Die verschiedenen Heuschnupfen-Medikamente und wie sie wirken
Im Frühjahr beginnt für Sie als Pollenallergiker wahrscheinlich wieder eine Leidenszeit. Denn mit den zunehmend milderen Temperaturen beginnen Bäume und Sträucher zu blühen, was zu allergischen Reaktionen führen kann. Dazu gehören Niesanfälle, eine triefende Nase sowie brennende oder juckende Augen. Manche kämpfen sogar mit Hustenanfällen und Atemnot. Verantwortlich dafür sind die Pollen, die in den menschlichen Körper eindringen und für heftige Abwehrreaktionen des Körpers sorgen. Gelangen die Pollen beispielsweise in die Nasenschleimhaut oder in die Augen, werden vermehrt Antikörper im Blut gebildet, um die Eindringliche zu bekämpfen. Dabei wird der Botenstoff Histamin ausgeschüttet, der für die typischen allergischen Symptome von Heuschnupfen sorgt. Um diese Symptome zu mildern, werden unterschiedliche Heuschnupfen-Medikamente angeboten. Allergische Beschwerden können Sie mit Hilfe von Heuschnupfen-Medikamente, wie Augentropfen, Nasensprays und Tabletten, lindern. Heuschnupfen-Medikamente werden mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen angeboten. Achten Sie bei der Wahl Ihrer Heuschnupfen-Medikamente auf die Wirkung und auf mögliche Nebenwirkungen.
Heuschnupfen-Medikamente: Nasensprays und Tropfen gegen allergischen Schnupfen
Heuschnupfen-Medikamente gibt es beispielsweise in Form von Nasensprays, um allergische Symptome, wie eine juckende und triefende Nase sowie Niesanfälle, zu lindern. Generell sollten Sie auf Heuschnupfen-Medikamente zurückgreifen, die ohne Konservierungsmittel hergestellt wurden. Denn Heuschnupfen-Medikamente mit Konservierungsmittel können bei einer dauerhaften Anwendung die Nasenschleimhaut schädigen. Im besten Fall beginnen Sie bereits zwei Wochen vor Beginn der Pollenzeit mit der Anwendung von Nasentropfen oder Sprays, damit diese eine präventive Wirkung entfalten können. Hierfür eignen sich besonders Heuschnupfen-Medikamente mit dem Inhaltsstoff Cromoglizinsäure. Comoglizinsäure sorgt dafür, dass das Hormon Histamin sowie andere Entzündungsstoffe, wie Zytokine oder Leukotriene, aus den Immunzellen nicht freigesetzt werden. Cromoglizinsäure kann aber gleich nach der Anwendung zu Reizungen der Nasenschleimhaut führen. Auch der Wirkstoff Azelastin ist in vielen Nasensprays zu finden. Azelastin besetzt die Gewebestellen, wo sich das Hormon Histamin ansetzen würde. Dadurch wird die allergische Reaktion bereits im Vorfeld gebremst. Auch hiermit können Reizungen in der Nase entstehen, die sich durch Jucken, Stechen, Brennen oder Niesreiz zeigen. Jedoch vergehen diese Symptome rasch wieder.
