Die heilende Wirkung der Pfefferminze ist seit dem Altertum bekannt. Sie wirkt gegen viele Krankheiten und Symptome, lindert Entzündungen der Atemwege, Entzündungen der Mundschleimhaut und Krämpfe im Magen-Darm-Trakt. Besonders gut wirkt das Pfefferminzöl jedoch gegen Kopfschmerzen. Für die Herstellung von Pfefferminzöl dienen Zuchtpflanzen, deren Blätter die begehrten ätherischen Öle liefern. Hier erfahren Sie, welche Inhaltsstoffe in der Pfefferminze stecken und wie sie gegen Kopfschmerzen helfen kann.
Das steckt alles im Pfefferminzöl
Im Pfefferminzöl, auch Menthae piperiae aetheroleum genannt, steckt ein ganzer Cocktail an ätherischen Ölen:
- Menthol: Das ist mit bis zu 45 Prozent der Hauptbestandteil des Pfefferminzöls und für den Geruch nach frischer Minze verantwortlich. Es wirkt stark reizend auf menschliche Nerven, die für Menthol einen eigenen Rezeptor haben. Wird dieser stimuliert, fühlt es sich kalt an.
- Menthon: Auch Menthon riecht intensiv nach Minze und fördert die Durchblutung.
- Cineol: Dank Cineol eignet sich das Pfefferminzöl für die unterstützende Behandlung von Erkältungskrankheiten und bronchialen Infekten.
- Menthofuran: Menthofuran ist ein Gift, das von der Pfefferminzpflanze als Abwehr gegen ihre Fressfeinde produziert wird. Dieser Stoff muss vor der medizinischen Verwendung des Pfefferminzöls herausgefiltert werden.
- Außerdem sind im Pfefferminzöl Flavonoide, Triterpene und Gerbstoffe vorhanden.
So wird Pfefferminzöl hergestellt
Für die Herstellung des Pfefferminzöl werden die Blätter der Ackerminze verwendet. Da in der Pfefferminze vor der Blüte der höchste Gehalt an ätherischen Ölen steckt, werden sie zu dieser Zeit geerntet. Die Blätter kommen in einen Behälter mit destilliertem Wasser. Wird alles zusammen erhitzt, lösen sich die ätherischen Öle aus der Pfefferminze und steigen mit dem Wasserdampf nach oben. Diese Dämpfe kondensieren in einem nächsten Behälter. Anschließend wird das Wasser und das Öl voneinander getrennt. Nur wenn der Wasserdampf alleine nicht ausreicht, um die ätherischen Öle zu lösen, wird zusätzlich ein organisches Lösungsmittel verwendet.
So wird Pfefferminzöl medizinisch genutzt
Hochwertiges Pfefferminzöl regt den Appetit und die Gallenproduktion an, löst Schleim und lindert Krämpfe im Magen-Darm-Trakt. Wird es äußerlich angewendet, hat es eine kühlende Wirkung. Pfefferminzöl in Zahnpasta und Mundwasser sorgt für einen frischen Atem und bekämpft Mundgeruch. Sobald sich Kopfschmerzen ankündigen, hilft es, wenn einige Tropfen Pfefferminzöl auf den Schläfen verrieben werden. Die ätherischen Öle vertreiben den Spannungsschmerz von Anfang an.
Weitere Wirkungen von natürlichem Pfefferminzöl:
- Stabilisiert die körpereigene Abwehr
- Wirkt sich positiv auf das Denkvermögen aus
- Hilft bei Konzentrationsschwierigkeiten
- Wirkt gegen Pilze, Parasiten, Bakterien und Viren
- Hilft gegen Rheumatismus und Arthritis
- Hilft bei Übelkeit
- Fördert die Durchblutung
- Hemmt Entzündungen
- Wirkt schweißtreibend
- Kühlt bei Insektenstichen
Mit Pfefferminzöl Kopfschmerzen natürlich behandeln
Auch wenn Wissenschaftler insgesamt über 360 unterschiedliche Arten an Kopfschmerzen unterscheiden, werden mehr als 90 Prozent davon durch zwei Typen bestimmt: Das ist zum einen der Spannungskopfschmerz und zum anderen die Migräne. Nach Studien leidet fast die Hälfte aller Menschen im Erwachsenenalter mehr oder weniger regelmäßig an Spannungskopfschmerzen. Je nach Stärke dieser Kopfschmerzen ist das Leben beeinträchtigt. Auch wenn Tabletten (sogenannte synthetische Analgetika), schnell und wirksam den Schmerz bekämpfen können, sind sie nicht immer ohne Nebenwirkungen. Mit natürlichem Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen, bietet sich eine sichere und sehr gut verträgliche Alternative.
