Viele Frauen leiden unter Haarausfall und teilen sich ein unliebsames Schicksal. Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist wichtig und wird gerade dann schwierig, wenn die Haare nicht wie gewünscht gestylt oder sogar kurz geschnitten werden müssen. Erfahren Sie mehr über die Ursachen von Haarausfall und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Haarausfall vorzubeugen.
Was sind häufige Formen von Haarausfall?
Haarausfall hat ganz verschiedene Ursachen. Von Stress bis zum Hormonwechsel reagiert der Organismus auf unterschiedliche Lebenssituationen.
Erblich bedingter Haarausfall
Auch als androgenetische Alopezie bezeichnet, fallen die Haare langsam aus und hinterlassen kahle Stellen auf dem Kopf. Betroffen ist hier die Haarwurzel, die besonders überempfindlich reagiert. Diese Form des Haarausfalls kann an den Schläfen, an der Stirn oder am gesamten Kopf auftreten. Das Haar wird zunehmend dünner, sodass teilweise die Kopfhaut zu sehen ist. Nicht alle Frauen sind vom erblich bedingten Haarausfall betroffen.
Kreisrunder Haarausfall
Weit häufiger kommt kreisrunder Haarausfall bei Frauen vor. Mediziner kennen bis heute noch nicht die Ursachen dieser Form von Haarausfall. Denn selbst nach eingehenden Untersuchungen zeigt sich oft, dass es bei den betroffenen Personen keinen Mineralien- oder Vitaminmangel gibt. Angenommen wird, dass das Immunsystem Fehlreaktionen erzeugt. Aufgrund dessen wird kreisrunder Haarausfall zu den Autoimmunkrankheiten gezählt. Sofern Bakterien oder im Körper befindliche Viren ausgeschlossen werden können, ist eine Behandlung wegen fehlender Ursache schwierig. Andererseits kommt kreisrunder Haarausfall in Zeiten schwerer Krankheit vor. In diesem Falle richtet sich die Abwehrreaktion des Körpers gegen Haar und Haarwurzel, anstatt die Erreger abzutöten.
Haarausfall durch Hormonelle Veränderungen
Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit für die Frau. Wenn auch nicht sichtbar, durchläuft der Organismus in dieser Lebensphase tiefgreifende Veränderungen. In erster Linie verändert sich der Hormonhaushalt der Frau, und das bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft. Da jede Frau anders auf die Veränderungen reagiert, kann hier keine pauschale Aussage getroffen werden. Im Gegenteil: Viele Schwangere erfreuen sich beim Voranschreiten der Schwangerschaft über gut nachwachsendes, dichtes Haar und erleben die nächste Umstellung dann wieder nach der Geburt. Mit der Entbindung und dem Stillen erfolgt eine weitere hormonelle Veränderung, die dann wieder zu Haarausfall führen kann. Hierbei handelt es sich um allgemeinen Haarausfall, der den gesamten Kopf betrifft. Besonders auffällig wird dies beim Bürsten der Haare. In diesem Zusammenhang sollte auch die Einnahme der Anti-Baby-Pille genannt werden. Die Einnahme der Hormone erzwingt ebenfalls hormonelle Veränderungen, die in der ersten Zeit zu Haarausfall führen können. Sobald sich der Körper umgestellt hat, fallen auch die Haare meist nicht mehr aus.
Die Wechseljahre
Ähnliche Veränderungen erleben Frauen in den Wechseljahren. Auch hier sind die Hormone als Ursache für den Haarausfall zu sehen. Da das Haarwachstum immer mit dem Mineralienhaushalt in Verbindung steht, können Sie als Frau das Risiko zum Haarausfall zumindest über eine ausgewogene Ernährung eindämmen. Nicht alle Frauen leiden unter Haarausfall im Klimakterium. Die individuelle Konstitution sowie erbliche Faktoren spielen auch hier eine entscheidende Rolle.
Schilddrüsenfehlfunktionen als Ursache für Haarausfall
Die richtige Funktionalität der Schilddrüse wird ebenso durch Hormone gesteuert. Kommt es hier zu einer Unter- oder Überfunktion kann in der Folge Haarausfall auftreten. Durch die Hyperthyreose – die Schilddrüsenüberfunktion kommt es häufig zu diffusem Haarausfall.
