Sie leiden seit einigen Tagen an Juckreiz und Brennen im Intimbereich? Wasserlassen und Geschlechtsverkehr sind äußerst schmerzhaft und Ihr Penis ist leicht gerötet und geschwollen? Sie haben eventuell kleine, mit Wasser gefüllte Bläschen entdeckt und Ihr Glied nässt? Diese Symptome sprechen für einen Penispilz. Was dies ist und wodurch Sie sich mit einem Penispilz infiziert haben können, erfahren Sie hier.
Was ist Penispilz?
Weniger bekannt als der Scheidenpilz ist der Penispilz beim Mann. Durch denselben Erreger ausgelöst wie der Scheidenpilz, kann die Infektion als Penispilz auch beim ihm auftreten. Symptome wie Juckreiz und Schmerzen beim Wasserlassen sind typisch. Bei ausreichender Behandlung und Hygiene kann die Infektion jedoch bereits nach einigen Tagen überstanden sein.
Ursachen und Risiken
Der Penispilz kann verschiedene Ursachen haben, in der Regel zeigt sich jedoch der Hefepilz Candida albicans dafür verantwortlich. Dieser kann beim Geschlechtsverehr übertragen werden oder aufgrund einer aus dem Gleichgewicht geratenen Hautflora entstehen. Insbesondere bei einem geschwächten Immunsystem sind Männer sehr anfällig dafür.
Auch eine Vorhautverengung ist oftmals Ursache für einen Penispilz. Auf der eingeschossenen Eichel entsteht ein feucht-warmes Klima, was ideale Wachstumsbedingungen für einen Pilz schafft und die Ausbreitung begünstigt. Die erschwerte Reinigung erhöht zudem das Infektionsrisiko. Sollten Sie häufiger mit dem Pilz zu kämpfen haben, können Sie über eine Beschneidung nachdenken, was das Risiko der Ansteckung verringern kann.
Symptome: So äußert sich der Penispilz
Wenn Sie sich mit einem Penispilz infiziert haben, äußert sich dies vorerst durch eine gerötete Eichel und Vorhaut, was im späteren Verlauf zu Juckreiz und Brennen übergehen kann. Schmerzen bestehen häufig beim Wasserlassen und Geschlechtsverkehr. Auch kleine Bläschen können bei der Infektion mit dem Erreger vorkommen. Platzen diese auf, nässt der Penis. Zudem können weiße Ablagerung unter der Vorhaut in Erscheinung treten.
Diagnose
Haben Sie den Verdacht, dass Sie sich mit einem Penispilz infiziert haben, suchen Sie am besten einen Urologen auf. Dieser kann Ihren Verdacht überprüfen und Ihnen gegebenenfalls das richtige Medikament verschreiben. Der Arzt wird Ihnen Fragen über mögliche Ansteckungsquellen stellen – beispielsweise, ob Sie häufig wechselnde Geschlechtspartner haben und hier nicht verhüten, sich im Ausland aufgehalten haben oder diese Beschwerden bereits vorher schon einmal aufgetreten sind. Während der Untersuchung nimmt der Arzt einen Abstrich der infizierten Stelle, um sicherzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Penispilz handelt.
Behandlungsmöglichkeiten
Ein Penispilz wird häufig mit einem Antimykotikum behandelt, welches den Pilz abtötet. Die Behandlung erfolgt meist über das Aufragen einer Salbe auf die betroffene Stelle. Nässt der Penis empfiehlt es sich, diesen nach Auftragen des Mittels, mit Mull zu umwickeln, da so die Feuchtigkeit aufgesaugt werden kann.
Aufgrund des hohen Infektionsrisikos, ist es empfehlenswert, während der Erkrankung auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. Auch Ihr Partner oder Ihre Partnerin sollte sich auf den Pilz testen lassen, um ein dauerhaftes, gegenseitiges Anstecken auszuschließen.
Darüber hinaus ist es ratsam während der Behandlung auf besondere Hygiene zu achten. Waschen Sie stets Ihre Hände nach Auftragen der Salbe und wechseln Sie Unterwäsche täglich. Sowohl die Unterwäsche, als auch Handtücher und Bettwäsche müssen mindestens bei 60 Grad gewaschen werden, um die Erreger abzutöten. Zudem sollten Sie den Besuch in Schwimmbädern und Saunen vermeiden bis die Infektion vollständig geheilt ist.
Vorsorge
Um das Risiko eines Penispilzes zu verringern und Ansteckungen zu vermeiden, können verschiedene vorbeugende Maßnahmen helfen. Achten Sie auf eine ausreichende, aber nicht übertriebene Hygiene im Intimbereich, wechseln Sie Ihre Unterwäsche täglich und verwenden Sie Kondome beim Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern oder Partnerinnen. Leiden Sie unter einer Vorhautverengung, sollten Sie sich von einem Arzt beraten lassen, ob es in diesem Fall Sinn macht, eventuell einen operativen Eingriff vorzunehmen.
Wann zum Arzt?
Im Falle von Schmerzen oder Juckreiz im Penis suchen Sie schnellstmöglich einen Urologen auf. Auch bei der anhaltenden Rotfärbung der Eichel ist es ratsam dies abklären zu lassen, denn ein Penispilz wird im Idealfall möglichst zeitnah behandelt. Der Gang zum Arzt mag für Sie vielleicht unangenehm sein, doch eine Pilzinfektion im Intimbereich ist weder für Sie, noch für Ihre Partnerin oder Ihren Partner schön, da hier ein hohes Ansteckungsrisiko besteht. Vergewissern Sie sich, dass Sie die richtige Behandlung vornehmen, um eine dauerhafte Infektion zu vermeiden.
Fazit
Haben Sie sich mit einem Penispilz infiziert, ist dies zunächst immer sehr unangenehm. Mit der richtigen Behandlung kann die Infektion jedoch bereits nach wenigen Tagen abgeklungen sein. Beachten Sie Vorsorgemaßnahmen, können Sie so in Zukunft das Ansteckungsrisiko verringern. Der Penispilz lässt sich mit einer Salbe leicht bekämpfen. Halten Sie den Penis während der Behandlung trocken, wirkt sich dies positiv auf den Heilungsprozess aus.
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