Heuschnupfen-Medikamente gegen eine allergische Bindehautentzündung
Cromoglizinsäure befindet sich auch in Augentropfen gegen Heuschnupfen, und verhindert die Freisetzung von Histamin. Bei Heuschnupfen-Medikamente wie Augentropfen mit Cromoglizinsäure sollten Sie ebenfalls bereits ein bis zwei Wochen vor dem bevorstehenden Auftreten der allergischen Reaktion mit der Behandlung beginnen, da Cromoglizinsäure einige Zeit bis zur vollen Wirkungsentfaltung benötigt. Nach dem Eintropfen kann sich bei Heuschnupfen-Medikamente mit Cromoglizinsäure ein leichtes Brennen einstellen, das aber schnell wieder nachlässt. Wenden Sie diese Augentropfen jedoch nicht an, wenn Sie weiche Kontaktlinsen tragen. Bei stabilen Kontaktlinsen ist eine Anwendung möglich. Jedoch sollten Sie diese davor herausnehmen und erst 15 Minuten danach wieder einsetzen. Weitere Augentropfen werden mit den Inhaltsstoffen Azelastin und Tetryzolin geboten, die für eine gute Linderung von allergischen Beschwerden eingesetzt werden können. Jedoch sollten Sie Heuschnupfen-Medikamente mit diesen Wirkstoffen nie länger als sieben Tage lang verwenden. Azelastin wirkt wie bei den Nasensprays, indem es die Bindestellen für das Histamin besetzt und so allergische Reaktionen verhindert. Bei Tetryzolin handelt es sich um einen Wirkstoff, der die Blutgefäße Ihrer Bindehaut verengt. Dadurch tritt ein sofortiges Abschwellen der Bindehaut und der sichtbaren Äderchen ein. Die Augen hören auf zu tränen und sind weniger gerötet. Da sich die Bindehaut und die Blutgefäße rasch an das Mittel gewöhnen, sollten Sie Augentropfen generell nie länger als fünf bis sieben Tage lang verwenden.
Tabletten und Säfte gegen allergische Symptome
Zur Anwendung, um die Symptome von allergischen Reaktionen auf Pollen zu lindern, können Sie auch zu Tabletten oder Säften greifen. Denn oft reichen lokale Anwendungsmethoden, wie Nasensprays und Augentropfen, nicht aus. Zudem sollten diese Mittel nicht langfristig eingenommen werden, da sich sonst ein Gewöhnungseffekt einstellt. Bei akuten Allergiesymptomen können Sie deshalb auf Säfte und Tabletten zurückgreifen. Hierfür eignen sich besonders jene mit dem Wirkstoff Cetirizin oder mit dem Wirkstoff Loratadin. Diese Inhaltsstoffe machen kaum müde und helfen zumeist sofort. Cetirizin eignet sich für alle Arten von allergischen Reaktionen. Der Wirkstoff Cetirizin besetzt, wie Loratadin auch, jene Stellen, an denen sich das Gewebshormon Histamin andockt. Somit bremsen Cetirizin und Loratadin allergische Reaktionen, da die körpereigenen Histamine keinen Platz mehr finden. Es gibt bei Medikamenten mit Cetirizin und Loratadin kaum Nebenwirkungen. Jedoch sollten Sie während der Anwendung auf Alkohol verzichten, da Alkohol den müde machenden Effekt von Antihistaminika verstärkt.
Heuschnupfen mit Heuschnupfen-Medikamente behandeln
Unter all den Antihistaminika-Präparaten ist es oft nicht leicht, das für sich passende zu finden. Denn jeder Mensch reagiert anders auf die jeweiligen Wirkstoffe. Auch die richtige Dosierung spielt bei der erfolgreichen Behandlung von Heuschnupfen mit Medikamente eine Rolle. Deshalb müssen Sie viel Geduld aufbringen, um das richtige Mittel gegen die allergischen Reaktionen zu finden. Der Arzt Ihres Vertrauens wird Ihnen sicher weiterhelfen, um die passende Therapie zu finden. In jedem Fall sollte Heuschnupfen keinesfalls unbehandelt bleiben. Denn das Immunsystem kann mit der Zeit immer stärker auf die Pollen allergisch reagieren. Des Weiteren kann sich der Heuschnupfen zu einem allergischen Asthma entwickeln, da sich die Abwehrreaktion nicht nur nach außen zeigt, sondern sich in die unteren Atemwege, bis in die Bronchien, ausbreiten kann. Je früher Sie mit einer Behandlung mit Heuschnupfen-Medikamente beginnen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, die Symptome der allergischen Reaktion auf Pollen in den Griff zu bekommen.
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