Seit fünf Jahrzehnten ist die Brigitte Diät ein Klassiker für Abnehm-Willige. Das Konzept wird seit 1969 von der Zeitschrift Brigitte regelmäßig überarbeitet und erweitert. Das zugrunde liegende Diät-Prinzip ist die Einsparung von Kalorien durch kalorienreduzierte Mischkost. Die passenden Rezepte liefert die Brigitte Diät gleich mit und bietet mittlerweile neben frisch zuzubereitenden Genuss-Rezepten auch Lunch-Rezepte fürs Büro, Pläne für Intervall-Fasten sowie schnelle und einfache Rezepte für alle, die ungern kochen.
Wie funktioniert die Brigitte Diät?
Die Brigitte Diät setzt auf eine Kalorien-Obergrenze von 1200 kcal für Frauen bzw. 1500 kcal für Männer sowie vier Diät-Regeln. Die Diät-Regeln umfassen die Stundenformel, die Kalorienbremse, den Fatburn-Kick und die Slow Carbs.
Nach der Stundenformel sollen zwischen Frühstück und Mittagessen sowie zwischen Mittag- und Abendessen jeweils vier Stunden liegen. Zwischen dem Abendessen und dem Frühstück am nächsten Tag sollten zehn Stunden vergehen. Durch diesen Zeitrahmen sollen Snacks vermieden und der Fettabbau maximiert werden.
Die Kalorienbremse besteht einerseits aus sättigenden Lebensmitteln wie Vollkornprodukten und andererseits aus Nahrungsmitteln mit geringer Energiedichte wie beispielsweise Gemüse. Die bevorzugte Verwendung dieser beiden Typen von Nahrungsmitteln soll das Risiko für Heißhungerattacken reduzieren.
Der Fatburn-Kick besteht aus einer proteinreichen, aber kohlenhydratarmen Abendmahlzeit, wodurch die Gewichtsabnahme unterstützt werden soll.
Slow Carbs bezeichnen Ballaststoffe, die den Blutzucker konstant halten, sättigen und ebenfalls gegen Heißhunger wirken sollen.
Vorteile der Brigitte Diät
Die Brigitte Diät beinhaltet einen vorgefertigten Diätplan, sehr viele abwechslungsreiche Rezepte, sodass für jede Ernährungsweise genug Auswahl besteht, nimmt das Kalorienzählen ab und lässt sich durch Angabe der enthaltenen Kohlenhydrate sogar von Diabetikern leicht umsetzen. Zum Ausprobieren bietet die Brigitte Diät einen kostenlosen 7-Tage-Diätplan (normal oder vegetarisch oder Low Carb) an. Die Mahlzeiten sind austauschbar und meistens ebenso schnell wie einfach zuzubereiten. Mittlerweile wurde auch ein sportliches Fatburner-Programm integriert. Zur Unterstützung und Planung kann online ein kostenpflichtiger Diät-Coach genutzt werden.
Nachteile der Brigitte Diät
Die Kalorien-Obergrenzen sind zwar nach Geschlecht unterteilt, berücksichtigen aber nicht das Ausgangsgewicht, die Körpergröße und den Körpertypen, das Alter und die sportliche Aktivität. Vor allem Menschen, die (wie zu empfehlen) während einer Diät Sport betreiben, sollten zur täglichen Kalorien-Obergrenze noch 300 kcal hinzufügen! Ansonsten steigt das Risiko für Mangelerscheinungen, Heißhungerattacken und vor allem für den Jo-Jo-Effekt. Der nach der Brigitte Diät nicht selten auftretende Jo-Jo-Effekt gehört ohnehin zu den größten Nachteilen dieser Diät. Zusätzlich sind Abnehm-Willige regelrecht angewiesen auf die speziellen Rezepte, sodass auswärts essen oder Essenseinladungen von Freunden nicht in das Diät-Konzept passen.
Was sagt die Wissenschaft zur Brigitte Diät?
Ein Grund dafür, dass es die Brigitte Diät bereits seit einem halben Jahrhundert gibt, ist ihre Wirksamkeit. Wissenschaftlich betrachtet verliert ein Mensch dann an Gewicht, wenn er weniger Energie aufnimmt als er verbraucht. Die Brigitte Diät basiert auf diesem Fakt und erhielt über die Jahre hinweg etliche positive Bewertungen. Dadurch, dass die Brigitte Diät neue Erkenntnisse in ihr Konzept einarbeitet, bleibt sie aktuell: So wurden beispielsweise Fette neu bewertet und die frühere Kalorien-Obergrenze von 1000 kcal/Tag deutlich angehoben. Vorteilhaft ist außerdem, dass sich Low Carb Diäten statistisch betrachtet länger und einfacher durchhalten lassen als Low Fat Diäten.
