Die Erkrankung an einer Depression kann schleichend vor sich gehen und oftmals wissen die Betroffenen noch nicht einmal, dass sie von einer Depression betroffen sind. Die Symptome und die Ursachen für diese Erkrankung können sehr vielfältig sein. Zweifel, ungute Gefühle, schlechte Stimmung und Ähnliches hat jeder Mensch das eine oder andere Mal. Wenn sich aber traurige Stimmungen, Niedergeschlagenheit, Selbstzweifel, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen und auch körperliche Beschwerden, sowie weitere Symptome, manifestieren und häufig bis ständig auftreten, kann von der Erkrankung an einer Depression ausgegangen werden.
Wie häufig treten Depressionen auf?
Das Vorliegen einer Depression wird von den Betroffenen und der Umwelt oftmals unterschätzt. Mittlerweile wird aber von der Volkskrankheit Depression gesprochen, da immer mehr Menschen unter den krankhaften depressiven Verstimmungen leiden. Ungefähr 4 Millionen deutsche Bürger sind von der Erkrankung betroffen, das sind fast 6 Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung.
Was sollten Sie tun bei den Anzeichen einer Depression?
Die ersten Schritte bei dem Verdacht der Erkrankung an einer Depression sollten zu einem Arzt führen, der nach einer eingehenden Untersuchung eine genaue Diagnose stellen kann. Nur ein Arzt kann zweifelsfrei abklären, ob die vermutete Erkrankung bei Ihnen oder einem ihrer Angehörigen wirklich vorliegt. Liegen verschiedene körperliche Beschwerden vor, sollte auch die genaue Ursache abgeklärt werden. Körperlichen Beschwerden, wie beispielsweise Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Herzbeschwerden oder Herzrasen, Schwindelgefühl, Schlaflosigkeit und viele andere mehr, können psychosomatisch als Begleiterscheinung der Depression auftreten. Depressionen können aber auch aufgrund organisch schwerwiegender Erkrankungen entstehen. Um sicherzugehen, dass keine solche schwerwiegende organische Erkrankung die Ursache für die depressiven Beschwerden ist, ist eine gründliche ärztliche Untersuchung notwendig.
Welche Hilfen gibt es für Sie oder Ihre Angehörigen bei Vorliegen einer Depression?
Da in den letzten Jahren die Anzahl der Depressionserkrankungen deutlich zugenommen hat, sind vielfältige Hilfsangebote entstanden. Diese Hilfen können aus Beratungen, psychotherapeutischen Therapien oder medizinischen Behandlungen mit Medikamenten und anderen Therapieformen bestehen. Auch das Angebot an naturheilkundlichen Therapien bei Depressionserkrankungen ist gestiegen.
Wird die Diagnose einer Depression von einem Arzt festgestellt, kann er Ihnen häufig auch geeignete Weiterbehandlungen empfehlen oder Sie an andere Ärzte und Therapeuten überweisen, wie beispielsweise in psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Bei schweren Depressionen, die vielleicht schon in einen chronischen Zustand übergegangen sind, ist die ärztlich begleitete Weiterbehandlung sehr zu empfehlen. Wichtig für die erkrankte Person ist es, ihre Depression als eine Erkrankung anzuerkennen. Dies fällt vielen Personen oftmals sehr schwer, da sie ihre depressiven Stimmungen als mangelndes Selbstvertrauen, Selbstzweifel oder Versagen erleben. Das Eingeständnis, dass es sich bei der Depression um eine Erkrankung handelt, die dringend ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung benötigt, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Der nächste Schritt ist es, ohne sich zu überfordern, den Behandlungen der Ärzte, Psychiater oder Psychotherapeuten anzuvertrauen. Sie können bei dem Auftreten einer Depression aber auch ohne Überweisung einen psychologischen Psychotherapeuten mit Krankenkassenzulassung aufsuchen. Sehr wahrscheinlich wird dieser Ihnen im Zusammenhang mit der Psychotherapie aber eine allgemeinmedizinische oder fachärztliche Untersuchung zur Abklärung, dass keine organischen Erkrankungen bei Ihnen vorliegen, empfehlen.
Mögliche psychotherapeutische Therapien bei Depression sind beispielsweise:
- Gesprächstherapie
- die kognitive Therapie
- Verhaltenstherapie
- Tiefenpsychologische Therapie
- Psychoanalyse
- suchtentwöhnende Therapien, wie beispielsweise bei Alkohol-, Drogen-, Ess- und anderen Süchten, (finden auch oftmals im Rahmen von Verhaltenstherapien statt)
- Bewegungstherapien und andere mehr.
Medikamentöse Behandlungen und medizinische Therapien können das verloren gegangene Gleichgewicht wieder herstellen
Die Ursachen für Depressionen können sehr vielfältig sein. Oftmals gehen sie mit bestimmten biochemischen Veränderungen im menschlichen Organismus einher. So können bestimmte Stoffwechselstörungen oder chemische Veränderungen sogenannter Botenstoffe, wie beispielsweise des Serotonin- oder Dopaminspiegels zu der Depressionserkrankung führen. Neben verschiedenen organischen Erkrankungen können auch Lebensumstände oder Arbeitsbedingungen, wie zum Beispiel Suchterkrankungen, Arbeiten im Schichtdienst mit unregelmäßigen Schlafenszeiten oder Ähnliches, zu diesen chemischen Veränderungen der Botenstoffe im Körper führen. Medikamentöse Therapien können entweder bei den Ursachen oder den Symptomen ansetzen. So können bestimmte Medikamente dazu dienen, die aus dem Gleichgewicht geratenen körpereigenen chemischen Prozesse wieder ins Lot zu bringen. Es können Antidepressiva und auch zusätzliche medikamentöse Therapien beispielsweise zur Milderung von Schmerzen, Schlafstörungen, Unruhezuständen oder Ähnliches von einem Arzt verschrieben werden.
Viele naturheilkundliche Behandlungsmethoden können Ihnen bei Depressionen unterstützend helfen
In der Naturheilkunde existieren vielfältige Behandlungsmethoden, die allgemein zu einem Wohlbefinden und Verbesserung des Lebensgefühls von Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen führen können. Allgemein ist festgestellt worden, dass Bewegung und leichte sportliche Betätigung zu einer Verbesserung von depressiven Verstimmungen oder Phasen führen können. Die kneippschen Anwendungen, wie beispielsweise Wasserkuren, Wassertreten oder mit Duftstoffen aromatisierte Güsse können für eine bessere Durchblutung des Körpers sorgen. Dies kann dazu führen, dass der Mensch sich fitter und erfrischter fühlt. Akupunktur und Akupressur, Aromatherapien, Massagen, Licht- und Farbtherapien, Kunsttherapien, Musiktherapien und Entspannungsübungen, Veränderungen des Essverhaltens mit gesünderer Kost, wie beispielsweise ayurvedischer Kost oder viele andere naturheilkundliche Ansätze können dabei helfen, das Wohlbefinden insgesamt zu verbessern und damit den Auswirkungen der Depression gezielt entgegenzutreten.
Als Jahrhunderte bekannte Heilpflanze wird in der Naturheilkunde dem Johanniskraut eine positive und lindernde Wirkung bei Depressionen zugeschrieben. Johanniskraut wird als Alternative zu Antidepressiva angesehen und kann freikäuflich ohne ärztliches Rezept und auch außerhalb von Apotheken erworben werden. Allerdings können die Qualität und die Dosierungen bei den auf dem freien Markt erhältlichen Produkten sehr stark variieren. Bei der Einnahme von Johanniskraut-Präparaten sollten Sie sich auch eine fachkundige Beratung einholen.
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