So wirkt das Pfefferminzöl gegen Kopfschmerzen
Sie können das Pfefferminzöl bereits beim ersten Anzeichen von Kopfschmerzen auftragen. Je früher es wirken kann, desto schneller kann es die Schmerzen bekämpfen. Es lindert die Schmerzen schon nach kurzer Zeit:
- Pfefferminzöl mit seinem frischen Duft nach Menthol und anderen ätherischen Ölen aktiviert körpereigene Mechanismen. Das Gehirn blockiert selbst die Schmerzen.
- Die im Pfefferminzöl befindlichen ätherischen Öle verbessern die Durchblutung an den Stellen, an denen Sie das Öl direkt auftragen. Weil die Blutgefäße besser durchblutet und damit mit Sauerstoff versorgt werden, lindert das den Schmerz.
- Pfefferminzöl sorgt dafür, dass weniger Serotonin und andere schmerzauslösende Botenstoffe vom Körper produziert werden. Schon damit wird Ihr Schmerz gelindert.
- Pfefferminzöl entspannt die Muskeln und Ihre Spannungskopfschmerzen verschwinden.
- Gleichzeitig setzt das Pfefferminzöl Ihre Schmerzempfindlichkeit herab. Damit lassen die Beschwerden durch die Verspannungen schnell nach.
So wenden Sie das Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen an
Pfefferminzöl gegen Kopfschmerzen wird äußerlich angewendet. Tragen Sie das Pfefferminzöl vorsichtig mit den Fingern auf die Stellen auf, die vom Kopfschmerz betroffen sind. In erster Linie sind das die Schläfen und die Stirnpartie. Das Pfefferminzöl stimuliert den Menthol-Rezeptor, steigert die Durchblutung, sorgt für Entspannung und kühlt die damit massierten Partien.
Wenn Sie ein hochkonzentriertes reines Pfefferminzöl verwenden, sollten Sie es nicht pur auf Ihre Haut kommen lassen. Die hohe Konzentration der ätherischen Öle kann zu Irritationen der Haut führen. Die meisten der im Handel erhältlichen Pfefferminzöle sind deswegen so dosiert, dass sie zum einen wirksam, zum anderen aber völlig sicher angewendet werden können. Wenn Sie ein hochkonzentriertes Pfefferminzöl nutzen wollen, sollten Sie es mit einem hochwertigen pflanzlichen Öl so mischen, dass die Konzentration an Pfefferminzöl nicht höher als zehn Prozent ist.
Tipp:
Achten Sie darauf, dass Sie das Pfefferminzöl nicht in Ihre Augen oder in die Nase reiben. Andernfalls werden die Schleimhäute schmerzhaft gereizt.
In Studien wurde die Wirksamkeit getestet
Längst wurde die Wirksamkeit des natürlichen Pfefferminzöls in einer Reihe von klinischen Studien getestet. Dabei stellte sich heraus, dass Pfefferminzöl ebenso wirksam den Kopfschmerz bekämpfen kann wie Acetylsalicylsäure oder Parcetamol. Das gilt für die eigentliche Bekämpfung des Schmerzes, aber auch für die schnelle Wirksamkeit.
