Weight Watchers – der Gruppen-Ernährungstrend aus den USA
Als die US-Amerikanerin Jean Nidetch feststellte, dass Abnehmen in der Gruppe besser funktioniert als allein, war die Idee für Weight Watchers geboren. Im Jahr 1963 machte die Unternehmerin ihre Idee zum Geschäft. Heute ist Weight Watchers ein weltweit operierendes Unternehmen und zählt auch in Deutschland zu den beliebtesten Diät-Programmen. Zentrales Element sind bis heute die regelmäßigen Gruppentreffen. Bei diesen feiern Teilnehmer des Programms ihre Erfolge und motivieren sich gegenseitig. Zwingend erforderlich sind die Treffen für eine Teilnahme an Weight Watchers aber nicht. Mittlerweile ist auch ein Online-Ableger verfügbar, der das Abnehmen per App oder PC ermöglicht.
Wie funktioniert Weight Watchers?
Statt wie bei anderen Diäten Kalorien zu zählen, arbeitet Weight Watchers mit einem selbstentwickelten Punktesystem, den sogenannten „SmartPoints“ (früher „Points“ oder „ProPoints“). Jedem Lebensmittel ist dabei ein Punktewert zugewiesen. Dieser errechnet sich nach dem Kaloriengehalt sowie dem Anteil an Eiweiß, Zucker und gesättigten Fettsäuren. Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Eiweiß, wenig Zucker und Fett haben einen niedrigen SmartPoints-Wert. Viele Punkte haben dagegen Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren und viel Zucker.
Wie viele SmartPoints Sie pro Tag zu sich nehmen dürfen, errechnet sich aus Ihren individuellen Daten. Dabei sind entscheidend: das Geschlecht (Männer haben generell ein größeres Punktekonto), Ausgangsgewicht, Größe, Alter und Bewegungsprofil (körperlich aktive Menschen erhalten mehr SmartPoints). Um Schummeleien von vornherein zu vermeiden, bietet Weight Watchers Ihnen ein Konto mit Extra-Punkten, die Sie über die Woche verteilt oder auch auf einmal nutzen dürfen (beispielsweise für das Stück Kuchen am Wochenende oder ein genüssliches Eis im Sommer). Über sportliche Aktivität lassen sich weitere Punkte (sogenannte „ActivePoints“) sammeln.
Um sich merken zu können, wie viele Punkte Sie über den Tag verbrauchen, führen Sie bei Weight Watchers ein Tagebuch. In diesem erfassen Sie jedes einzelne Lebensmittel oder – bei im Handel erhältlichen Fertiggerichten – deren SmartPoints-Wert. Das Führen des Tagebuchs soll Ihnen helfen, gesunde Lebensmittel zu erkennen und sich aktiv mit Ihrer Ernährung auseinanderzusetzen. Für den Einkauf bietet Weight Watchers zahlreiche Erleichterungen wie eine App mit Barcode-Scanner, über den sich Lebensmittel aus dem Handel direkt mit ihrem jeweiligen Punkte-Wert in das Tagebuch übernehmen lassen. Daneben helfen Handbücher für unterwegs dabei, die Punkte für Lebensmittel und Speisen immer im Auge zu behalten.
Vorteile von Weight Watchers
Weight Watchers lässt sich leicht in den Alltag integrieren. Der Einkauf spezieller Lebensmittel sowie aufwendige Vorbereitungen entfallen, strikte Verbote wie bei anderen Diäten gibt es nicht. Das ermöglicht eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung, die den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entspricht. Mit dem wöchentlichen Punkte-Extra beugt Weight Watchers zudem einem schlechten Gewissen und Heißhungerattacken vor, da es kleine „Sünden“ von vornherein erlaubt. Ob Sie die wöchentlichen Extra-Punkte nutzen, bleibt Ihnen überlassen. Durch die Möglichkeit, mit Sport zusätzliche ActivePoints zu sammeln, liefert Weight Watchers einen Anreiz, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Belohnt werden dabei nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch Spaziergänge mit dem Hund oder gemütliche Fahrradtouren.
Ein großer Vorteil ist die Motivation durch die Gruppentreffen und die Betreuung durch die Diät-Coaches vor Ort. Auch online stellt Weight Watchers Teilnehmern des Programms einen Zugang zur Community zur Verfügung. Hier ist ebenso ein digitaler Austausch mit anderen Teilnehmern sowie gegenseitiges Motivieren möglich – wenn auch nicht so wirkungsvoll wie bei den Offline-Treffen.
