Für viele Betroffene, aber auch für die Angehörigen und Freunde ist es ein Schock, die Diagnose Depression zu erhalten. Obwohl es sich dabei längst um eine anerkannte Krankheit der Psyche handelt, ist sie in der Bevölkerung leider noch immer ein Tabuthema, über das nur ungern gesprochen wird. Dabei kann es jeden treffen. Es ist wichtig, schnell zu handeln, wenn die Erkrankung erkannt wurde. Es gibt verschiedene Wege aus der Depression, die Ihnen der folgende Ratgeber erläutert.
Auslöser der Depression erkennen
Meist scheint es so, dass ein besonderer Schicksalsschlag die Ursache für die Depression ist, beispielsweise eine Kränkung, ein Verlust oder gescheiterte Pläne. Depressionen sind jedoch häufig das Ergebnis von zahlreichen verschiedenen Belastungen. Der Schicksalsschlag hat oftmals das Fass nur zum Überlaufen gebracht. Vielleicht ist es an der Zeit, negative Verhaltensmuster und Denkgewohnheiten, falsche Erwartungen an das Umfeld etc. zu überdenken und abzuändern, um aus dem „Loch“ zu finden und zukünftig depressive Phasen zu vermeiden. Die Depression kann auch als eine Aufforderung verstanden werden, bislang ungenutzte Möglichkeiten zu realisieren, unabhängiger zu werden und für seine Träume zu leben.
Positiv denken und Geduld üben
Es ist wichtig, dass Sie Ihre Gedanken auf Positives lenken. Die depressiven Gedanken drehen sich in erster Linie nur um schwierige Situationen, die als unerträglich und ausweglos empfunden werden. Die negativen Geschehnisse, die in der Vergangenheit passiert sind, werden auch auf die Zukunft projiziert. Dadurch stellt sich schnell ein Gefühl ein, dass sich niemals etwas ändern wird und das Leben nicht lebenswert ist. Dadurch kommt die Frage auf, wie man das alles doch nur ertragen soll. Diese negativen Gedanken sollten Sie abwenden, denn sie halten die Depression aufrecht oder verstärken sie sogar noch. Viel wichtiger ist es, zu prüfen, was Sie tun können, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Sich selber zu sagen „Ich schaffe das, ich bin ein starker Mensch.“, ist eine große Hilfe, die schwierige Phase zu überwinden. Dabei ist es wichtig, geduldig zu sein, denn bei den Depressionen dauert es meist eine gewisse Zeit, bis durch das Verändern der ungünstigen Verhaltensweisen und zum Teil auch durch Medikamente wieder genügend Kraft und Energie zur Verfügung steht. Sie sollten sich vor Augen halten: Lieber langsam vorankommen als gar nicht.
Der Gemütszustand verändert sich mit der Zeit
Wer während der Depression versucht, die erforderliche Stärke aufzubringen, wird merken, dass mit der Zeit alles einfacher wird. Immer mehr werden Sie sich von den negativen Einflüssen und Erlebnissen entfernen, sodass Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Positive lenken können. Wenn Sie sich mehr mit den positiven Gefühlen beschäftigen, als mit den negativen, wird sich auch Ihre Gemütslage allmählich verbessern. Irgendwann können Sie auch die Depression abschütteln. Sie werden sich wieder häufiger gut fühlen und weniger darüber nachdenken, was Sie bedrückt und weshalb Sie in die depressive Phase gerutscht sind. Sie werden wieder motiviert sein, Ihr Leben ganz nach Ihren Vorstellungen zu gestalten, vielleicht auch so, wie Sie es schon immer wollten. Der Weg aus den Depressionen heraus läuft stets in den folgenden Schritten ab: Die Krankheit zu verstehen, sie zu überwinden und sich vor Rückschlägen zu schützen.
Sportliche Betätigung suchen
Sport ist Balsam für die Seele und grundsätzlich eine gute Möglichkeit, um den Kopf frei zu bekommen. Körperliche Bewegung, beispielsweise durch Radfahren oder Joggen, lässt die Stimmung ansteigen und trägt ganz erheblich zur Ablenkung bei. Die Sorgen sind schnell vergessen. Viele Menschen, die an Depressionen erkrankt sind, konnten durch Sport gänzlich geheilt werden. Probieren Sie es aus, wie gut sportliche Betätigung nicht nur dem Körper, sondern auch der Psyche tut. Andere Aufgaben im Alltag oder Beruf können dadurch wieder mit mehr Elan gemeistert werden. Wichtig ist es, dass Sie sich eine Sportart aussuchen, die Ihnen Spaß macht und Sie sich nicht überfordern.
Wege aus der Depressionen – Tipps im Überblick:
- Selbstwertgefühl wachsen lassen
- Selbstbewusstsein steigern durch eigene Wertschätzung
- Durch positive Aktivitäten Stimmung verbessern, beispielsweise Musik hören, Freunde treffen, Lachen etc.
- Sport treiben
- Positiv denken
- Dem Leben einen Sinn geben
- Sich Auszeiten nehmen, um einen Ausgleich zu den Pflichten zu schaffen
Fazit zum Thema Wege aus der Depression
Um Wege aus der Depression zu finden, ist es wichtig, dass das Vergangene hinter sich gelassen und das Leben in die eigene Hand genommen wird. Dabei sollten Sie sich jedoch ausreichend Zeit zur Rückkehr in das normale Leben geben, denn zu viel Druck schadet. Wichtig ist es, an sich zu glauben und sich wertzuschätzen. Dies hilft auch dabei, zukünftige depressive Phasen zu verhindern. Selbstbewusstsein kann erlernt werden. Ein Erfolg kann nicht garantiert werden, aber wenn Sie diese Ratschläge berücksichtigen, sind schnelle Fortschritte möglich. Der endgültige Weg zum Leben ohne Depression ist natürlich nicht vom einem zum anderen Tag möglich. Hierfür sind viel Durchhaltevermögen und Selbstvertrauen erforderlich. Die genannten Tipps sollen jedoch dabei helfen, dass Sie sich bis zur Bewältigung der Erkrankung nicht ausgeliefert fühlen. Bei mittelschweren oder schweren Depressionen wird manchmal professionelle Hilfe erforderlich. Hier bieten die Psychotherapie und Antidepressiva eine gute Hilfe.