Masern sind eine hochansteckende Krankheit. Sie werden durch ein Virus ausgelöst und können durch direkten körperlichen Kontakt, aber auch durch die Luft verbreitet werden. Wenn Sie einen Erkrankten berühren oder sich mit ihm in einem engen Raum aufhalten, ist eine Ansteckung fast unvermeidbar, wenn Sie nicht geimpft sind.
Wer Masern bekommt, leidet nicht immer nur unter den typischen Symptomen, wie Hautausschlag. Je älter ein Patient ist, desto höher ist die Gefahr einer Komplikation. Zu diesen gehören unter anderem die Lungenentzündung oder eine Gehirnhautentzündung, die sogenannte Meningitis.
Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten, aber auch Ärzte sind dazu verpflichtet, jeden Fall von Masern zu melden. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr ist sogar der Verdacht auf Masern meldepflichtig. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder ein Mitglied Ihrer Familie an Masern leiden könnte, gehen Sie am besten umgehend zu einem Arzt und erwähnen Sie vorab Ihren Verdacht.
Jeder Mensch, der einmal an den Masern erkrankt ist, ist für den Rest seines Lebens immun dagegen. Der Körper baut während der Erkrankung Antikörper auf, die vor einer weiteren Ansteckung schützen. Tritt die Erkrankung während der Schwangerschaft auf, birgt es Risiken für Mutter und Kind. Bei der Mutter kann es zu einer zusätzlichen Infektion infolge der Masern kommen. Außerdem besteht die Gefahr einer Fehl- oder sogar Totgeburt. Wenn es keine Komplikationen für das Ungeborene gibt, gehen die Antikörper, die dabei gebildet werden, jedoch auf das Baby über. Es entsteht eine vorübergehende Immunität gegen das Masernvirus. Die Immunität besteht allerdings nur für die ersten Lebensmonate.
Ursachen für Masern
Masern entstehen durch ein Virus, das hochansteckend ist. Die Ansteckung kann durch direkten Kontakt mit einem Infizierten oder durch die Luft erfolgen. Es reichen kleine Tröpfchen aus Nase, Rachen oder Hals aus, um die Krankheit auszulösen. Sorgfältiges Händewaschen ist in dieser Zeit ein Muss, es reicht jedoch nicht aus, um eine Ansteckung zu verhindern. Das Risiko bei Masern liegt darin, dass der typische Hautausschlag und die anderen Symptome nicht sofort auftreten. Die Inkubationszeit liegt bei etwa acht bis zehn Tagen. Erst nach ca. zwei Wochen ist der typische Hautausschlag sichtbar. Die Ansteckung anderer Menschen kann jedoch schon bis zu fünf Tage vor dem Hautausschlag erfolgen. Sind die Flecken erst einmal sichtbar, besteht nach ca. vier Tagen keine Ansteckungsgefahr mehr.
Masern Symptome
Wie bei jeder Krankheit gibt es auch für Masern typische Symptome. Bei dieser speziellen Krankheit werden diese nach den Stadien der Krankheit voneinander abgegrenzt:
Im ersten Stadium, dem Vorläuferstadium kann es zu Fieber, Husten und Schnupfen kommen. Möglich sind außerdem Bindehautentzündung und Bronchitis. Typisch für Masern sind Lichtempfindlichkeit und eine aufgequollene Haut. Koplik-Flecken sind ebenfalls ein Symptom, dass in diesem Stadium auftreten kann. Dabei handelt es sich um kleine weiße Flecken, die wie Sandkörner aussehen. Sie befinden sich an der Mundschleimhaut und im Wangenbereich. Sie verursachen keine Schmerzen und verschwinden nach zwei bis drei Tagen. Das gesamte Vorläuferstadium dauert ca. drei bis fünf Tage.
Im zweiten Stadium ist der Hautausschlag das auffälligste Symptom. Die roten Flecken ziehen sich von dem Bereich hinter den Ohren bis über den ganzen Körper. Die Flecken im Gesicht verschwinden meist recht schnell. Zu dem Hautausschlag kommt meist noch hohes Fieber hinzu. Möglich sind außerdem kleine Hautblutungen. Die Dauer dieser Phase liegt bei ca. vier bis sieben Tagen.
