Bei dem diffusen Haarausfall handelt es sich um lichter werdendes Haupthaar. Der Verlauf kann akut oder chronisch sein. Zudem können sowohl Kinder als auch Männer und Frauen betroffen sein. Wie kommt es aber zu dem diffusen Haarausfall und wie lässt sich dieser behandeln?
Was ist diffuser Haarausfall?
Die Bezeichnung diffuser Haarausfall beschreibt das Auslichten des Haupthaars. Der Haarverlust ist also nicht auf eine Stelle begrenzt, sondern breitet sich oftmals vergleichsweise gleichmäßig aus. Die Kopfhaut wird stärker sichtbar. Zudem kann das Haar dünner und brüchiger werden.
Was sind die Ursachen und Symptome für diffusen Haarausfall?
Die Ursachen für den diffusen Haarverlust können sehr unterschiedlich ausfallen. Eine genaue Diagnose ist daher nicht in jedem Fall einfach – für die Behandlung jedoch absolut notwendig.
Anders verhält es sich bei den Symptomen. Diese sind in der Regel eindeutig. Sie sollten aber dennoch von der erblich bedingten Form des Haarausfalls diagnostisch abgegrenzt werden.
Ursachen für diffusen Haarverlust
Wie erwähnt, können diese sehr unterschiedlich ausfallen. Mögliche Ursachen sind:
- Unterversorgung beziehungsweise Mangelernährung
- Infektionen mit Bakterien oder Pilzen
- schwere Infektionen, beispielsweise starke Grippe, Typhus, Tuberkulose, Syphilis
- Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse
- Diabetes mellitus
- Einnahme bestimmter Medikamente, wie Gerinnungshemmer, Antidepressiva, Anti-Baby-Pille, Lipidsenker, Zytostatika
- Krebserkrankungen und -therapien, wie Chemo- oder Strahlentherapie
- Vergiftungen, unter anderem mit Schwermetallen
- hormonelle Störungen und Schwankungen
- Stress
- Rauchen
- Fieber
Um erfolgreich gegen den diffusen Haarausfall vorgehen zu können, muss die Ursache in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Sie frühzeitig einen Arzt aufsuchen. Seien Sie sich zudem bewusst, dass sich auch mehrere Faktoren in Kombination für den diffusen Haarausfall verantwortlich zeigen können. So zum Beispiel eine einseitige Ernährung und anhaltender Stress.
Spezielle Ursachen für diffusen Haarausfall bei Frauen
Bei Frauen kommen zu den bereits genannten potentiellen Ursachen noch weitere mögliche Gründe für den diffusen Haarausfall. Darunter unter anderem:
- Geburt
- Wechseljahre und Menopause
- Fehl- und Frühgeburten
- Traumatische Erlebnisse
- der Einsatz hormoneller Verhütungsmittel
- Polyzystische Ovarien beziehungsweise PCO-Syndrom
Vor allem Psyche und Hormone scheinen also eine Rolle zu spielen.
Symptome für diffusen Haarausfall
Das Kopfhaar lichtet sich. Es finden sich jedoch keine klar abgegrenzten, kahlen Bereiche.
Wie lässt sich diffuser Haarausfall diagnostizieren?
Der diffuse Haarausfall lässt sich durch eine umfassende Anamnese und entsprechende Untersuchungen diagnostizieren. Bei der Anamnese werden Fragen zur Lebensweise, der Krankengeschichte und der Einnahme von Medikamenten gestellt.
Die Untersuchung bezieht sich in der Regel auf die Kontrolle verschiedener Blutwerte. Wobei Entzündungsanzeichen, Hormone und die Versorgung mit den verschiedenen Makro- und Mikronährstoffen kontrolliert wird. Zudem werden Kopfhaut und Haare untersucht.
Arten des diffusen Haarausfalls
Der diffuse Haarausfall wird in eine akute und chronische Form unterschieden. Beide Arten sind erworben.
Der akute diffuse Haarausfall tritt plötzlich auf. Die Haare fallen innerhalb weniger Stunden oder Tage vermehrt aus. Bei den Ursachen handelt es sich in der Regel um Infektionen oder die Einnahme von Medikamenten. Wird die Ursache gefunden und behandelt, wachsen die Haare wieder nach.
Chronischer diffuser Haarausfall hält länger an. Schwere Krankheiten, wie unbehandelte Tuberkulose oder Diabetes können sich ebenso dafür verantwortlich zeigen, wie eine hormonelle Änderung oder eine allmähliche, anhaltende Vergiftung. Für gewöhnlich wachsen die Haare auch in diesem Fall wieder nach, wenn die Ursache gefunden und ausreichend therapiert wird. In besonders schweren Fällen mit einem insgesamt schlechten Allgemeinbefinden kann der Haarverlust jedoch auch irreversibel sein.
Wie lässt sich diffuser Haarausfall behandeln?
Diffuser Haarausfall lässt sich nur behandeln, indem die Ursache therapiert wird. Infektionen und andere Erkrankungen müssen – sofern möglich – ausheilen und eine Mangelversorgung ausgeglichen werden. Bei Medikamenten kann ein Wechsel schwieriger sein.
Eine andere Form der Behandlung ist in der Regel nicht von Nöten. Sobald der Grund für den vermehrten Haarverlust beseitigt wurde, kann sich das Kopfhaar wieder erholen und nachwachsen. Dabei gilt jedoch: Je früher die Ursache erkannt und therapiert wird, desto höher sind die Erfolgschancen. Bei einem länger anhaltenden diffusen Haarausfall können Haarwurzeln und -follikel Schaden nehmen, was den künftigen Haarwuchs einschränken kann.
Lässt sich diffusem Haarausfall vorbeugen?
Eine gesunde Lebensweise kann sich vorbeugend auf den diffusen Haarausfall auswirken. Das trifft jedoch nicht in jedem Fall vollständig zu. Dennoch reduzieren die folgenden Faktoren das generelle Krankheitsrisiko und damit die Gefahr des vermehrten Haarausfalls durch Infektionen, Mangelzustände oder nötige Medikamente:
Ernährung
Viel Gemüse und Obst, Eiweiß, gesunde Fette und Mineralien sollten auf dem Speiseplan stehen. Sie tragen einerseits zu den normalen Funktionen und einem gesunden Wachstum von Haut und Haaren bei und werden andererseits vom Immunsystem zur Infektionsabwehr benötigt.
Bewegung
Sport und Bewegung im Alltag tragen zu einer gesunden Durchblutung, der psychischen Entspannung und der Versorgung bei. Diese Faktoren sind wichtig, um das Immunsystem stark und das Risiko für Infektionen gering zu halten.
Schlaf und Entspannung
Ebenso wichtig wie die Bewegung sind Schlaf, Regeneration und Entspannung. Nicht nur aber auch, weil die Psyche einen Einfluss auf den Haarverlust haben kann. Sinnvoll ist zudem das Erlernen von Entspannungstechniken.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
Frühzeitig erkannte Probleme und Krankheiten können auch frühzeitig behandelt werden. Die Therapie wird dadurch meist einfacher.
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