Mineralienmangel erzeugt Haarverlust
Eisen und Zink sind die wichtigsten Minerale, die beim Haarwuchs benötigt werden. Entscheidend ist jedoch auch die Kombination aller essenziellen Mineralstoffe. Fehlen diese über längere Zeit zum Beispiel durch einseitige Ernährungsweise oder Crash-Diäten, reagiert der Organismus mit ausfallendem Haar. Diese Erfahrung machen insbesondere Menschen, die an Magersucht bzw. an Bulimie leiden. Auch die vegetarische oder vegane Ernährung kann dauerhaft zu Mineralienmangel mit Folgereaktionen von ausfallendem Haar führen.
Haarausfall durch Medikamente
Bei der Einnahme von Medikamenten gehört Haarausfall zu unerwünschten Nebeneffekten. Häufig betroffen sind hier Patienten, die Präparate gegen Bluthochdruck, Blutverdünner oder Cholesterinsenker einnehmen müssen. Bekannt ist auch auftretender Haarausfall durch Protonenpumpenhemmer, der bei der Behandlung von Refluxstörungen eingesetzt wird.
Mechanische Ursachen
Sollten Sie dauerhaft Ihre Haare straff zusammenbinden oder mit einem Pferdeschwanz gehen, kann es aufgrund des starken Zuges zum Haarverlust kommen. Dabei entzünden sich die Haarwurzeln und vernarben anschließend. Aus der vernarbten Haarwurzel wachsen keine neuen Haare heraus. Die Folge ist dünnes Haar. Häufiges Styling mit Lockenstab, Fön oder Haarfärbungen schädigt ebenso das Haar. Zum Haarausfall kommt es in diesem Falle nur kurzzeitig, sobald die Belastungen weniger werden, wächst auch das Haar wieder nach.
Dauerhafter Stress
Auch dauerhafter Stress kann zu Haarausfall führen. Viele Menschen mussten diese Erfahrung bereits machen.
Wie kann man Haarausfall behandeln?
In erster Linie sollten Sie organische Ursachen mit dem Arzt abklären. Dazu gehört ein Bluttest, der Auskunft über eventuellen Mineralienmangel gibt. Auch die Schilddrüsenfunktion sollte überprüft werden. Haben Sie kürzlich mit der Einnahme der Anti-Baby-Pille begonnen oder das Präparat gewechselt? Es gilt, all diese möglichen Ursachen abzuklären. Oft verbergen sich hier Gründe für den Haarausfall, die sich leicht auch wieder abändern lassen. Ein Wechsel der Hormonpräparate oder die zusätzliche Einnahme von Mineralien kann Abhilfe schaffen.
So eng ist die Verbindung von Haaren zur Ernährung
Unbemerkt leiden viele Frauen an einem Eisenmangel. Statistiken besagen, dass eine von zehn Frauen zu wenig Eisen im Blut hat. Früher oder später kommt es zum Haarausfall. Der Mangel an Eisen wird durch die monatliche Menstruation noch verstärkt, da es hierbei ebenfalls auch zum Verlust von Eisen kommt. Einseitige Ernährung fördert diesen Mangel an Eisen. Ganz speziell sind Frauen, die sich vegetarisch ernähren, gefährdet. Der Verzicht auf Fleisch und Fisch führt auf lange Sicht zu schweren Mangelerscheinungen. In Verbindung mit Eisen muss auch immer Folsäure aufgenommen werden. Der Bedarf erhöht sich fast um das Doppelte, wenn Frauen schwanger sind oder nach der Geburt ihr Kind stillen.
Hierbei spielt auch die Darmgesundheit eine wichtige Rolle. Nicht umsonst wird ein gesunder Darm immer wieder als das Zentrum der Gesundheit bezeichnet. Aufgenommene Nährstoffe werden vom Darm aus über die Blutbahn in jede einzelne Zelle transportiert. Darmerkrankungen stören die Nährstoffaufnahme, in der Folge kommt es zu Mangelerscheinungen.
