Detox Diät: Giftstoffe und Gewicht verlieren
„Detox“ ist die Abkürzung für den englischen Begriff „Detoxification“, was „Entgiftung“ bedeutet. Mit der Detox Diät soll der Körper von Schadstoffen, die sich im Körper abgelagert haben, befreit werden. Durch die drastisch reduzierte Kalorienaufnahme wird außerdem in kurzer Zeit viel Gewicht verloren. Im Grunde genommen handelt es sich bei der Detox Diät um eine moderne Form des Heilfastens. Eine Fastenkur dauert dabei zwischen 7 und 21 Tagen.
Wie funktioniert die Detox Diät?
Die Detox Diät gliedert sich in zwei Phasen: Die Fastenphase dauert ein bis drei Wochen. Darauf folgt die Aufbauphase, während derer der Körper langsam wieder an feste Nahrung gewöhnt werden soll. Zu Beginn der Detox Diät kann eine Darmspülung, beispielsweise mit Glaubersalz, vorgenommen werden.
Im Rahmen der Fastenphase darf keine feste Nahrung aufgenommen werden. Stattdessen sollen 2,5 bis 3 l Mineralwasser und/oder ungesüßte Tees getrunken werden. Gemüsebrühen sowie frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte sind im geringen Umfang erlaubt. Verboten sind Alkohol, Kaffee und Milch sowie sämtliche Milchprodukte. Statt frisch gepresster Säfte, deren Vorbereitung zeitaufwendig ist, sind auch speziell für die Detox Diät entwickelte Fertig-Säfte erhältlich, die reichlich Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Ausgiebige Spaziergänge während der Fastenphase sind wichtig, von anstrengenden Sportarten wird jedoch abgeraten. Empfohlen werden außerdem genügend Schlaf, Wechselduschen, Bürstenmassagen, Sonnenbäder und Saunagänge.
Während der Aufbauphase dürfen zunächst schonend gegartes Gemüse, Haferflocken, kleine Mengen Obst und leichte Suppen verzehrt werden. Im weiteren Verlauf kommen auch wieder Eiweiße in Form von Fisch oder Tofu auf den Speiseplan. Die Portionsgrößen werden langsam gesteigert und Nahrungsmittel allmählich wieder eingeführt.
Vorteile der Detox Diät
Die Detox Diät ist in der Theorie recht einfach durchzuführen, insbesondere während der Fastenkur muss nichts gekocht werden, außer Suppen und Säfte. Damit ist die Detox Diät prinzipiell alltagstauglich. Zudem stellt sich eine schnelle Gewichtsabnahme ein. Hinzu kommt der Aspekt des Entgiftens.
Nachteile der Detox Diät
Während einer Fastenkur wird gehungert. Heißhungerattacken sind daher vorprogrammiert, ebenso wie der Jo-Jo-Effekt nach der Detox Diät. Zusätzlich können vor allem in den ersten Tagen Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen sowie Konzentrations- und Leistungsschwäche auftreten, sodass die Diät für Berufstätige nur bedingt zu empfehlen ist. Die Detox Diät wird daher vor allem für Urlaub und freie Zeiten empfohlen.
Für die Detox Diät entwickelte Produkte werden intensiv beworben und sind zumeist teuer. Eine dreitätige Saft-Kur kann bereits mit knapp 100 Euro zu Buche schlagen.
Wie ist die Detox Diät wissenschaftlich zu bewerten?
„Detoxification“ ist in der Medizin nicht unbekannt – allerdings verstehen Schulmediziner unter einer Entgiftung eher Dialyse (Blutwäsche zum Beispiel bei schweren Nierenkrankheiten) oder Entzug einer Droge wie Alkohol. Die angeblichen „Schlackenstoffe“, die mit der Detox Diät ausgeschwemmt werden sollen, werden in den Detox-Konzepten nicht näher ausgeführt. Wissenschaftlich betrachtet könnte es sich um zwei Arten von „Giftstoffen“ handeln: Einerseits fallen täglich Abfallstoffe an, die jedoch über Leber, Niere und Darm sowie in kleinen Mengen auch über Haut und Lungen ausgeschieden werden. Andererseits gibt es lipophile (fettliebende) Umweltgifte wie Quecksilber oder DDE (Dichlordiphenyldichlorethen), die sich im Körperfett einlagern können – in keiner Studie konnte eine Detox Diät jedoch dazu beitragen, dass diese Stoffe aus den Fettspeichern entfernt werden.