Nachteile von Weight Watchers
Der größte Nachteil von Weight Watchers ist, dass die Teilnahme an dem Programm mit hohen Kosten verbunden ist. Je nach gewähltem Paket (online oder als Kombination online+offline) werden pro Monat bis zu 40 Euro an Gebühren fällig. Ohne dieses Abonnement lassen sich viele der Funktionen – wie z.B. die App – nicht nutzen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es sich bei den Coaches bei den Offline-Treffen nicht um ausgebildete Ernährungsberater oder Mediziner handelt, sondern um ehemalige Mitglieder. Diese haben meist nur ein sechswöchiges Training durchlaufen, bevor sie dann als Berater für Weight Watchers tätig sein dürfen.
Wie ist Weight Watchers wissenschaftlich zu bewerten?
Unabhängige Studien zur Wirkung von Weight Watchers existieren kaum. Lediglich eine Untersuchung, die im „Journal of the American Medical Association“ erschien, überprüfte die Effektivität des Programms. Sie verglich Weight Watchers mit der Atkins-Diät, der Zone-Diät und der Ornish-Diät. Beim Abnehmerfolg unterscheidet sich Weight Watchers kaum von den anderen Methoden. Das absolut abgenommene Gewicht war sogar geringer als bei der fettarmen Ornish-Diät.
Welche Lebensmittel sind erlaubt, bzw. verboten?
Weight Watchers macht Ihnen bei der Auswahl der Lebensmittel keine Vorgaben. Erlaubt ist, was schmeckt und in das individuelle Punkte-Budget passt. Eher ungesunde Lebensmittel haben jedoch hohe Punktewerte. Gesunde Alternativen hingegen geringe und zum Teil sogar gar keine Punkte. So lässt Weight Watchers die Möglichkeit zu, große Mengen – z.B. an Gemüse – ohne Reue zu essen. Und auch auf die Lieblings-Süßigkeiten braucht während der Diät nicht verzichtet werden.
Rezeptvorschläge aus der Weight Watchers Diät
Zum Frühstück: Spiegeleier mit Schinken
Zutaten:
- 1 TL Pflanzenöl
- 50 g magere Schinkenwürfel
- 2 mittelgroße Eier
- frischer Schnittlauch
- 6 Cocktailtomaten
- Salz und Pfeffer nach Belieben
Zubereitung: Das Öl in der Pfanne erhitzen, die Schinkenwürfel hinzugeben und kurz anbraten. Danach die Schinkenwürfel herausnehmen und auf ein Stück Küchenpapier legen. Nun die Spiegeleier braten. Zum Schluss die Eier mit Salz und Pfeffer würzen und zusammen mit dem gehackten Schnittlauch, den Schinkenwürfeln und den in Hälften geschnittenen Cocktailtomaten servieren.
Zum Mittagessen: Tomaten-Zucchini-Auflauf
Zutaten:
- 1 TL Pflanzenöl
- 1 kleine oder mittlere Zucchini
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Dose stückige Tomaten
- 50 Gramm Schafskäse 25 % Fett i. Tr.
- Oregano, italienische Kräuter, Pfeffer und Salz nach Belieben
Zubereitung: Zucchini, Zwiebeln und Knoblauch in kleine Würfel schneiden und mit dem Öl in einem Topf andünsten. Anschließend die Dose Tomaten hinzugeben und das Ganze mit Salz, Pfeffer und Kräutern abschmecken. Alles zusammen etwa 5 bis 10 Minuten köcheln lassen und anschließend in eine Auflaufform geben. Danach Schafskäse zerbröseln und auf dem Auflauf verteilen. Das Ganze im auf 200 °C vorgeheizten Ofen 10 bis 15 Minuten überbacken.
Dazu passen Nudeln, Reis oder Kartoffeln.
Zum Abendessen: Kabeljau-Burger mit Salat
Zutaten:
- 250 g Kabeljaufilet
- 2 Scheiben Weizen- oder Vollkorntoast
- 1-2 TL Honig
- 1-2 Tomaten
- 2 Blätter Blattsalat
- 1 TL Tomatenmark
- 1 TL Senf
- 1 TL Zitronensaft
- Salz und Pfeffer nach Belieben
Zubereitung: Den mit Zitronensaft beträufelten und mit Salz und Pfeffer gewürzten Fisch in Alufolie gewickelt in den auf 200 °C vorgeheizten Backofen geben und etwa 20 Minuten garen. In dieser Zeit den Toast auftoasten und aus dem Senf, Honig und Tomatenmark eine Soße anrühren. Danach die beiden Scheiben Toast mit der Soße bestreichen und mit Tomatenscheiben und Salatblättern belegen. Zum Schluss den Fisch auf den Toast geben und zuklappen.
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