Die unipolare Depression wird von vielen Betroffenen wie ein Gefühl innerer Leere, einer Antriebslosigkeit und einem Verlust der Interessen beschrieben. Sie zweifeln meist an sich selber und haben Minderwertigkeitsgefühle. Die unipolare Depression kommt sehr häufig vor. Rund zwei Drittel aller Depressiven sind davon betroffen. Doch was sind die Ursachen, die Symptome und wie sieht die Behandlung einer unipolaren Depression aus? Diese Fragen beantwortet Ihnen der folgende Ratgeber.
Unipolare Depression – was ist das?
Bei der unipolaren Depression leidet der Betroffene nur unter depressiven Phasen. Dies bedeutet, dass die normalen Stimmungsschwankungen nicht vorhanden sind, denn die Patienten befinden sich in einer Art dauerhaften Tief und fühlen sich, als würden sie in ein schwarzes Loch stürzen. Diese Depressionsart tritt oftmals in der zweiten Lebenshälfte auf. Sie beginnt meist als eine depressive Episode, die zwischen 7 und 14 Monate andauern kann, wenn sie unbehandelt bleibt. Die depressive Episode wird aus diesem Grund auch oft als „Trübsal auf Zeit“ bezeichnet. Um die Phase zu verkürzen und die Beschwerden zu lindern, sollte daher eine Therapie angestrebt werden.
Wie sind die Ursachen einer unipolaren Depression?
Es gibt verschiedene Gründe, die zur Entstehung der unipolaren Depression beitragen können. In physiologischer Hinsicht wird im Bereich des Hirnstammes ein Mangel der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin beobachtet. Doch auch psychisch belastende Ereignisse können dazu führen, dass eine unipolare Depression entsteht. Genetische Faktoren spielen eine weitere Rolle, denn Menschen, deren Eltern oder Geschwister an einer Depression erkrankt sind, haben ein höheres Risiko.
Welche Symptome treten bei einer unipolaren Depression auf?
Für die unipolare Depression ist typisch, dass keine manischen Phasen vorhanden sind. Menschen, die an einer unipolaren Depression erkrankt sind, fühlen sich häufig, als würden sie in ein tiefes Loch fallen, dem sie nicht entrinnen können. Sie fühlen eine große Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und eine Hilflosigkeit, die immer größer wird. Die negativen Gefühle treten vor allem morgens auf. Sie fragen sich in diesem Moment, wie sie den Tag überstehen sollen. Im Laufe des Tages macht sich vorwiegend der komplette Interessenverlust bemerkbar, denn der Betroffene kann sich zu nichts aufraffen. Zu den allgemeinen Symptomen einer unipolaren Depression gehören:
- Ausgeprägte Traurigkeit und Freudlosigkeit
- Antriebslosigkeit
- Interessenlosigkeit
- Mut- und Hoffnungslosigkeit
- Konzentrationsprobleme
- Schlaf- und Appetitstörungen
- Selbstzweifel und Ängste
- Verdauungsprobleme
- Libidoverlust
- Auch Suizidgedanken sind möglich
Wie wird die unipolare Depression behandelt?
Die wichtigste Maßnahme, um die unipolare Depression zu behandeln, ist das Aufsuchen eines Psychotherapeuten. Die depressive Störung kann mit intensiven Gesprächen gelindert werden. Zusätzlich können je nach Ausmaß der Depression noch Antidepressiva verordnet werden. Die Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie erzielt oftmals bessere Resultate bei der Behandlung einer Depression. Sehr gern erfolgt die Therapie einer unipolaren Depression mittlerweile auch über einen Schlafentzug, der das Krankheitsbild meist kurzfristig positiv beeinflusst. Hierbei bleibt der Patient entweder die gesamte Nacht oder nur während der zweiten Hälfte der Nacht wach und darf erst wieder in der folgenden Nacht schlafen. Dadurch erleben viele Betroffene eine deutliche Verbesserung der Stimmung, die zwar meistens nur ein oder zwei Tage anhält, vielen Betroffenen jedoch die Hoffnung gibt, dass es überhaupt eine Besserung geben kann. Eine unipolare Depression kann grundsätzlich in bestimmten Abständen zurückkehren, oftmals nach Phasen einer völligen Genesung.
Fazit zum Thema unipolare Depression
Wer sich über einen längeren Zeitraum miserabel, niedergeschlagen und wertlos fühlt und das Interesse am Leben verliert, ein Stimmungswechsel aber völlig ausbleibt, sollte in Erwägung ziehen, an einer unipolaren Depression erkrankt zu sein. In diesem Fall sollte unbedingt Hilfe in Anspruch genommen werden, denn die unipolare Depression kann gut behandelt werden.
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