Zuletzt folgt die Erholungsphase, die Rekonvaleszenz. Es können sich kleine weiße Schüppchen auf der Haut bilden, während der Ausschlag abklingt. Die Erholungsphase sollte sehr ernst genommen werden. Der Körper ist durch das Masernvirus sehr geschwächt und benötigt einige Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Es besteht eine erhöhte Anfälligkeit für andere Krankheiten, bis das Immunsystem wieder vollständig aufgebaut ist.
Untersuchungen und Diagnose von Masern
Masern zeigen ein typisches Bild von Symptomen, das sehr kennzeichnend ist. Ein Arzt kann die Diagnose deshalb oft allein aufgrund der Symptome stellen. Natürlich können und sollten trotzdem Bluttests stattfinden. Das Blut wird auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen das Masernvirus getestet. Außerdem können in einer Blutprobe Viren angezüchtet werden. Eine dritte Möglichkeit ist der Nachweis der Masernvirus-RNA. Eine Punktion des Rückenmarks ist nur dann notwendig, wenn eine Gehirnhautentzündung als Komplikation der Krankheit auftritt. Dort können Masernviren ebenfalls nachgewiesen werden.
Besteht bei Ihnen oder Ihrem Kind der Verdacht auf Masern, sollten Sie direkt Ihren Arzt kontaktieren und Ihren Verdacht erwähnen. Besonders Kinderärzte halten für solche Fälle spezielle Räume frei, damit der Kontakt zu anderen Kindern vermieden wird. Neugeborene wären in einem solchen Fall besonders gefährdet, denn sie besitzen noch keinen Impfschutz. Die Impfung kann erst nach einigen Monaten erfolgen, deshalb sollten Patienten mit dem Verdacht auf Masern das allgemeine Wartezimmer unbedingt meiden.
Behandlung von Masern
Ähnlich wie bei Erkältungen können Masern nicht mit einem speziellen Wirkstoff behandelt werden. Es handelt sich um eine Viruserkrankung, gegen die es kein Mittel gibt. Es können allerdings die Symptome behandelt werden. Für alle Masernpatienten gilt: viel trinken und ausruhen. Zudem sollten Betroffene leichte Kost zu sich nehmen und vor allem viel Obst und Gemüse essen. Die Vitamine helfen dem Immunsystem, wieder auf die Beine zu kommen.
Je nach Schwere der einzelnen Beschwerden können verschiedene Mittel zur Linderung eingesetzt werden. Der Hautausschlag muss nicht behandelt werden, er klingt nach wenigen Tagen von selbst ab. Ibuprofen oder Paracetamol eignen sich, um das Fieber zu senken und die Schmerzen zu lindern. Die Einnahme solcher Medikamente sollte allerdings vorab mit einem Arzt besprochen werden, vor allen Dingen sollte die Dosierung sicher abgeklärt werden. Wer auf Medikamente verzichten möchte, kann als Alternative Wadenwickel anwenden. Sie stellen eine sanfte Methode dar, um die Körpertemperatur zu senken.
Liegt eine Lichtempfindlichkeit vor, empfiehlt es sich, das Schlafzimmer abzudunkeln. Wichtig ist vor allem, dass der Patient die ganze Zeit über im Bett bleibt. Der Körper ist stark geschwächt und die Gefahr einer weiteren Erkrankung ist hoch.
Kommt es im Verlauf einer Masernerkrankung zu weiteren Krankheiten, muss die Behandlung vom Arzt angepasst werden. Antibiotika müssen z. B. bei einer Lungenentzündung eingesetzt werden. Ziel ist es dabei, das Wachstum der Bakterien zu hemmen und sie abzutöten. Greifen Bakterien das Gehirn an und es kommt zu einer Gehirnhautentzündung, ist ein Krankenhausaufenthalt unumgänglich. Dort erfolgt die Versorgung mit Flüssigkeit und Medikamenten.
