Mumps ist eine schwerwiegende Virusinfektion, die in der Regel bei Kindern bis zum 15 Lebensjahr auftritt. Sie kann auch bei erwachsenen Personen auftreten und wird in diesem Fall üblicherweise von weiteren Symptomen begleitet. Da Mumps aufgrund einer Virusinfektion entsteht ist die Krankheit hochgradig ansteckend. Mumps sollte auf jeden Fall durch einen Arzt behandelt werden, ebenso sollten sich Partner und Eltern von Kranken während der Pflege sehr um ihre eigene Hygiene kümmern um das Ansteckungsrisiko zu mindern. Gegen Mumps kann man sich impfen lassen. Die Impfung zeigt bis heute große Erfolge und konnte das Risiko einer Erkrankung nachweislich deutlich reduzieren.
Allgemeine Beschreibung von Mumps
Die Mumps-Erkrankung (lat.:Parotitis epidemica) wird durch das Paramyxovirus parotitis verursacht. In der Regel erkranken nur junge Menschen an Mumps, aber ebenso können Erwachsene die Symptome aufzeigen und haben mit einem deutlich stärkeren Krankheitsverlauf zu rechnen. Mumps hat man üblicherweise nur einmal im Leben. Nach einer erfolgreichen Erkrankung besteht kein Risiko einer weiteren Erkrankung. Die Krankheit tritt weltweit auf und ist auf keinen Kontinent beschränkt. In Deutschland besteht seit 2013 eine Meldepflicht für Mumpserkrankungen.
Klassische Symptome sind die „Hamsterbacken“, die angeschwollenen Backentaschen, starkes Fieber und die üblichen Begleiterscheinungen von Fieber. Die Hamsterbacken enstehen durch die Schwellung der Ohrspeicheldrüse und ist das wohl bekannteste Merkmal der Krankheit. Nähere Informationen finden sich im Abschnitt „Symptome“.
Ursachen für Mumps
Mumps ist eine Ansteckungskrankheit, kann also durch den Kontakt mit Menschen oder Dingen übertragen werden. Die Inkubationszeit beträgt im Durchschnitt 16 bis 18 Tage. Mumps kann auch während einer Schwangerschaft auftreten, gehört aber nicht zu den Risikokrankheiten. Weder das Baby, noch die Geburt können durch Mumps nachweislich beeinflusst werden.
Symptome für Mumps
Der erste Abschnitt behandelt die klassischen Symptome von Mumps. Dazu gehören in der Anfangszeit starke Appetitlosigkeit, aber auch leichtes Fieber und leichte Schmerzen. Anfangs sieht die Erkrankung fast wie eine normale Erkältung aus. Auffällig wird es aber spätestens dann, wenn die Ohrspeicheldrüse anschwillt und die Hamsterbacken entstehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ein Arzt konsultiert werden. Dieser kann mithilfe eines Blickes auf die inneren Bereiche des Ohrs, aber auch durch eine Urinprobe, eine Blutprobe oder durch Entnahme der Rückenmarksflüssigkeit (extrem selten) den Virus nachweisen und einen entsprechenden Therapieplan erstellen. Werden bei einer Mumps-Infektion weitere Komplikationen vermutet kommt häufig auch eine Sonographie der Organe in Betracht.
Anzeichen von Komplikationen können beispielsweise Erbrechen, oder Übelkeit sein. Bei erwachsenen Männern treten häufig Nebenhodenentzündungen auf, die separat behandelt werden müssen. In wenigen Fällen kann eine Nierenentzündung auftreten. In diesem Fall ist ein Aufenthalt im Krankenhaus unbedingt möglich. Die Mär der tödlichen Meningitis kann man getrost von der Hand weisen. Zwar kann es bei Mumps zu einer Hirnhautentzündung kommen, aber diese verläuft nie tödlich und ist an sich völlig risikoarm. Allerdings kann es in seltenen Fällen zu Schädigungen der Nerven kommen. Bei KIndern ist die Gefahr einer lebenslangen Taubheit oder Schwerhöhrigkeit in Folge einer Hirnhauterkrankung erhöht. Männer über dem 15. Lebensjahr können unter Umständen auch eine Nebenhodenentzündung bekommen. Diese verläuft meist gutartig, sofern sie nicht beidseitig auftritt. Sollte dies der Fall sein, besteht das Risiko einer Unfruchtbarkeit.
