Bei der Schimmelpilzallergie reagiert der Körper auf Sporen der Schimmelpilze allergisch. Die Schimmelpilze treten meist in feuchten Häusern oder Wohnungen auf, können aber ebenso in alten Lebensmitteln und Textilien wie Gardinen vorhanden sein. Eine erfolgreiche Behandlung ist nur durch eine komplette Sanierung des Wohnraums möglich, denn nur auf diese Weise kann er vom Schimmelpilz befreit werden. In anderen Fällen ist eine Veränderung von Verhaltensweisen notwendig.
Was ist eine Schimmelpilzallergie?
Bei der Schimmelpilzallergie reagiert das menschliche Immunsystem allergisch auf die Sporen oder Bruchstücke der Schimmelpilze. Diese können über die Atemluft oder beim Verzehr von Lebensmitteln in den Körper gelangen. Das Problem ist, dass Schimmelpilze nahezu überall vorkommen können und nicht nur, wie häufig vermutet wird, in einem feuchten, schlecht belüfteten Innenraum. Bei einer Schimmelpilzallergie ist der Betroffene über einen längeren Zeitraum Schimmelpilzen ausgesetzt. Dadurch entwickelt sich gegen die Sporen häufig eine Sensibilisierung des Immunsystems, wodurch die typischen allergenen Symptome auftreten.
Ursachen der Schimmelpilzallergie
In einem Innenraum wird eine Schimmelpilzbelastung durch eine hohe Luftfeuchtigkeit und durch warme Temperaturen begünstigt. Zu den häufigen Ursachen gehören feuchte Wände aufgrund einer schlechten Isolierung sowie schlecht gepflegte Luftbefeuchter oder Filtermatten in Klimaanlagen. Hinter den Möbelstücken, die nahe an einer Wand stehen und somit schlecht hinterlüftet werden, besteht ebenso das Problem, dass die Wände häufig von Schimmelpilz befallen sind. Auch Topfpflanzen und im Allgemeinen Blumenerde, Hydrokulturen, Mülleimer sowie alte Matratzen aus Schaumgummi weisen oftmals Schimmelpilze auf. Verdorbene Lebensmittel, auf welchen Schimmel wächst, sind ein weiterer Risikofaktor. Pilzsporen sind überall zu finden, wobei es im Außenbereich vermehrt im Garten, unter Bäumen, auf dem Kompost, einem Blätterhaufen und im Gewächshaus der Fall ist. Die Außenluft weist zudem oftmals durch pilzbelastetes Getreide Schimmelpilzsporen auf. Daher sind Landwirte und Gärtner sehr oft von einer Schimmelpilzallergie betroffen. Die Schimmelpilzallergie kann jedoch auch von der Geburt an vorhanden sein. Sie tritt auf, sobald sich im Gebäude Probleme durch Schimmel zeigen.
Symptome der Schimmelpilzallergie
Eine laufende Nase, ein häufiges Niesen, Tränenfluss und gerötete Schleimhäute zählen zu den häufigsten Symptomen der Schimmelpilzallergie. Auch die Lunge kann betroffen sein, was sich beispielsweise in einem Husten und einer angestrengten Atmung äußern kann. In besonders schweren Fällen können sogar asthmatische Anfälle auftreten, die eine Einweisung in ein Krankenhaus erforderlich machen. Weitere eventuelle Beschwerden betreffen den Magen-Darm-Trakt, zum Beispiel Blähungen oder Durchfall. Auch migräneartige Kopfschmerzen sind möglich. Die Symptome der Schimmelpilzallergie können saisonal auftreten. Die Sporenflugzeit der Pilze liegt vorwiegend im Spätsommer und im frühen Herbst. Doch die Symptome können auch ganzjährig vorkommen. In diesem Fall reagieren Sie wahrscheinlich gegen Schimmelpilze in der Wohnung allergisch. Es kann auch vereinzelt zu den allergischen Symptomen kommen, wenn beispielsweise im Garten gearbeitet oder im heißen Sommer Müll in eine selten geleerte Tonne geworfen wird. Das Rasenmähen ist ebenso eine Gefahr, denn hierbei werden Schimmelpilz-Sporen in einer großen Zahl aufgewirbelt.