Viele Verfechter der Detox Diät sind der Ansicht, dass der Körper „übersäuere“ und dass dadurch Krankheiten wie Neurodermitis, Rheuma oder Migräne entstehen würden. Aus wissenschaftlicher Sicht ist diese These nicht haltbar. Der menschliche Körper verfügt über ausreichende Kompensationsmechanismen, um nicht zu übersäuern. Vor allem Nieren und Lungen sind hierfür zuständig. Nur in Ausnahmefällen bei schweren Erkrankungen von Nieren und/oder Lungen sowie bei Stoffwechselentgleisungen wie einem nicht behandelten Diabetes mellitus kann der Körper einen Überschuss an Säure nicht mehr loswerden. Dann hilft jedoch auch keine Detox Diät mehr. Betroffene gehören umgehend in ärztliche Behandlung!
Wer darf fasten?
Ein gesunder Mensch darf natürlich fasten und viele fühlen sich nach den ersten drei bis vier Tagen wirklich besser. Einen dauerhaften Abnehm-Erfolg sollte man sich jedoch von einer Fastenkur nicht versprechen. Kinder, Schwangere und chronisch Kranke sollten nicht fasten, solange sie nicht von ihrem Arzt die Bestätigung erhalten haben, dass sie für eine Detox Diät geeignet sind.
Die Detox Diät ist vor allem eine groß angelegte Marketing-Strategie. Das Problem der „Schlacken“ ist (zumindest aus wissenschaftlicher Sicht) erfunden – wodurch die als Lösung propagierte Detox Diät ihren Sinn verliert. Zumindest ist jedoch das Rauch-Verbot und der Verzicht auf Alkohol während der Detox Diät wissenschaftlich uneingeschränkt empfehlenswert.
Welche Lebensmittel sind erlaubt beziehungsweise verboten?
Während der Fastenkur sind Genussgifte wie Koffein und Alkohol absolut verboten. Zudem soll auf Milch und Milchprodukte verzichtet werden. Rauchen und Nahrungsmittel, die viel Zucker und/oder Fett enthalten, sind während der gesamten Detox Diät, also während Fasten- und Aufbauphase, verboten.
Rezept-Vorschläge für einen Tag während der Aufbauphase:
Frühstück: Spinat-Kiwi-Smoothie
Zutaten für eine Portion:
- 1 Handvoll Baby-Spinat
- 1 Stange Sellerie
- ¼ Gurke
- 1 Kiwi
- ½ Banane
- 1 TL Olivenöl
- 200 ml Wasser
Zubereitung:
Kiwi und Banane schälen. Gemüse und Obst kleinschneiden. Mit Olivenöl und Wasser in einen Mixer geben, bis ein sämiger Smoothie entstanden ist.
Mittagessen: Bunter Deto-Salat
Zutaten für eine Portion:
- 2 Handvoll gemischter Salat
- 1 Karotte
- 1 Rote Bete
- 1 Tomate
- 1 EL Sonnenblumenkerne
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL Zitronensaft
- Meersalz
- Pfeffer
Zubereitung:
Sonnenblumenkerne in einer Pfanne rösten. Salat waschen. Gemüse waschen und kleinschneiden, dann mit dem Salat vermengen. Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer miteinander verrühren und über den gemischten Salat geben. Geröstete Sonnenblumenkerne darüber streuen.
Abendessen: Brokkoli-Sellerie-Suppe
Zutaten für eine Portion:
- ½ Brokkoli
- 2 Standen Sellerie
- 1 Frühlingszwiebel
- 1 EL Zitronensaft
- 1 Prise Cayennepfeffer
- 1 TL Kokosöl (nativ, kalt gepresst)
- 250 ml Gemüsebrühe
- 1 EL Sprossen
- Meersalz
- Pfeffer
Zubereitung:
Gemüse waschen und kleinschneiden. Kokosöl erhitzen und Frühlingszwiebel darin dünsten. Zum Schluss kurz Sellerie und Brokkoli hinzugeben. Mit Brühe ablöschen und eine Viertelstunde köcheln lassen. Zitronensaft und Cayennepfeffer hinzugeben. Suppe fein pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit den Sprossen garnieren.
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