Die Depression gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Nahezu 20 Prozent der Menschen erleben im Laufe ihres Lebens eine depressive Episode. Vielen Menschen fällt es schwer, die Anzeichen Depression zu erkennen. Wer sich ständig und über einen längeren Zeitraum hinweg freudlos und niedergeschlagen fühlt, sich selbst zu einfachen Tätigkeiten oder Aktivitäten nur noch schwer aufraffen kann, das Interesse an Hobbys oder sonstigen Dingen verliert, sollte in Erwägung ziehen, depressiv zu sein. Nachfolgend erfahren Sie die Symptome, die typisch für eine Depression sind.
Anzeichen der Depression – Symptome sind sehr vielschichtig
Depressionen können verschiedene Symptome verursachen. Im Vordergrund steht meistens das Gefühl einer tiefen Traurigkeit und Freudlosigkeit. Die Betroffenen fühlen sich niedergeschlagen, ausgelaugt, antriebslos und unkonzentriert. Sie haben das Gefühl, dass sie nichts mehr empfinden können, denn eine innere Leere hat sich eingestellt. Auch der fehlende Antrieb macht den Erkrankten schwer zu schaffen. Selbst einfache Tätigkeiten wie das Aufstehen am Morgen, das Kaffee kochen oder die Körperhygiene werden als anstrengend empfunden. Betroffene können sich außerdem oftmals zu nichts mehr entschließen. Ein Interessenverlust kommt ebenso meist hinzu. Alles, was früher Spaß und Freude bereitete, erscheint plötzlich bedeutungslos. Die Gedankenwelt ist in erster Linie nur noch negativ und pessimistisch. Sie kreist sich ständig um die eigenen Befindlichkeiten, die Gegenwart und die Zukunft, die den Erkrankten oft als völlig sinnlos und aussichtslos erscheint. Sie empfinden eine tiefe Hoffnungslosigkeit und glauben, an der Situation nichts ändern zu können und keine Zukunft mehr zu haben.
Zu den Depression Anzeichen gehören:
- Freudlosigkeit und Niedergeschlagenheit
- ständiges Grübeln und missmutige Stimmung
- Energiemangel und Antriebslosigkeit
- Konzentrationsstörungen (die Arbeit strengt die Betroffenen stark an)
- Entscheidungsunfähigkeit
- Reizbarkeit
- Lustlosigkeit
- Apathie
- Angstzustände
- ständige Müdigkeit
- pessimistisches Denken, Hoffungslosigkeit und Gefühl der Sinnlosigkeit
- negatives Selbstbild, Selbstkritik und Schuldgefühle
- Selbstmordgedanken bis hin zu -versuchen
Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle
Depressive glauben meist, dass sie selber an der Erkrankung schuld sind. Dies führt häufig dazu, dass zu spät oder gar nicht professionelle Hilfe gesucht wird, denn die Betroffenen sehen das Leiden häufig nicht als eine Folge der Erkrankung, sondern als eigenes Versagen. Sie werden oftmals von Schuldgefühlen gequält, für die es meist absolut keinen Grund gibt und die das Leiden nur unnötig verschlimmern. Dies geht nicht nur so weit, dass sie sich selber für Dinge, die passiert sind, die Schuld geben, sondern sie finden oftmals auch ihre eigene Energielosigkeit unverzeihlich. Sie machen sich Vorwürfe, da sie nicht mehr in der Lage sind, die täglichen Aufgaben zu erfüllen und den Verpflichtungen nachzukommen. Die Depression wird sehr oft von Ängsten begleitet. Die Betroffenen denken, dass sie unerwünscht und für die Mitmenschen nur noch eine Last sind. Damit in Verbindung stehen auch die Sorgen um ihre Zukunft, die sich viele Depressive machen und die ebenso ein typisches Anzeichen Depression sind.
Verhalten von Depressiven verändert sich
Im Laufe der Zeit wird auch immer mehr deutlich, wie sich das Verhalten der Betroffenen verändert. Sie ziehen sich zurück, vermeiden soziale Kontakte, pflegen Beziehungen nicht mehr und gehen Hobbys nicht mehr nach. Was früher Spaß gemacht hat, löst mittlerweile keinerlei positive Gefühle mehr aus und ist nur noch kräftezehrend. Sie sind nicht mehr in der Lage, ihre Arbeit zu bewältigen und halten sich am liebsten den ganzen Tag im Bett auf. Depressive haben kaum noch Energie und Kraft und fühlen sich leicht überfordert. Daher wird nur noch das Notwendige erledigt und sogar dies wird je nach Ausmaß der Erkrankung sogar eingestellt. Die Mimik und Gestik sind oftmals wie erstarrt und die Stimme wird leise und monoton.
Zu den psychischen Symptomen kommen körperliche Beschwerden hinzu
Neben den psychischen Symptomen gehören zudem multiple körperliche Beschwerden zu den vielfältigen Depression Anzeichen. Bevor die Depression erkannt wird, führt dies häufig dazu, dass die Betroffenen immer wieder Ärzte aufsuchen, um die Ursache für ihre somatischen Beschwerden zu finden. Bei einer Depression können die unterschiedlichsten Organe und Körperteile betroffen sein. Dazu gehören unter anderem:
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit und in der Folge Gewichtsverlust
- Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung oder Durchfall
- Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen
- Verspannungen im Bereich des Nackens und der Schulter
- Herzschmerzen
- Gefühl der Enge oder Schwere in der Brust
- Überempfindlichkeit der Haut
- Libidoverlust
Die unterschiedlichen körperlichen Depression Anzeichen können phasenweise auftreten und auch wieder gänzlich verschwinden, aber auch Tagesschwankungen unterliegen. Die Beschwerden sind oftmals morgens am stärksten und verbessern sich im Laufe des Tages.
Fazit
Dies waren die Depression Anzeichen, die bei dieser Erkrankung auftreten können. Die tiefgehenden Veränderungen, die damit einhergehen, beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen zum Teil ganz erheblich. In Deutschland leiden etwa vier Millionen Menschen an einer Depression. Damit ist es eine der weltweit bedeutendsten und vor allem auch ernst zu nehmenden Krankheiten. Falls Sie diese Symptome über einen längeren Zeitraum an sich beobachten, sollten Sie sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Medizin kann dabei helfen, eine Depression möglichst schnell zu überwinden. Umso eher eine Behandlung angestrebt wird, umso einfacher gelingt dies.
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