Früher oder später erwischt es jeden Dritten in den westlichen Industrieländern: Fußpilz gehört zu den verbreitetsten Pilzerkrankungen. Auch wenn die Zehenzwischenräume zu den am häufigsten betroffenen Stellen gehören, so ist die Fußsohle hier nicht ausgenommen. Geschützt ist vor der Erkrankung niemand, viel kann jedoch zur Prävention und im Falle einer Erkrankung selbst getan werden. Das Wissen um die Symptome und eine apothekengestützte Eigenbehandlung sind wichtige Schritte im Kampf gegen die lästigen und unangenehmen Pilze.
Was ist Fußpilz?
Bestimmte Pilze (Dermatophyten) haben die Eigenschaft, dass sie die Haut selbst oder die sogenannten Hautanhangsgebilde Nägel und Haare befallen. Der Pilz ist dabei in der Lage, menschliches Keratin abzubauen, Rötungen, Schuppen und Entzündungen machen sich breit. Vielfach ist es den Betroffenen nicht oder zumindest nicht gleich bewusst, dass Rötungen, Jucken und Brennen auf einen Pilz zurückzuführen sind. Pilzinfektionen werden leider zudem immer noch als Tabukrankheiten empfunden. So kommt es, dass die Erkrankung verschwiegen oder insoweit ignoriert wird, als das eigene Verhalten nicht geändert wird. Fachleute gehen davon aus, dass zwar ein Drittel der westeuropäischen Bevölkerung an Fußpilz leidet, hiervon aber wiederum nur jeder Dritte sich einer Behandlung unterzieht. So breitet er sich fast ungestört aus, obwohl effektive Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen jedermann zugänglich sind.
Hauptarten des Fußpilzes
Dermatologen unterscheiden im Wesentlichen drei Arten von Fußpilz. Die Interdigitalmykose ist die Variante, die den Betroffenen in den Zehenzwischenräumen zu schaffen macht. Die vesikulös-dyshidrotische Form befällt das Fußgewölbe und breitet sich zu den Fußkanten hin aus, wo die Beschwerden dann am stärksten sind. Die Mokassin-Mykose geht von der Fußsohle ebenfalls zu den Kanten und dann zum Fußrücken. Die Form der Ausbreitung erinnert an den Schnitt der Mokassins, deshalb auch der Name Mokassin-Mykose.
Pilze an der Fußsohle – die Mokassin-Mykose
Typisch für die Mokassin-Mykose ist, dass die Haut im Anfangsstadium erst nur trocken wird und sich rötet. Der Entzündungsfaktor ist zu Beginn nicht allzu hoch, so dass die Beschwerden leicht anderen Umständen wie dem Schuhwerk, den Strümpfen oder einem Waschmittel zugeschrieben werden. Oft klagen die Erkrankten einfach nur über trockene Haut. Bei Fortschreiten der Mokassin-Mykose kommen weitere Symptome hinzu. Es entstehen Hyperkeratosen, also Bereiche auf der Haut, die schuppen und stark verhornt sind. Diese meist begrenzten Herde sind asymmetrisch, Rissbildungen der Haut sind hier eine unangenehme Begleiterscheinung. Mitunter sind die erkrankten Hautflächen jedoch verstreut und ziehen sich über die ganze Fußsohle hin. Bleibt der Fußpilz unbehandelt, breitet er sich bis zum Fußrücken aus. Bei dieser Form können auch die Zehennägel betroffen werden, weshalb eine möglichst rasche Behandlung durch wirksame Salben oder Sprays wichtig ist.
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Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Fußpilz – Gefahrenquellen erkennen
Neben den lateinischen Fachbegriffen Tinea pedis oder Tinea pedum, den Bezeichnungen Fußmykose und Fußpilzerkrankung gibt es auch ein treffendes Wort aus dem englischen Sprachbereich: Der Athlete’s Foot, der Athleten- oder Sportlerfuß deutet bereits auf eine Hauptansteckungsquelle hin. In Umkleidekabinen von Sportanlagen, in Schwimmbädern und Saunen, aber auch überall da, wo Menschen barfuß gehen wie in Hotelzimmern und Kabinen von Modehäusern, lauert der Fußpilz. Es sind infizierte Hautschuppen, oft für das Auge nicht sichtbar, die die Pilzsporen transportieren. Diese Sporen können wochenlang überleben, die Ansteckungsgefahr ist entsprechend hoch. Nicht jeder, der mit infizierten Schuppen in Berührung kommt, wird an Fußpilz erkranken. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Hierunter zählen ältere Menschen, Patienten mit unterschiedlichen chronischen Erkrankungen und vor allem Diabetiker. Bei letzterer Gruppe ist die Mokassin-Mykose eine typische Nebenerkrankung des Diabetes. Daneben kann auch die Einnahme von Antibiotika und das Immunsystem unterdrückenden Medikamenten die Anfälligkeit für Fußpilz erhöhen.
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt?
Gegen Fußpilz, auch an der Fußsohle, kann vorgebeugt werden. Wie alle Pilze lieben diese Sporen ein feuchtwarmes Klima. Das kann in geschlossenen Schuhen entstehen. Vor allem Sportschuhe werden leicht zum Infektionsherd, denn schließlich schwitzt man hier immer. Socken aus Naturmaterial und der häufige Schuhwechsel sind hilfreich. Beim Baden heißt es, die Füße besonders sorgfältig – und am besten mit einem eigenen Handtuch, das zur Kochwäsche kann – abzutrocknen. In Gemeinschaftsräumen, vor allem in den Duschen, Pantoletten zu tragen, beugt ebenfalls vor. Auf die Wirksamkeit der Desinfektionsduschen sollte man sich jedoch nicht verlassen. Die kurze Einwirkzeit reicht nicht aus, um Pilzsporen zuverlässig zu vernichten. Für Diabetiker gilt, dass sie möglichst genau eingestellt sein sollten. Im Rahmen eines Arztbesuches oder dem Termin bei der Fußpflege kann jederzeit das Thema Fußpilz angesprochen und auf einen Befall kontrolliert werden.
Fußpilz an der Fußsohle zügig behandeln
Mitunter helfen jedoch alle Vorbeugemaßnahmen nichts. Bei frühem Einsetzen der Erkrankung bestehen jedoch gute Chancen, dem Fußpilz an der Fußsohle (aber natürlich auch jeden anderen Fußpilz) rasch Herr zu werden. Hochwirksam sind Antipilzmittel mit den Wirkstoffen Clotrimazol und Bifonazol. Diese Medikamente sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, über die Anwendung berät das Fachpersonal gerne. Wichtig sind Ausdauer und Konsequenz bei der Behandlung. Salben und Sprays müssen den Angaben nach anwendet werden. Zusätzlich ist auf verstärkte Hygiene zu achten: Wenn möglich, sollten Waschlappen, Handtücher und Strümpfe während der Behandlungsdauer ausgekocht werden. Ein Desinfektionsspray für Schuhe und Bad sind ebenfalls wichtige Helfer im Kampf gegen den Fußpilz.
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