Die Depression und ihre Behandlung
Eine Depression geht nicht von allein. Ist die Psyche dauerhaft erkrankt, wird mit der Depression eine Behandlung notwendig. Schon die Übersetzung des Wortes zeigt das markantes Symptom: „deprimere“ bedeutet „niederdrücken“, die Stimmung des einzelnen kann keinesfalls mit guter Laune oder einer positiven Denkweise bezeichnet werden. Der Verlust an Lebensfreude mindert in gleichem Atemzug auch die Lebensqualität. Und genau deshalb sollte eine Depression professionelle Behandlung erfahren.
Eine Depression sollte in jedem Fall behandelt werden
Sie haben sicherlich an sich schon bemerkt, dass Sie aus einem augenscheinlichen Tief nicht mehr herauskommen. Ein Gefühl anhaltender Leere hat sich breit gemacht und die Hoffnung auf Besserung schwindet mit jedem Tag. Es ist eines der untrüglichen Zeichen, und daher sollte eine solche Depression mit ärztlicher Behandlung kuriert werden. Viele Menschen leiden an einer Depression ohne es zu wissen oder scheuen den Gang zum Arzt. Doch diese Ängste sind unbegründet, denn eine Depression kann gut behandelt werden. Mit einem Therapeuten kann die Erkrankung gut austherapiert werden, sodass Sie sich schnell wieder besser fühlen. Bei leichten Fällen ist eine ambulante Therapie angezeigt. Der Therapeut bespricht mit Ihnen, wie häufig die Sitzungen bei der Behandlung einer Depression sein sollten.
Schon das erste Gespräch bringt Licht ins Dunkle
Inwieweit die Krankheit beim Einzelnen fortgeschritten ist, kann nur das Gespräch mit dem Arzt zeigen. Im Allgemeinen reicht eine Psychotherapie aus, um die Depression zu behandeln. Da die Psyche weder messbar ist, noch kalkuliert werden kann, ist eine individuelle Einzelfallentscheidung immer Voraussetzung für die Behandlung der Depression. Zeitweilig kann die Gabe von Medikamenten unterstützend zum Heilungsprozess eingesetzt werden. Die Kombination aus Therapie und Antidepressiva kann schon kurzfristig zur Verbesserung der Stimmung verhelfen und darüber hinaus den gesamten Behandlungsprozess verkürzen.
Warum braucht die Depression eine Behandlung?
Ganz einfach ausgedrückt: Weil eine Depression nicht von allein weggeht. Das anfänglich unklare Gefühl von innerer Leere und dem Verlust an Freude verstärkt sich im Laufe der Zeit. Sie befinden sich in einer Spirale von negativen Gedanken, die es Ihnen unmöglich macht, aus der stark reduzierten Gefühlswelt allein wieder herauszukommen. Im Gegenteil: Basierend auf der Hoffnungslosigkeit, verlieren Menschen mit Depression an den eigenen Interessen, den Freunden und sogar der Familie. Im weiteren Verlauf treten unterschiedliche Emotionen immer mehr in den Hintergrund, bis selbst Trauer nicht mehr fühlbar wird. Zusätzlich erschwerend ist der Antriebsmangel, der unter Umständen den eigenen Arbeitsplatz gefährden kann, da die Betroffenen einfach nicht mehr die Kraft aufbringen, sich der Arbeitssituation zu stellen. Auch die Körperpflege wird im Laufe der Zeit vernachlässigt. Und insbesondere hilft kein gutes Reden von Familie oder Freunden: „Nun raff dich doch auf und lass dich nicht so hängen.“ – Genau solche, sicherlich gut gemeinten Ratschläge erreichen den Menschen mit einer Depression nicht mehr. Daher ist es wichtig, dass Sie das erste Gespräch mit dem Hausarzt bzw. Psychotherapeuten suchen. Im Gespräch wird dieser auch den Schweregrad Ihrer Erkrankung feststellen, der als Ausgangslage für die Behandlung einer Depression dient.
Keine Angst vor Antidepressiva
Die Depression zeigt neben Hauptsymptomen auch zahlreiche Nebensymptome, die von Fall zu Fall mehr oder weniger auftreten können. Dazu gehören insbesondere auch die verminderte Konzentrationsfähigkeit, Minderwertigkeitsgefühle oder auch Schlafstörungen. Im Berufsleben sind solche negativ besetzten Emotionen wenig hilfreich und daher bietet es sich an, dass im Verlauf einer Behandlung auch ganz gezielt Antidepressiva eingesetzt werden, die Ihnen den Alltag erleichtern. Bei einer ambulanten Therapie ist der Einsatz von Antidepressiva für viele Patienten sehr hilfreich, da sie weiterhin den Alltag bestreiten und gleichzeitig von der Therapie und Behandlung der Depression profitieren können.
Hierbei sollten Sie wissen, dass Antidepressiva ihre Wirkung häufig erst nach einigen Wochen zeigen, in Einzelfällen kann es bis zu sechs Wochen dauern. Bei der Gabe von Antidepressiva innerhalb der Behandlung ist das primäre Ziel die Wiederherstellung des Gleichgewichts von Noradrenalin und Serotonin im Gehirn. Diese Substanzen verändern daher nicht die Persönlichkeit eines Menschen, noch machen sie abhängig. Es gilt also, ein wenig Geduld aufzubringen, bis der gewünschte Effekt individuell erreicht wird.
Die Depression Behandlung in der Klinik
In schweren Fällen einer Depression ist die stationäre Behandlung notwendig. Meist haben die Betroffenen vollständig den Lebenssinn und insbesondere auch die Abfolge des Alltags verloren. In solchen Fällen ist die stationäre Aufnahme eine große Entlastung für den Patienten, da er hier intensiv betreut werden kann. Der Alltag ist strukturiert und hilft, Schritt für Schritt wieder in das Lebens zurückzufinden. Bei einem Aufenthalt in der Klinik finden Einzelgespräche mit dem Therapeuten aber auch in der Gruppe statt. Das gemeinsame Erleben und Besprechen zeigt dem Betroffenen, dass er keineswegs allein mit seinem Problem dasteht. Hier ist vornehmlich das Besprechen der ähnlichen Gefühlswelt ein wichtiger Faktor der Genesung. Auch bei der stationären Behandlung einer Depression wird im Einzelfall die Gabe von Medikamenten verabreicht. Ausreichender und erholsamer Schlaf sind genauso wichtige Komponenten wie Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Mithilfe dieser Medikamente können weitere Maßnahmen wie Musik- oder Bewegungstherapie unterstützend bei der Behandlung einer schweren Depression wirken.