Kopfschmerzen in der Schwangerschaft sind keine Seltenheit, immerhin ist der Körper der werdenden Mutter einer Vielzahl von Veränderungen und Belastungen ausgesetzt. Die Behandlung kann aber schwerfallen, da längst nicht jedes Mittel für die Einnahme während der Schwangerschaft geeignet ist.
Ursachen für Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Hinter den Kopfschmerzen in der Schwangerschaft können sich vergleichsweise harmlose Ursachen verbergen. Darunter:
- hormonelle Veränderungen
- Verspannungen
- unzureichende Flüssigkeitsversorgung
- Unterzuckerung
- Schlafmangel
- Stress
Das zusätzliche Gewicht und der oftmals schlechtere Schlaf können vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel zur Belastung werden und mit Kopfschmerzen einhergehen. Hinzu kommt noch, dass der Druck auf die Blase steigt. Um nicht ständig eine Toilette aufsuchen zu müssen, schränken viele Frauen daher die Flüssigkeitszufuhr ein und riskieren damit eine leichte Dehydrierung. Auch diese kann zu Kopfschmerzen führen.
Für die Beschwerden können sich aber auch andere Ursachen verantwortlich zeigen. So zum Beispiel hoher Blutdruck oder Präeklampsie. In diesen Fällen ist es dringend notwendig, umgehend einen Arzt aufzusuchen.
Symptome von Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft unterscheiden sich in der Regel nicht von den Kopfschmerzen, die Sie bereits vor der Schwangerschaft erlebt haben. Sie können drückend oder pochend sein, beidseitig oder einseitig auftreten.
Mögliche begleitende Symptome sind unter anderem:
- Übelkeit
- Verspannungen im Bereich von Nacken und Rücken
- Müdigkeit
- Druck auf den Augen und Sehstörungen
- Lichtempfindlichkeit
Kommt es zur Lichtempfindlichkeit sowie zu Seh- und Sprachstörungen, liegt meist eine Migräne vor. Auch Übelkeit ist für diese typisch.
Bemerken Sie an sich andere Symptome, kommt es beispielsweise zum Erbrechen, zu Fieber, einem steifen Nacken oder sehr abrupten und starken Schmerzen, könnten die Kopfschmerzen selbst aber auch ein Symptom einer anderen Erkrankung sein.
Wie können Kopfschmerzen in der Schwangerschaft behandelt werden?
Einige Schmerzmittel dürfen auch in der Schwangerschaft eingenommen werden. Sie sollten aber auch bei vermeintlich harmlosen Mitteln, wie Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen in jedem Fall vor der Einnahme Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.
Wer aufgrund möglicher Nebenwirkungen komplett auf die Schmerzmittel verzichten möchte oder muss, kann sich mit den folgenden Tipps behelfen:
- Viel trinken: Ein häufiger Grund für Kopfschmerzen ist eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Trinken Sie daher viel Wasser, Tee und verdünnte Säfte und bevorzugen Sie wasserreiche Speisen, wie Gemüse, Obst und Suppen.
– Ausruhen: Auch wenn die Schwangerschaft keine Krankheit ist, stellt sie doch eine Belastung für den Körper dar und ist mit vielen Veränderungen verbunden. Achten Sie auf ausreichend Schlaf und gönnen Sie sich Ruhe, wenn Sie unter Kopfschmerzen leiden. - Stirn kühlen: Viele empfinden ein sanftes Kühlen der Stirn als angenehm, wenn sie unter Kopfschmerzen leiden. Probieren Sie aus, ob Ihnen eine kalte Kompresse guttut. Ist das nicht der Fall, können Sie die Stirn auch leicht wärmen.
- Massagen: Massagen der Stirn und Schläfen sowie des Rückens wirken entspannend und können die Durchblutung verbessern. Massieren Sie mit leichtem Druck und in sanft kreisenden Bewegungen.
- Pfefferminzöl: Ein wenig Pfefferminzöl auf zwei Fingerspitzen geben und damit die Schläfen massieren – diese Maßnahme ist ein bekanntes Hausmittel bei Kopfschmerzen. Das ätherische Öl wirkt befreiend und leicht kühlend an den Kontaktstellen der Haut.
- Leichte Bewegung an frischer Luft: Kopfschmerzen können von verbrauchter, schlechter Luft und Verspannungen aufgrund zu wenig Bewegung oder einer falschen Belastung herrühren. Gehen Sie spazieren oder lüften Sie gut durch und versuchen Sie, sich leicht zu bewegen.
Können Sie Kopfschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen?
Es ist nicht in jedem Fall möglich, Kopfschmerzen in der Schwangerschaft vorzubeugen. Entstehen Sie durch die hormonellen Veränderungen, können die Beschwerden lediglich gelindert werden. Spannungskopfschmerzen und Kopfschmerzen durch Unterzuckerung können Sie aber durchaus vorbeugen, in dem Sie die folgenden Punkte beachten:
- ausreichend trinken
- regelmäßig kleine Mahlzeiten essen
- täglich leicht bewegen oder in Absprache mit dem Arzt Sport treiben, der für Schwangere geeignet ist
- auf eine bequeme Haltung beim Schlaf achten, beispielsweise durch Seitenschläfer- oder Stillkissen
- Verspannungen durch gezielte Entspannungstechniken, ergonomische Sitzmöbel, Bewegung und leichte Schultermassagen vermeiden
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Wann sollten Sie mit Kopfschmerzen in der Schwangerschaft zum Arzt?
Treten die Kopfschmerzen nur selten auf und fallen leicht aus, ist ein Arztbesuch nicht unbedingt von Nöten. Bei schwereren Schmerzen und den erwähnten zusätzlichen Symptomen sollten Sie sich hingegen umgehend untersuchen lassen. Das gilt auch dann, wenn die Schmerzen sehr plötzlich und heftig einsetzen.