Das aus den Blättern und Zweigen des in Australien beheimateten Teebaums (Melaleuca alternifolia) gewonnene Teebaumöl besitzt eine stark antimikrobielle Wirkung. Bei den Ureinwohnern Australiens kommt das Öl seit Jahrhunderten als Hausmittel zur Behandlung verschiedenster gesundheitlicher Probleme und Beschwerden zur Anwendung. Unter anderem soll Teebaumöl gegen Fußpilz wirken und somit eine Alternative zur medikamentösen Behandlung darstellen.
Hilft Teebaumöl gegen Fußpilz?
Anders als andere Hausmittel ist die Wirksamkeit von Teebaumöl bei Fußpilz nicht nur theoretisch angenommen, sondern auch belegt. Es gibt wissenschaftliche Studien, die Fußpilz-Behandlungen mit Teebaumöl in zwei Konzentrationen (25 % und 50 %) untersucht haben. So zeigt eine in Australien durchgeführte Studie aus dem Jahr 2002, dass die Behandlung von Fußpilz mit Teebaumöl zwar nicht ganz so große Effekte zeigt wie typische Standardbehandlungen. Dennoch ist der Behandlungserfolg deutlich höher als in einer Vergleichsgruppe, die mit Placebo behandelt wurde. Für Patienten, die Naturheilmittel der Schulmedizin vorziehen, stellt Teebaumöl demnach eine gute Alternative dar.
Anwendung von Teebaumöl bei Fußpilz
Wenn Sie unter akutem Fußpilz leiden, tragen Sie einige Tropfen Teebaumöl auf die betroffenen Bereiche am Fuß auf. Verwenden Sie hierzu aus hygienischen Gründen ein Wattestäbchen. Ein Auftragen mit den Fingern birgt die Gefahr, dass Keime oder Bakterien von den Fingern an die gereizten Stellen gelangen und dort Entzündungen verursachen können. Außerdem können Pilzsporen, die an den Fingern haften bleiben, die Infektion auf andere Körperstellen ausweiten oder andere Personen anstecken.
Wenn Sie das Teebaumöl nicht direkt auf die betroffenen Stellen auftragen möchten, können Sie stattdessen ein Fußbad mit warmem Wasser und einigen Tropfen Teebaumöl machen. Ein gutes Mischungsverhältnis sind 10 Tropfen Öl auf 1 bis 1,5 Liter Wasser. Das Fußbad sollte ungefähr 15 Minuten dauern und täglich angewendet werden. Wichtig ist, dass Sie danach die Füße sehr gründlich abtrocknen. Achten Sie dabei besonders auf die Zwischenräume zwischen den Zehen, denn zurückbleibende Feuchtigkeit ist die ideale Voraussetzung für die Vermehrung der Pilzsporen. Wichtig: Waschen Sie das verwendete Handtuch anschließend bei mindestens 60 °C, um im Gewebe befindliche Sporen unschädlich zu machen.
Worauf ist bei der Anwendung zu achten?
Die Anwendung von Teebaumöl ist nicht ganz unumstritten. Insbesondere mögliche Hautreizungen bis hin zu allergischen Reaktionen werden kritisch beurteilt. Deshalb sollten Sie Teebaumöl immer in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt anwenden und die Anwendungsdauer möglichst kurz halten. Auch sollte die richtige Dosierung eingehalten werden, da die Wirkung des Teebaumöls ansonsten gegenläufig sein kann. Wichtig: Personen mit empfindlicher Haut dürfen das Öl des Teebaums nie pur, sondern ausschließlich verdünnt anwenden. Als sogenanntes Trägeröl eignet sich beispielsweise das antibakteriell wirkende Sesamöl.
Teebaumöl als Ergänzung zur medikamentösen Behandlung
Aufgrund der im Vergleich zu gängigen Antipilzmitteln niedrigeren Heilungsrate und möglicher unerwünschter Nebenwirkungen, sollte die Anwendung von Teebaumöl gegen Fußpilz lediglich als Unterstützung herkömmlicher Behandlungsmethoden (oder auch als vorbeugende Maßnahmen) erfolgen. Nachweislich wirksam sind sogenannte Antimykotika. Hierbei handelt es sich um wissenschaftlich belegte Wirkstoffe zur Behandlung von Fußpilz. Sie werden in Form von Cremes oder Sprays angeboten und regelmäßig auf die betroffenen Hautareale aufgetragen.
Mindestens genauso wichtig ist jedoch die strenge Fußhygiene und weitere Maßnahmen, die eine Ausbreitung der Infektion verhindern und die Heilung beschleunigen. Dazu zählen unter anderem die Pflege und das richtige Waschen (bei mindestens 60 °C) der Socken und das sorgfältige Trocknen der Füße und insbesondere der Zehen nach dem Schwitzen oder Fußbädern.
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