Wie Sie sehen, spielt die gesunde Ernährungsweise in jeder Lebensweise eine zentrale Rolle. Hier wird auch deutlich, weshalb immer wieder zu einer vitamin- und ballastreichen Ernährung geraten wird. Denn dabei sind alle lebenswichtigen Vitamine und Mineralien enthalten. Da die meisten dieser Vitalstoffe nur in Verbindung mit anderen stehen, um volle Wirkung zu erzeugen, ist eine ausgewogene Ernährung notwendig.
Der Zyklus des Haarwuchses
Eine Faustregel besagt, dass dem Menschen täglich ca. 100 Haare ausfallen. Bei Frauen mit langen Haaren mag das zuweilen so aussehen, als würden sie mehr Haare täglich verlieren. Dem ist jedoch nicht so. Oft wird geraten, das Haar schneiden zu lassen, um den Haarwuchs zu fördern. Das ist leider nicht richtig, denn wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, bildet die richtige Ernährung die Basis für das Wachstum der Haare. Dem liegt ein bestimmter Zyklus zugrunde, denn Haare wachsen nicht einfach nach Lust und Laune. Anfänglich wächst das Haar in einer zwei- bis sechsjährigen Wachstumsphase. Daraufhin folgt eine Übergangsphase von etwas zwei Wochen, in der das Haar nicht oder nur sehr wenig wächst. Es schließt sich eine zwei bis viermonatige Ruhephase an, die mit dem Ausfall des einzelnen Haares endet. Daraufhin beginnt der Zyklus an der Haarwurzel von Neuem. So lässt sich der tägliche Haarausfall einleuchtend erklären. Denn jedes einzelne Haar hat seinen eigenen Rhythmus. Fehlen dem Organismus wichtige Mineralstoffe, dann verkürzt sich die Wachstumsphase, die Haare fallen schneller aus als sie nachwachsen.
Wie kann ich Haarausfall vorbeugen?
Wie bereits beschrieben, liegt die Basis für gesunden Haarwuchs in der Ernährung. In Zeiten von Schwangerschaft, den Wechseljahren oder Schilddrüsenfehlfunktionen können Sie das Haarwachstum durch die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln fördern. Ein zusätzliches Blutbild kann hier Auskunft darüber geben, inwieweit die Vitalstoffreserven aufgefüllt haben. Generell verspüren Frauen eine allgemeine Verbesserung des Wohlbefindens. Eisen und Folsäure sorgen auch für mehr Vitalität. Spaziergänge, Bewegung und Sport gehen einen natürlichen Kreislauf ein, denn Bewegung unterstützt ebenso die Aufnahme und Verwertung der Mineralstoffe.
Ebenfalls möglich ist eine gründliche Darmsanierung und Entgiftung des Körpers. Die innere Reinigung kann die Aufnahme und Verwertung von Vitalstoffen unterstützen. Insbesondere der Darm sei hier nochmals angesprochen. Da die monatliche Regelblutung als natürliche Entgiftung angesehen wird, sollten Frauen in der Menopause darauf achten, dass sie ein bis zweimal jährlich eine Entgiftung mit anschließender Darmsanierung durchführen. Der Aufbau der Darmflora wird insbesondere durch basische Lebensmittel unterstützt.
Die Pflege verändern
Sollten Sie Ihre Haare häufig färben oder mit anderen chemischen Substanzen behandeln, lohnt es sich, darauf eine Weile zu verzichten. Für Kopfhaut und Haarwurzel sind Haarfärbemittel oder scharfe Blondierungen wirklich eine Strapaze. Geben Sie Haar und Kopfhaut eine Pause und verwenden Sie nach Möglichkeit natürliche Mittel. Auch eine Pause von Stylinggeräten kann zuweilen schon Erleichterung schaffen. Im Einzelfall beobachten Sie die Entwicklung Ihrer Haare und wissen nach einiger Zeit, welche Pflegemaßnahmen Ihrem Haar nicht guttun.
Vermeiden Sie Stress!
Physischer aber auch psychischer Stress kann zu Haarausfall führen. Nehmen Sie sich Auszeiten, entspannen Sie. Häufig reagiert der Körper, um Signale zu setzen. Hören Sie auf diese Signale und legen Sie eine Pause ein. Planen Sie Wellnesstage, an denen Sie entspannen. Körper und Seele erhalten Zeit und Raum, um wieder Energie zu tanken.
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