Eine Volle Haarpracht, eine satte Farbe, dickes, seidig glänzendes Haar: das sind die weithin sichtbaren Symbole für Attraktivität, Vitalität und Gesundheit. Deshalb, so stellten Verhaltensforscher fest, fallen Männern generell Frauen mit langen Haaren deutlich eher auf, als die modebewussten Damen mit einem trendigen Kurzhaarschnitt.
Um die Haarfülle zu behalten, werden verschiedenste Kosmetikprodukte angeboten; vom Shampoo über die Haarkur bis zur medizinischen Haarwäsche. Wenn trotz aller Mittel aus dem Supermarktregal und bei aufwendiger Pflege plötzlich Haare in größeren Mengen ausfallen, dann stecken häufig ein Mangelzustand oder eine Erkrankung dahinter.
Ausgewogene, vitaminreiche Ernährung gegen Haarausfall
Tritt akuter Haarausfall auf, sollte das Symptom nicht unterschätzt werden. Eine vorsorgliche Untersuchung beim Arzt kann Erkrankungen ausschließen, was dann einen Mangelzustand wahrscheinlich macht. Für das allgemeine Wohlbefinden und eine gesunde Kopfbehaarung ist eine ausgewogene Ernährung mit frischen, nicht überkochten Gemüsen und knackigen Salaten unumgänglich. Ein Vitaminmangel behindert die Bildung neuer Haare und kann dazu führen, dass sich die Lebensdauer der vorhandenen Haarpracht drastisch reduziert.
Dieses Phänomen wird als akuter, vermehrter Haarausfall wahrgenommen. Sind nicht ausreichend Vitamine im Körper vorhanden, können sich zudem die ersten grauen Strähnchen zeigen, lange bevor dies eigentlich üblich ist. Grund dafür sind die Zellen der Haarfollikel, die sich durch einen hohen Stoffwechsel auszeichnen. Kommt es zur Unterversorgung der Follikel, wird die Einlagerung von Farbpigmenten gestört oder unterbrochen.
Vitamin D ist außergewöhnlich – Ein Mangel bedingt Haarausfall
Sorgen Sie für eine vitaminreiche Ernährung und trotzdem fallen vermehrt Haare aus, ist häufig ein akuter Vitamin D-Mangel die Ursache. Kommt es zur Unterversorgung mit Vitamin D, wird vermutlich der Erneuerungszyklus der Haare gestört oder unterbrochen, was als Symptom einen diffusen Haarausfall verursacht.
Problem dabei ist, dass Sie Vitamin D nicht in ausreichender Menge über die Nahrung aufnehmen können. Nur in sehr wenigen Lebensmitteln wie fettreichem Fisch, insbesondere in Heilbutt, Lachs, Aal und Hering ist Vitamin D überhaupt nachweisbar. Allerdings kann der Körper Vitamin D selbst produzieren. Dazu reicht ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft für rund 20 Minuten; wenn möglich mit unbedeckten Armen. Es muss nur Sonnenlicht auf Ihre Haut treffen. Bei Patienten mit großflächigen Verbrennungen, mit einer Sonnenallergie oder massiven Hauterkrankungen kann genau dieses kleine Sonnenbad zum Problem werden. Dann bleibt lediglich eine Substitution von Vitamin D, die oral, durch Injektionen oder einen Tropf erfolgen kann.
Mehr als Vitamin D: Welche Vitamine sonst noch bei Haarausfall hilfreich sind
Haare erneuern sich kontinuierlich. Soll heißen, es ist ganz normal, wenn täglich Haare ausfallen, denn diese haben nur eine begrenzte, individuelle Lebensdauer. Ist die erreicht, stößt der Follikel das Haar aus, um sogleich mit der Produktion eines neuen Haares zu beginnen. Kommt es zu einer Unterversorgung der Follikelzellen, beispielsweise durch einen Vitamin D Mangel, werden vermehrt Haare abgestoßen, ohne dass neue nachwachsen. Das wird dann als vermehrter Haarausfall registriert und führt zum sogenannten schütteren Kopfhaar, bei dem deutlich sichtbar die Anzahl der Haare reduziert ist. Das kann so weit gehen, dass die Kopfhaut durch die wenigen verbliebenen Haare deutlich sichtbar ist.
Sprödes, trockenes Haar
Wird das Haupthaar spröde, extrem trocken und bricht in der Folge unmittelbar oberhalb der Haarwurzel ab, kann auch ein akuter Mangel von Vitamin A ursächlich sein. Vitamin A ist ein effektives Antioxidant und maßgeblich an der Produktion von Talg beteiligt. Dieser legt sich schützen auf die Haare. Umgekehrt kann eine Überversorgung mit Vitamin A Wachstumsstörungen verursachen. Um den Vitamin A-Haushalt zu decken, sollten Sie Lebensmittel wie Milch, Karotten, fettreiche Käsesorten, Brokkoli, Paprika, Tomaten oder Spinat bevorzugen.
Aber auch Vitamin B2, B3, B5 und B12 sind für das Haarwachstum und den Erneuerungsprozess unerlässlich. Bis auf Vitamin B12 sind diese B-Vitamine reichlich in Gemüsen, Milchprodukten und Nüssen zu finden. B12 kommt ausschließlich in Fleisch und tierischen Produkten wie Milch, Eiern, Käse oder Joghurt vor, weshalb Veganer dieses Vitamin als Ernährungsergänzung zu sich nehmen sollten.
In neusten Forschungsergebnissen zeigt sich, dass das Antioxidanz Vitamin E ebenso an diffusem Haarausfall beteiligt sein kann. Dieses Vitamin können Sie mit Pflanzenölen, verschiedenen Nüssen wie Mandeln oder Haselnüssen und mit Eiern sowie Milch leicht dem Körper zuführen.
Anämie durch Vitamin C-Mangel
Mitunter kann eine Anämie, eine Blutarmut zu vermehrtem Haarausfall führen. Die roten Blutkörperchen sind für den Transport von Sauerstoff zu den Körperzellen verantwortlich. Die stoffwechselaktiven Follikelzellen benötigen große Mengen davon. Tritt im Körper ein Eisenmangel auf, ist die ausreichende Sauerstoffversorgung nicht mehr gewährleistet. Das passiert häufiger bei Vegetariern und Veganern, denn Eisen findet sich in größeren Mengen nur in tierischen Produkten, Fisch sowie Fleisch. Um mehr Eisen aus pflanzlicher Nahrung zu gewinnen, ist Vitamin C hilfreich. Dieses erleichtert die Eisenaufnahme aus Naturreis, Soja, Vollkorn sowie Nüssen und ist bei anämischen Blutwerten die Therapie der Wahl.
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