Gibt es erlaubte und verbotene Lebensmittel?
Grundsätzlich sind bei der Brigitte Diät keine Lebensmittel verboten. Allerdings wird davon abgeraten, Nahrungsmittel mit einer Energiedichte über 2,5 (2,5 kcal auf 1 g) in größeren Mengen zu verzehren. Empfohlen wird zudem, nur wenig Zucker, Stärke und Weißmehl zu sich zu nehmen.
Rezept-Beispiele für einen Tag
Frühstück: Himbeer-Mandel-Porridge, für Vegetarier und Veganer geeignet
370 kcal; 12 g Fett, 56 g Kohlenhydrate, 8 g Eiweiß pro Portion
Zutaten für eine Portion:
- ½ Birne (reif)
- 150 ml Mandeldrink (ungesüßt)
- 3 EL Haferflocken (kernig)
- 100 g TK-Himbeeren (aufgetaut)
- 1 EL Rohrohrzucker
- 1 EL Mandeln (gehackt)
Zubereitungsdauer: ca. 10 min
Die Birne waschen, Kerne entfernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die andere Hälfte kann für den nächsten Tag im Kühlschrank aufbewahrt werden. Anschließend die Haferflocken mit dem Mandeldrink vermischen und erhitzen, aber nicht kochen lassen. Unter Rühren etwa drei bis vier Minuten andicken lassen. Himbeeren und Birnen-Stücke unterrühren. Das fertige Porridge in eine Schale füllen und mit Rohrohrzucker und Mandel bestreuen.
Mittagessen: Beef-Cheese-Sandwich
370 kcal; 13 g Fett, 35 g Kohlenhydrate, 26 g Eiweiß pro Portion
Zutaten für zwei Portionen:
- 2 TL Kapern
- 40 g grüne entsteinte Oliven
- 60 g Frischkäse mit Joghurt
- Oregano (gerebelt)
- Pfeffer (frisch gemahlen)
- 2 Scheiben Vollkorn-Sandwichbrot (35 g pro Scheibe)
- 1 Scheibe Vollkornbrot (70 g pro Scheibe)
- 30 g Radicchio oder Rauke
- 60 g Ziegenweichkäse mit 30 % Fett
- 70 g deutsches Corned Beef in Scheiben
- 80 g Radieschen
- 1 große gelbe Paprika
Zubereitungsdauer: ca. 20 min
Kapern und Oliven hacken, mit Frischkäse und Gewürzen vermischen und auf die Brotscheiben schmieren. Eine Sandwichbrot-Scheibe mit Salat, Käse, Vollkornbrot und Corned Beef belegen. Die zweite Sandwich-Brotscheibe mit der Creme-Seite auf den Belag der ersten Scheibe darauflegen und andrücken. Sandwich diagonal halbieren und in Frischhaltefolie einpacken. Die Hälfte der Rohkost für den Lunch einpacken. Die andere Hälfte für den nächsten Tag im Kühlschrank aufbewahren.
Abendessen: Lachsmedaillon mit Senfgemüse
445 kcal; 18 g Fett, 25 g Kohlenhydrate, 45 g Eiweiß pro Portion
Zutaten für eine Portion:
- 150 g Bio-Lachsfilet oder Wild-Lachsfilets ohne Haut
- 1,5 TL Sojasauce
- 1 TL Honig (flüssig)
- 1 TL Sesam
- 100 ml Bio-Gemüsebrühe
- 150 g TK-Rosenkohl
- 100 g Lauch in Ringen
- 50 g TK-Erbsen
- 2 EL Koch- oder Kaffeesahne (10 % Fett)
- 1 TL Senf (scharf)
- 1 TL Senf (körnig)
- ¼ TL Currypulver (mild)
Zubereitungszeit: ca. 35 min
Backofen auf 120° C (Umluft 100° C) vorheizen.
Den Lachs abspülen und trocken tupfen. 1 TL Sojasoße, Honig und groben Pfeffer verrühren und den Lachs damit bestreichen. Anschließend den Lachs auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit Sesam bestreuen und 20-25 min, abhängig von der Dicke des Filetstücks, garen.
Gemüsebrühe aufkochen, Gemüse hinzugeben und fünf bis sieben Minuten bei geringer Hitze kochen. Sahne, beide Senfsorten und Curry zugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Senfgemüse und Lachsfilet in einem tiefen Teller eventuell noch mit ein wenig Curry bestreuen.
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