Krankheitsverlauf und Prognose Mumps
Normalerweise verläuft Mumps harmlos und ohne größere Schwierigkeiten. Die Krankheit lässt sich mit Hausmitteln behandeln und verläuft meist gutartig. Sollte es aber im Laufe der Erkrankung zu Nebenwirkungen kommen, dann verschlechtert sich dementsprechend die Prognose. Zwar können die meisten Komplikationen heute gut behandelt werden, dennoch besteht ein erhöhtes Risiko an längerfristigen bis lebenslangen Nachwirkungen. Die Behandlung sollte deswegen immer in Abstimmung mit einem Arzt stattfinden um mögliche Risiken zu minimieren und die Gesundheit zu erhalten. Für Eltern, oder Partner die noch nicht selbst an Mumps erkrankt waren ergibt sich während der Krankheitsphase ein erhöhtes Risiko einer eigenen Ansteckung. Dementsprechend kann der Arzt schon im Vorfeld konsultiert werden um den Erreger rechtzeitig zu erkennen und im Vorfeld behandeln zu können.
Die Behandlung von Mumps
Der weitere Krankheitsverlauf ist in der üblichen Form so, dass man Medikamente vom Arzt bekommt und Bettruhe verordnet kriegt. Die Medikamentierung sollte man auch unbedingt einhalten und sich ausruhen und entspannen. Die Behandlung von Mumps erfolgt nicht nur eine spezielle Therapie, sondern in der Regel symtpomatisch und auf den jeweiligen Zustand bezogen. Besonders die klassischen Hausmittel wie Öl- und Quarkwickel haben sich bei normalen Erkrankungen bewährt und entsprechende Erfolge gezeigt. Durch die meist auftretenden Beschwerden beim Schlucken sollte man sich vorerst auf eine Ernährung durch dicke Suppen und Breie konzentrieren. Saure Lebensmittel wie frisches Obst, oder Säfte sollten unbedingt vermieden werden. Bei Fieber können fiebersenkende Medikamente eingenommen werden.
Im Falle von Komplikationen gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden. Meist muss ein kurzer Aufenthalt in einem Krankenhaus in Betracht gezogen werden. Spätestens wenn eine Hirnhautentzündung auftritt, ist dieser Schritt unumgänglich. Bei einer Nebenhodenentzündung müssen die Hoden zusätzlich erhöht gelagert und ein Antibiotikum eingenommen werden. Andere Nebenwirkungen werden ebenfalls individuell behandelt, können aber meist ohne größere Komplikationen bis zum Abklingen behandelt werden. Schwangere Frauen sollten aufgrund der erhöhten Belastung auf keinen Fall Stress ausgesetzt sein und sich entsprechend ruhig und entspannt geben. Für das Baby selbst bestehen fast keine Risiken, erst wenn man sich nicht an die vom Arzt vorgeschlagene Behandlung hält oder sich Stress aussetzt kann ein gewisses Risiko entstehen. Ein weiteres Risiko ist die Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Auch in diesem Fall wird der Krankenhausaufenthalt empfohlen. In dieser Zeit wird die betroffene Person für eine kurze Zeit künstlich ernährt.
Die Impfung gegen Mumps
Die Impfung gegen Mumps wird von der WHO für Kinder empfohlen und sollte in allen Ländern der Welt verfügbar sein. Im Zuge der Impfung kann es zu leichten Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören unter anderem:Fieber, Schwellung der Speicheldrüse, Rötung der Haut um die Impfestelle und Impfmasern. Diese Nebenwirkungen verschwinden innerhalb weniger Wochen und hinterlassen keine Folgeschäden. Die Impfung selbst erfolgt durch eine Spritze in den Oberarm. Bei dieser sogenannten intramuskulären Impfung wird sichergestellt, dass sich der Impfstoff in allen wichtigen Bereichen schnell verteilt und so der maximale Impfschutz schnellstmöglichst erreicht wird. Die Impfung erfolgt in zwei Schritten. Der erste Schritt zwischen dem 11. und dem 14. Lebensmonat und der zweite zwischen dem 15. und dem 23. Lebensmonat. Auf keinen Fall sollten Kinder während einer Erkrankung an Fieber, oder an Mumps geimpft werden. Eine leichte Erkältung, und neuerdings auch Neurodermitis sind kein Problem und es kann dennoch eine Impfung erfolgen. Auch erwachsene Personen können sich gegen Mumps impfen lassen. Die STIKO (Ständige Impfkomission) emfpiehlt in diesem Fall eine Schluckimpfung. Meistens ein Verbund aus einer Impfung gegen Röteln, Masern und Mumps. Der Impfstoff wird bei Kindern und Erwachsenen von den Krankenkassen übernommen, ist aber freiwillig und muss nicht durchgeführt werden.
