reaktionen auslösen können. Zu den häufigsten Allergien gegen Medikamente gehört die Penicillin-Allergie, denn sie macht mit 20 bis 55 Prozent den größten Teil dieser aus. Zudem hängen sogar 55 bis 90 Prozent aller Allergien gegen Antibiotika mit dem Wirkstoff Penicillin zusammen. Dennoch wird Penicillin sehr häufig verordnet, weil es am stärksten gegen Bakterien wirkt und zu den Mitteln im Bereich gehört, die am besten erforscht sind.
Details zur Penicillin-Allergie
Die Penicillin-Allergie ist in der Bevölkerung sehr weit verbreitet. Aktuell leiden laut Statistiken mehr als zehn Prozent der deutschen Einwohner an einer Penicillin-Allergie. Die Auswirkungen und Symptome dieser Reaktion können von Patient zu Patient vollkommen unterschiedlich ausfallen. Von Ausschlag, starkem Juckreiz bis zu einer Überempfindlichkeitsreaktion mit einem anaphylaktischen Schock, der zu einer starken Gefährdung der Gesundheit werden kann, ist vieles möglich. Sobald allergische Reaktionen auftreten, sollte die Behandlung je nach Ausprägung dieser umgehend abgebrochen werden. In der Regel verschreibt der Arzt dann ein anderes Antibiotikum, dessen Wirkung keine allergische Aktion verursacht. Neben Penicillin und Amoxicillin gibt es noch weitere Stoffe aus der Penicillin-Gruppe, die eine Allergie verursachen könnten, beispielsweise Azlocillin, Apalcillin, Dicloxacillin, Mezlocillin, Flucloxacillin, Oxacillin, Propicillin oder Temocillin.
Wie kommt es zur Penicillin-Allergie?
Wie bei vielen anderen Allergien, betrachtet der menschliche Körper Penicillin als Allergen, das als schädlicher Fremdkörper der Gesundheit schaden kann. Deshalb startet er unterschiedliche Abwehrmechanismen. Das Ergebnis dieser Reaktion sind die verschiedenen Symptome der Penicillin-Allergie. Wenn es zu einer besonders schweren allergischen Reaktion kommt, muss der Mediziner den Patienten schnellstens mit einem Antihistamin behandeln, um den bereits erwähnten, anaphylaktischen Schock zu verhindern. Symptome, wie Juckreiz oder Ausschlag der Haut sind eher harmlos. Dann reicht es in der Regel aus, das Medikament sofort abzusetzen.
Welche Symptome treten im Rahmen der Penicillin-Allergie auf?
Die Symptome der Penicillin-Allergie können umgehend oder mit einer Verzögerung auftreten. Bei natürlichem Penicillin (G und V) treten sofortige Reaktionen mit etwa 90 Prozent am häufigsten auf. Nur in den verbleibenden zehn Prozent kommt es zu einer verzögerten Reaktion auf das natürliche Penicillin. Zudem hängt die Reaktionsstärke bei Penicillin G nicht von der Höhe der Einnahme ab. Bereits kurze Zeit nach der Einnahme des Medikaments können Symptome, wie Rötungen, Quaddeln, Pusteln, Ekzeme, Fieber, Angioödeme, geschwollene Lymphknoten, Übelkeit und Erbrechen oder der lebensgefährliche anaphylaktische Schock auftreten. Weitaus häufiger kommen verzögerte Reaktionen vor, wenn das Medikament Amoxicillin enthält. Die gleichen Symptome treten in diesem Fall erst nach 5 bis 14 Tage nach der Behandlung mit dem Mittel auf. Die Ausprägung der Symptome hängt von der Dauer, der Dosis und der verabreichten Art ab. Oral eingenommene Medikamente verursachen weniger heftige Reaktionen, als Antibiotika-Spritzen. Zudem kommen anaphylaktische Schocks bei verzögerten Reaktionen nicht so häufig vor.
Diagnose und Behandlung der Penicillin-Allergie
Sofortige Reaktionen können mit dem sogenannten Pricktest abgeklärt werden. Fällt er negativ aus, geben der Intrakutantest oder der RAST-Test weiterführende Informationen zur tatsächlichen Ursache. Verzögerte Reaktionen werden mit einem Lymphozytentransformationstest untersucht. Falls der Test negativ ausfällt, kann anschließend ein Provokationstest durchgeführt werden, wenn keine schweren Reaktionen im Raum stehen oder spezielle weitere Erkrankungen vorhanden sind. Kommt es zu schweren Reaktionen im Rahmen der Penicillin-Allergie, werden Antihistaminika oder Cortison verschrieben. Antihistaminika schwächen die Wirkung des Botenstoffs Histamin ab oder heben sie auf. Langfristig gesehen, ist es bei einer Penicillin-Allergie besser, auf diese Substanz zu verzichten. Dennoch kann es vorkommen, dass eine Therapie mit Penicillin zwingend erforderlich ist. Dabei ist eine Hyposensibilisierung hilfreich.
Ganz auf Penicillin verzichten, aus Angst vor einer Penicillin-Allergie?
Die Frage, warum viele Ärzte Penicillin trotzdem einsetzen, obwohl es häufig zu einer Penicillin-Allergie kommt, kann damit beantwortet werden, dass viele andere Antibiotika eine deutlich geringere Wirkung bei der Behandlung von Infektionen aufweisen. Darüber hinaus können auch sie in einigen Fällen eine Allergie auslösen oder Nebenwirkungen verursachen, die bei der Gabe von Penicillin gar nicht erst auftreten. Aufgrund dessen verordnen viele Ärzte bei der Behandlung verschiedener Krankheiten bevorzugt Penicillin. Ärzte der Alternativmedizin greifen häufig auf Mittel zurück, welche die Abwehr stärken, zum Beispiel Vitaminpräparate oder auf Mittel mit einem besonders hohen Nährstoffgehalt. Auf diese Weise wird das Immunsystem natürlich gestärkt. So ist es möglich, dass die Penicillin-Allergie im Rahmen der Behandlung von Infektionen häufig sogar vermieden werden kann.
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Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Fazit zum Thema Penicillin Allergie
Die meisten Reaktionen auf die Penicillin-Allergie treten in abgeschwächter Form während der Behandlung mit dem Antibiotikum auf, zum Beispiel als Hautausschlag. Der häufigste Auslöser dafür ist Penicillin. Diese Reaktionen sind in der Regel harmlos und führen nicht zwingend dazu, dass das Medikament abgesetzt werden muss. Falls jedoch Symptome wie Kreislaufschwäche, Atemnot, Blasenbildung auf der Haut oder eine generell starke Verschlechterung des Allgemeinbefindens auftreten, sollte der Patient umgehend die Hilfe eines Arztes in Anspruch nehmen.
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