Kommt eine ungeimpfte Person mit einem Erkrankten in Kontakt, kann eine nachträgliche Impfung erfolgen. Es besteht die Möglichkeit, dass diese den Ausbruch der Krankheit verhindert.
Krankheitsverlauf und Prognose bei Masern
Es können drei Stadien einer Masernerkrankung festgehalten werden:
- Vorläuferstadium
- Stadium des Hautausschlags
- Erholungsstadium
Je nach Stadium unterscheiden sich die Symptome und auch die möglichen Komplikationen. Bei Kindern treten Komplikationen wesentlich seltener auf. Kommt es dennoch dazu, sollten sie allerdings nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Sie müssen ebenso sorgfältig behandelt werden, wie die Masern selbst. Die Prognose bei Masern ist recht gut. Dies gilt allerdings nur bei ausreichender medizinischer Versorgung. In 200.000 Krankheitsfällen endet eine tödlich. Ursache für den Tod ist allerdings in den meisten Fällen eine Komplikation, die nicht ausreichend erkannt und behandelt wurde.
Es existieren ein paar Krankheiten, die häufiger als andere als Komplikation einer Masernerkrankung auftreten. Dazu zählen die durch zusätzliche Infektion hervorgerufene Lungen- oder Mittelohrentzündung oder die Entzündung des Gehirns. Letztere darf keinesfalls unbehandelt bleiben. Sie endet in ca. zehn bis 20 % der betroffenen Fälle im Tod. 20 bis 30 % der überlebenden Patienten haben mit Spätschäden zu kämpfen. Das können Sprachstörungen oder teilweise Lähmungen sein.
Vorbeugung gegen Masern
Eine Vermeidung der Ansteckung mit Masern ist schwierig. Sobald eine Person in der Umgebung die Masern hat, kann diese andere Personen anstecken, ohne von der Infektion etwas zu wissen.
Der einzige bekannte Schutz vor Masern ist eine Impfung. Diese wird von der Ständigen Impfkommission für Menschen jeden Alters empfohlen. Würde sich jeder gegen Masern impfen lassen, käme es nicht so häufig zu Epidemien. Es gibt jedoch auch heutzutage immer noch Eltern, die sich gegen die Impfung entscheiden. Ein weiteres Problem ist die zweite Impfung. Die volle Wirkung entfaltet sich erst nach der Gabe der zweiten Impfdosis. Diese ist für junge Menschen zwischen 15 und 23 Jahren vorgesehen. Sie wird jedoch oft vergessen, was dazu führt, dass es immer wieder zu Ausbrüchen der Krankheit kommt.
Die erste Impfung sollte bereits im ersten Lebensjahr stattfinden, um ein erhöhtes Erkrankungsrisiko bei Babys und Kindern zu vermeiden. Impfungen werden jedoch sehr kontrovers diskutiert. Viele Eltern sehen in den Impfungen eine Gefahr für ihre Kinder und lehnen sie deshalb bewusst ab. Allerdings sind gerade die Masern eine Krankheit, die schwerwiegende Folgen haben kann. Eine ausführliche Aufklärung zu diesem Thema beim Kinderarzt kann offene Fragen klären.
Der Impfstoff, der verabreicht wird, ist ein Lebendimpfstoff. Das bedeutet, dass eine geringe Dosis des Masernvirus in den Körper gespritzt wird. Dieser reagiert darauf, als ob die Krankheit wirklich ausbrechen würde. Er bildet Antikörper gegen das Virus und ist fortan immun. Allerdings muss der Impfschutz in einem gewissen Abstand aufgefrischt werden.
Eine Impfung gegen Masern ist für den Körper eine anstrengende Prozedur. Besonders Kinder können in den darauf folgenden Tagen unruhig und müde sein. Außerdem können einige der typischen Masernsymptome auftreten, vor allem das Fieber und Unwohlsein. Diese sind allerdings nicht ansteckend und treten nur in einer recht schwachen Form auf. Eine Gefahr, wie bei einer echten Maserninfektion, besteht aber nicht.
Schwangere sollten sich nicht gegen Masern impfen lassen. Nach der Schwangerschaft kann die Impfung nachgeholt werden, selbst in der Stillzeit.
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