Eine „Sonnenallergie“ ist streng genommen kein medizinischer Begriff, sondern eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine Reihe von Erkrankungen, bei denen das Sonnenlicht eine wesentliche Rolle spielt. Die polymorphe Lichtdermatose gilt dabei als die am häufigsten anzutreffende Form. Oftmals sind Kinder und junge Erwachsene davon betroffen. Nicht selten bessern sich die Beschwerden mit der Zeit.
Sonnenallergie – Symptome
Bei der häufigsten Form – PLD (polymorphe Lichtdermatose) – treten die Beschwerden erst Stunden oder sogar Tage nach der Sonneneinstrahlung auf. Dazu gehören:
- Juckreiz und Brennen der Haut
- Verfärbungen der Haut (Hautrötungen)
- Bläschen und Knötchen auf der Haut
- Hautschwellungen
Die Symptome können von Patient zu Patient stark variieren.
Sonnenallergie Diagnose
Besteht ein Verdacht auf Sonnenallergie, wird der Gang zum Arzt Aufklärung bringen. Im ersten Schritt wird er eine Anamnese durchführen, indem er Fragen zur Symptomatik und zum Verlauf der Erkrankung stellt. Als Nächstes wird die Haut auf Veränderungen wie Flecken oder Bläschen untersucht. Sind diese vorhanden, so wird der Arzt sie mit einem Dermatoskop genauer inspizieren. Zu bedenken ist, dass die Symptome oftmals zu Beginn des Urlaubs auftreten, der Besuch beim Arzt aber erst anschließend erfolgt. Nicht selten sind die Hauterscheinungen zu diesem Zeitpunkt bereits abgeklungen.
Eine polymorphe Lichtdermatose ist nur eine in Frage kommende Diagnose. Nun gilt es, andere Krankheiten mit entsprechenden Methoden auszuschließen.
Lichttest
Um die Diagnose zu stellen, wird der behandelnde Dermatologe einen Lichttest (eine Phototestung) durchführen. Bei diesem Verfahren werden Hautstellen mit UV-Licht bestrahlt. Wenn die Haut darauf mit den charakteristischen Veränderungen reagiert, so wird das als deutlicher Hinweis auf eine polymorphe Lichtdermatose gewertet. Der behandelnde Arzt ist zudem in der Lage, festzustellen, auf welchen Bereich des Lichts sein Patient stark reagiert. In den meisten Fällen kommt eine UVA-Strahlung als Auslöser infrage.
Bitte beachten Sie, dass Phototests nur von einem Arzt durchgeführt werden sollten. Experimente in Eigenregie können der Haut dauerhafte Schäden zufügen. Es gibt nämlich verschiedene Arten von Sonnenlicht Unverträglichkeiten. So kann eine übermäßige Bestrahlung der Haut bei vorhandener Lichturtikaria schlimmstenfalls zum anaphylaktischen Schock führen, der eine sofortige ärztliche Behandlung erfordert.
Blutuntersuchungen
Auch eine Blutuntersuchung kann für die Sonnenallergie Diagnose sinnvoll sein. Dadurch können Autoimmunerkrankungen oder andere mögliche Verursacher ausgeschlossen werden. Neben einer Blutuntersuchung kann eine Biopsie (Gewebeprobe) Aufklärung bringen. Die dabei entnommene Haut wird mithilfe eines Mikroskops untersucht.
Sonnenallergie Diagnose bei Kindern
Kinder und Babys können ebenso an einer Sonnenallergie leiden. Werden sie der direkten Sonne ausgesetzt, benötigen sie altersgerechte Sonnenschutzmittel, die einen hohen Lichtschutzfaktor aufweisen. Bei Kindern ist der körpereigene Schutzmechanismus gegen schädliche UV-Strahlen nicht ganz ausgereift, wodurch es schnell zu einem Sonnenbrand bzw. einer Sonnenallergie kommen kann. Die ersten Symptome sind meistens im Gesicht erkennbar.
Medikamente helfen bei Beschwerden
Um die Beschwerden zu mildern, hilft es, der Sonne aus dem Weg zu gehen. Bei quälendem Juckreiz können zudem vom Arzt empfohlene entzündungshemmende kortisonhaltige Mittel helfen. Diese werden auf die Haut aufgetragen. Antihistaminika zum Abmildern des Juckreizes gibt es als Salbe oder zum Einnehmen. Grundsätzlich kann es helfen, die betroffenen Hautstellen zu kühlen. Dafür können Kühlaggregate oder einfach feuchte Umschläge verwendet werden. Um Erfrierungen zu vermeiden, sollten Sie bei der Nutzung von Kühlaggregaten den direkten Kontakt mit der Haut vermeiden.
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