Diagnose der Schimmelpilzallergie
Ein Problem stellt bei der diagnostischen Abklärung dar, dass es zahlreiche verschiedene Schimmelpilz-Allergene gibt. Daher ist oftmals eine sehr detaillierte Analyse erforderlich, um herauszufinden, auf welche Allergene der Betroffene reagiert. Der Patient sollte genau beobachten, wann und wo die Beschwerden auftreten. Für die Anamnese erfragt der Arzt zunächst einmal Informationen zum häuslichen und beruflichen Umfeld sowie zu den Lebensumständen. Im Anschluss erfolgen dann Allergietests, beispielsweise der Pricktest oder Intrakutantest. Darüber hinaus können Provokationstests durchgeführt werden. Hierbei werden zum Beispiel die Nasenschleimhäute mit einem Schimmelpilzallergen konfrontiert, um gegebenenfalls die typischen Symptome der Schimmelpilzallergie auszulösen. Auch eine Blutuntersuchung auf Antikörper kann bei der Diagnosestellung helfen.
Behandlung der Schimmelpilzallergie
Am wirkungsvollsten ist die Behandlung mit Medikamenten. Für eine effektive Therapie der Schimmelpilzallergie ist es jedoch erforderlich, den Wohnraum schimmelfrei zu halten. Dies bedeutet, dass die Schimmelquelle ermittelt und entfernt werden muss. Wenn die Allergie mit dem Lebensstil einhergeht, sind diesbezüglich Veränderungen erforderlich. Zimmerpflanzen beispielsweise sollten gemieden werden, da die Erde anschimmeln kann. Küchenabfälle sollten entfernt werden, da auch dies das Auftreten der Symptome begünstigt. Bei einer nahrungsmittelbedingten Schimmelpilzallergie sollten Sie versuchen, die allergieverdächtigen Nahrungsmittel zu meiden. Dies gestaltet sich in der Praxis jedoch schwierig, denn alle Obst- und Gemüsearten sowie viele Getreidesorten können Schimmelpilzallergene enthalten.
Schimmelpilzallergie vorbeugen
Sie können das Risiko eines Schimmelpilzbefalls durch ein regelmäßiges und ausreichendes Belüften der Räume verringern. Geeignet ist ein Stoßlüften. Zudem ist es wichtig, auf eine Stockfleckenbildung hinter Schränken, Holzverkleidungen und Kacheln zu achten. Wasserschäden und eine Kondenswasserbildung im Wohnraum sollte verhindert oder behoben werden. Es empfiehlt sich zudem, keine Küchenabfälle liegen zu lassen sowie Obst und Gemüse am besten im Kühlschrank zu lagern, der regelmäßig gereinigt werden sollte. Zimmerspringbrunnen, Luftbefeuchter und bei einer Schimmelpilzallergie auch Topfpflanzen stellen weitere Risikofaktoren dar. Klimaanlagen sollten gemieden oder zumindest regelmäßig gewartet werden. Bei Arbeiten im Garten ist ein zu intensiver Kontakt mit Kompost und abgestorbenen Pflanzenteilen zu vermeiden.
Fazit zur Schimmelpilzallergie
Dies war alles Wissenswerte rund um die Schimmelpilzallergie und wie sie zu erkennen, vermeiden und vorzubeugen ist. Bei den Betroffenen liegt eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf die Sporen der Schimmelpilze vor. Bei einem Kontakt mit den Schleimhäuten setzen die Sporen dann Substanzen frei, die beim Allergiker die Symptome auslösen. Schimmelpilze sind praktisch überall dort vorhanden, wo es feucht ist, da dies optimale Bedingungen sind und wo organisches Material vorhanden ist.
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