Johanniskraut gegen Depressionen
Johanniskraut gehört zu den weltweit ältesten Heilpflanzen. Auch die antidepressive Wirkung, die mittlerweile sehr bekannt ist, wird seit Jahrhunderten schon geschätzt. Johanniskraut zählt zu den am besten untersuchten Phytopharmaka. Die Wirksamkeit ist zumindest bei leichten bis mittelschweren Depressionen gesichert, denn das Johanniskraut verfügt über stimmungsaufhellende Eigenschaften, sodass Depression mit der Hilfe der Heilpflanze positiv beeinflusst werden können. Der folgende Ratgeber erläutert Ihnen alles Wichtige über Johanniskraut: Die Wirkung, Anwendung und vieles mehr.
Was ist Johanniskraut?
Das Johanniskraut steht beispielsweise an Wegrändern, in Gebüschen und an Böschungen. Um die Sommersonnenwende öffnet es seine gelben Blüten. Das Johanniskraut wird mit der Sonne assoziiert. An den längsten Tagen im Jahr nimmt sie dessen Kraft auf und gibt sie an depressive Menschen ab. Für die Herstellung der verschiedenen Präparate aus Johanniskraut werden die getrockneten Zweigspitzen mit den Blüten, Blättern und Stängeln verwendet. Johanniskraut gilt als wertvolle pflanzliche Alternative zu den synthetischen Antidepressiva. Auch von den Ärzten wird Johanniskraut als Unterstützung bei einer Depression anerkannt. Beachtet werden sollte lediglich, dass Johanniskraut bei hellhäutigen oder lichtempfindlichen Menschen eine Allergie auslösen kann. Ansonsten ist es meist gut verträglich.
Wie ist die Wirkung von Johanniskraut?
Johanniskraut wirkt genauso gut wie herkömmliche Antidepressiva. Der Grund hierfür ist, dass die Substanzen, die in der Pflanze enthalten sind, die Botenstoffe im Gehirn positiv regulieren, beispielsweise Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Dies geschieht vom Prinzip her ähnlich wie bei den synthetischen Antidepressiva, allerdings mit weniger Nebenwirkungen. Diese Anpassungsvorgänge können dazu führen, dass die Depression verschwindet. Vor allem bei leichten bis mittelgradigen Depressionen kann Johanniskraut eine stimmungsaufhellende Wirkung entfalten und somit zur Linderung der Symptome oder sogar zur Heilung der depressiven Phase beitragen. Auch gegen die so genannte Winterdepression hilft Johanniskraut. Für die positive Wirkung sind in erster Linie die wertvollen Inhaltsstoffe Hypericin, Hyperforin, Xanthone, Flavonoide und Biflavonoide verantwortlich.
Die Anwendung von Johanniskraut
Johanniskraut muss bei Depressionen in einer hohen Dosis eingenommen werden, damit es seine volle Wirkkraft entfalten kann. Daher sind Trockenextrakte in der Form von Tabletten, Kapseln oder Dragées erforderlich. Ein Tee aus Johanniskraut würde demzufolge nicht wirken, denn die Wirkstoffdosis, die darin enthalten ist, ist zu gering. Bei einer leichten Depression empfiehlt sich pro Tag eine Dosierung von 300 bis 600 mg und bei einer mittelschweren Depression von 900 mg Gesamtextrakt. Es wird zu einer kurmäßigen Anwendung geraten, die über mehrere Wochen erfolgt, da die stimmungsaufhellende Wirkung nicht sofort eintritt. Johanniskraut sollte drei bis sechs Monate lang eingenommen werden. Bei der Einnahme des Johanniskrauts ist etwas Geduld erforderlich, bis sich ein nachhaltiger Effekt einstellt. Dafür führt das gut verträgliche Johanniskraut seltener zu Nebenwirkungen.
Vorsicht bei der Einnahme von anderen Arzneimitteln
Bei der gleichzeitigen Einnahme von anderen Arzneimitteln ist Vorsicht geboten, da Johanniskraut zur vermehrten Bildung eines Enzyms führt, das den Abbau der Medikamente beschleunigen kann. Dadurch ist es möglich, dass die Medikamente gegen Depressionen nicht wie gewünscht wirken. Insbesondere bei der gleichzeitigen Einnahme von HIV-Mitteln, Immunsuppressiva und der Anti-Baby-Pille ist dies möglich. Daher ist es empfehlenswert, vor dem Gebrauch von Johanniskraut zunächst einmal Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker zu halten, um eventuelle Neben- oder Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Die Haut wird während der Therapie auf eine intensive Lichteinstrahlung etwas empfindlicher reagieren.
Fazit zum Thema Johanniskraut
Die Depression ist eine psychische Erkrankung, die sehr ernst zu nehmen ist, doch nicht immer ist der Einsatz von starken Antidepressiva erforderlich. Johanniskraut ist bei leichten bis mittelschweren oder situationsbedingten depressiven Episoden gut geeignet. Mit einer spürbaren Besserung kann nach einigen Wochen gerechnet werden.
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