Die unterschiedlichen Formen von Kopfschmerzen
Leiden Sie an chronischen und damit regelmäßig auftretenden Kopfschmerzen? Dann wissen Sie, wie sehr Ihr Leben davon belastet wird. Mehr als 50 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland unter diesen chronischen Kopfschmerzen, die oft anfallartig auftreten. Am häufigsten treten Spannungskopfschmerzen und Migräne auf. Diese beiden Kopfschmerzarten machen rund 90 Prozent aus. Auch wenn Spannungskopfschmerz mit rund 80 Prozent dominiert, können diese beiden Arten auch gemeinsam auftreten. Die Internationale Gesellschaft für Kopfschmerz (International Headache Society oder IHS) teilt sämtliche Kopfschmerzen in zwei große Gruppen ein:
Primäre Kopfschmerzen:
Zu diesen Kopfschmerzarten zählen Migräne, Spannungs– oder Clusterkopfschmerzen. Für diese Kopfschmerzen gibt es keine erkennbare Ursache, obwohl sie in mehr als 90 Prozent der Fälle dafür verantwortlich sind, dass ein Patient den Arzt aufsucht.
Sekundäre Kopfschmerzen:
Diese sind Symptome von anderen Erkrankungen. Kopfschmerzen entstehen bei Infektionen, Kopfverletzungen, als Nebenwirkung von Medikamenten, bei Entzug von Drogen und anderen Suchtmitteln, bei Schädigung der Halswirbelsäule, bei Nervenschäden im Gesicht, Kopf oder Gehirn, bei Gefäßkrankheiten von Kopf oder Hals, bei Hirntumor oder bei Erkrankungen der Zähne, Nasennebenhöhlen, Nase, Ohren, Augen und Hals.
Mit Pfefferminzöl die Migräne bekämpfen
Migräne gehört zu den primären Kopfschmerzen. Auch wenn von ihr vor allem erwachsene Menschen betroffen sind, können auch Kinder an Migräne leiden. Migräne tritt bei Frauen zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr am häufigsten auf. Typisch für diesen Kopfschmerz sind pulsierende Schmerzen in einer Hälfte des Kopfes. Diese können sich verstärken, wenn Sie sich nicht hinlegen, sondern körperlich weiter arbeiten. Viele der von Migräne geplagten Menschen klagen gleichzeitig über eine Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm. Es kann auch zu Übelkeit und Erbrechen kommen. In einer Studie* wurde inzwischen nachgewiesen, dass das im Pfefferminzöl enthaltene Menthol auch bei Migräne helfen kann. Bei den meisten der Betroffenen verringerte sich die Intensität der Schmerzen. Allerdings verträgt nicht jeder Migräne-Patient das intensiv duftende Pfefferminzöl. Wenn Sie unter Migräne leiden und in dieser Zeit sensibel auf Gerüche reagieren, kann sich Ihre Migräne durch die Anwendung von Pfefferminzöl sogar verstärken.
*Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4316718/
Die Darreichungsformen von Pfefferminzöl
Wenn Sie Pfefferminzöl kaufen wollen, bekommen Sie dieses in kleinen Fläschchen zur äußerlichen Anwendung. Mit diesem Pfefferminzöl können Sie Ihre Schläfen und die Stirn einreiben und damit Ihre Kopfschmerzen bekämpfen. Dieses Pfefferminzöl eignet sich aber auch für Massagen oder die Aromatherapie. Ist das Pfefferminzöl mit Alkohol verdünnt, dürfen Sie dieses nur dann innerlich anwenden, wenn Sie auch Alkohol zu sich nehmen dürfen. Für die innere Anwendung eignen sich dagegen Kapseln mit Pfefferminzöl. Da sie sowohl geruchs- als auch geschmacksneutral sind, können sie auch Personen zu sich nehmen, die Pfefferminze weder riechen noch schmecken wollen. Die ätherischen Öle sind fest in der Kapsel und lassen sich praktisch dosieren.
Die richtige Lagerung des Pfefferminzöls
Pfefferminzöl muss trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Achten Sie darauf, dass es außerhalb der Reichweite von Kleinkindern aufbewahrt wird. Gerade bei kalter Lagerung kann das Pfefferminzöl etwas fester werden. Damit beweist es seine hochwertige Qualität: Nur reine und qualitativ hervorragende Öle verfestigen sich, wenn es etwas kälter ist. Selbstverständlich können Sie das Pfefferminzöl weiterhin verwenden, wenn Sie es zuvor leicht erwärmen.
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