Diskussionen rund um die Impfung und die Behandlung
Fernab der esoterischen Diskussionen gibt es durchaus handfeste Gründe die für, aber auch gegen eine Impfung sprechen. Allerdings wurde der Impfstoff innerhalb der letzten Jahrzehnte deutlich verbessert und ist für Kinder völlig ungefährlich, und für erwachsene Personen nur in den seltensten Fällen. In allen Fällen ist die Entstehung von Komplikationen nur auf eine fehlerhafte Behandlung zurückzuführen. Hier gilt es das vertiefte Gespräch mit dem Arzt zu suchen und sich entsprechenden Rat einzuholen. Eine Impfung wird von der WHO und der STIKO empfohlen, ist aber in Deutschland nicht gesetzlich verpflichtend. Da die Impfung für Erwachsene auch die Röteln und die Masern betrifft, ist es gerade für Familien durchaus eine Überlegung wert eine Impfung durchzuführen. Gerade wer eine Schwangerschaft plant, kann sich mit der Impfung auch gegen Röteln und Masern absichern die im Krankheitsverlauf für die Schwangere und das ungeborene Baby riskant werden können. Mumps gilt heute als eine der am besten behandelbaren Krankheiten auf der Welt, ist aber noch nicht vollständig ausgerottet. Gründe hierfür sind die mangelnde Impfbereitschaft in der industrialisierten Welt, und die mangelnden Möglichkeiten zur Impfung in der dritten Welt und in armen Ländern. Eine Impfung speziell gegen Mumps während der Erkrankung ist nicht möglich und nicht empfehlenswert und eine Impfung nach einer Erkrankung an Mumps nicht notwendig. Dennoch kann sie durchgeführt werden, wobei in diesem Fall die Schluckimpfung in Kombination mit der Impfung gegen Masern, Röteln und Mumps vorzuziehen ist und deutlich effektiver sein wird. Nähere Informationen über den Verlauf und die Durchführungen der Impfung bekommt man direkt bei seinem Hausarzt.
Mumps kann ohne entsprechende ärztliche Behandlung aufgrund der Komplikationen lebensbedrohlich werden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig einen Arzt aufzusuchen, auch wenn man sich über die Diagnose noch nicht sicher ist und erst einmal die Anzeichen einer normalen leichten Erkältung zu sehen sind. Mumps verläuft in der Regel ohne Probleme, sobald aber Nebenwirkungen auftreten müssen diese durch den Arzt behandelt werden. Da es derzeit noch kein gängiges Medikament gegen Mumps gibt, müssen verschiedene Behandlungsmethoden genutzt werden um die auftretenden Symptome zu behandeln und zu lindern. Bei einem Krankheitsverlauf ohne Komplikationen kann aber auf den Einsatz von Antibiotika weitestgehend verzichtet werden, erst wenn Schwierigkeiten eintreten sollte man auf diese Mittel zurückgreifen. Mumps kann mit Hausmitteln behandelt werden, allerdings benötigt man bei einer Hirnhautentzündung, oder einer Nebenhodenentzündung nicht nur ärztlichen Rat sondern auch eine entsprechende Medikamentierung. Sollten im Zuge der Erkrankung an Mumps stärkere Bauchschmerzen auftreten, muss sofort der Arzt konsultiert werden. Es besteht das Risiko einer zusätzlichen Bauchspeicheldrüsenentzündung und diese muss in einem Krankenhaus behandelt werden.
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