Magenschmerzen sind für Betroffene äußerst belastend und schränken sie in ihrem Alltag stark ein. Die Ursachen für Beschwerden im Verdauungstrakt sind vielfältig und reichen von Stress und Infekten über Allergien und Unverträglichkeiten bis hin zu behandlungsbedürftigen Erkrankungen wie Entzündungen der Magenschleimhaut und Magengeschwüren. Je nach Auslöser kann es helfen, für kurze Zeit oder auch über einen längeren Zeitraum den Speiseplan zu verändern und auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Dadurch hat der Magen die Möglichkeit, sich zu erholen, was die Schmerzen oft verschwinden lässt.
Ernährung bei Magenschmerzen – bei welchen Beschwerden kommt eine Umstellung infrage?
Eine Umstellung der Ernährung ist nur dann sinnvoll und von Erfolg gekrönt, wenn sich die Magenschmerzen zweifelsfrei auf Stress, zu viel oder zu fettreichen Mahlzeiten, eine Allergie, einen Infekt oder andere magenbedingte Beschwerden zurückführen lassen. Hat Ihr Arzt eine dieser Ursachen bei Ihnen festgestellt oder sind Sie sich absolut sicher, welcher Auslöser für die Schmerzen infrage kommt, können Sie versuchen, mit einer Umstellung Ihres Speiseplans dagegen anzugehen.
Plötzlich auftretende oder sich stetig verschlimmernde Magenschmerzen, für die es keine erkennbare Ursache gibt, sind hingegen immer ein Fall für den Arzt. Eine bloße Ernährungsumstellung ist hier nicht hilfreich. Denn hinter dem Drücken, Stechen und Krampfen im Oberbauch können sich auch ernsthafte Erkrankungen wie Magenkarzinome oder Herz-Kreislauf-Beschwerden verbergen. Besonders, wenn die vermeintlichen Magenschmerzen mit Symptomen wie
- Atemnot,
- Übelkeit,
- Schwindel und
- kalten Schweißausbrüchen
einhergehen, sollten Sie keine Zeit verlieren und den Notruf wählen oder schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Ernährung bei Magenschmerzen aufgrund einer Gastritis
Einer der häufigsten Auslöser für Magenschmerzen ist die Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Hervorgerufen werden die Beschwerden meistens durch Stress, Alkoholkonsum, Rauchen, magenreizende Lebensmittel oder überschüssige Magensäure (Sodbrennen). Ein Anpassen der Essgewohnheiten kann bei einer Gastritis Linderung bringen. Bei akuten Beschwerden wie
- Schmerzen,
- Übelkeit,
- saurem Aufstoßen und
- Völlegefühl
sollten Sie nach Möglichkeit in den ersten ein bis zwei Tagen auf feste Kost verzichten. Trinken Sie stattdessen viel stilles Wasser oder Kräutertees. Möchten Sie nicht auf Essen verzichten, können Sie zu Zwieback greifen. Auch Haferflocken dürfen bei gastritisbedingten Magenschmerzen in den Speiseplan eingebaut werden.
Unbedingt verzichten sollten Sie in der Akutphase der Beschwerden auf Lebensmittel:
- mit hohem Fettgehalt (z. B. Fleisch, Fisch, Käse, etc.)
- mit hohem Zuckergehalt (z. B. Süßigkeiten, Kuchen, etc.)
- mit hohem Salzgehalt und scharfen Gewürzen
- mit hohem Säuregehalt (bestimmte Obst- und Gemüsesorten)
- mit Kohlensäure und Koffein (z. B. Sprudel, Limonade, Kaffee, Energydrinks, etc.)
Auch Alkohol und Nikotin sollten Sie in dieser Zeit nach Möglichkeit meiden, um dem Magen die Chance zu geben, sich zu erholen.
Sind nach einigen Tagen die gröbsten Magenschmerzen abgeklungen, können Sie beginnen sich mit Schonkost zu ernähren. Dabei sollten Sie besser mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen als drei Große. Denn reichhaltige Portionen belasten den Magen unnötig und können dazu führen, dass die Beschwerden zurückkommen.
Als Schonkost gelten Lebensmittel, die gut magenverträglich sind und den Verdauungstrakt nicht übermäßig belasten. Dazu zählen unter anderem:
- Gemüse wie Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Kürbis, Möhren und Pastinaken
- magenschonend gereiftes Obst wie Äpfel, Bananen, Beeren und Birnen
- Milchprodukte wie fettarmer Joghurt und Quark, fettarme Milch und Buttermilch
- magenschonende Getreideprodukte wie Nudeln, Reis, feines Vollkornbrot und Kartoffeln
- mageres Fleisch von Huhn, Kalb und Rind wie Filet, gekochter Schinken und Wild
- magere Fischsorten sowie Schalen- und Krustentiere
Sind die Beschwerden nach einigen Tagen Schonkost verschwunden, ist es möglich, schrittweise zur normalen Ernährung zurückzukehren. Dabei sollten Sie jedoch stark reizende Genuss- und Lebensmittel soweit wie möglich reduzieren. Insbesondere Alkohol, Kaffee, scharfe Gewürze und Nikotin können sonst leicht zu einem Rückfall führen und erneut Magenschmerzen hervorrufen. Auch beruflicher und familiärer Stress sollte in der Phase der Genesung reduziert werden.
Produktempfehlungen
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Ernährung bei Magenschmerzen aufgrund einer Unverträglichkeit
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten äußern sich häufig in Symptomen wie Blähungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Übelkeit, Magenschmerzen und/oder Völlegefühl. Auslöser sind verschiedene Inhaltsstoffe wie Frucht- und Milchzucker (Fruktose und Lactose), Histamin oder Gluten. Um diese nahrungsbedingten Beschwerden in den Griff zu bekommen, hilft in der Regel nur ein Verzicht auf die auslösenden Lebensmittel oder ihren Konsum stark einzuschränken bis die Symptome erträglich sind oder ganz verschwinden. Eine spezielle Ernährung, die dabei hilft, die Unverträglichkeiten ganz zu eliminieren, gibt es leider nicht.
Magenschmerzen durch Magengeschwür mit der richtigen Ernährung lindern
Ein Magengeschwür (Magenulkus) entsteht häufig durch Veranlagung, Stress, falsche Ernährung oder das Bakterium Helicobacter pylori. Durch Änderung des Speiseplans lassen sich Beschwerden wie Magenschmerzen langfristig in den Griff bekommen. Anders, als früher empfohlen, raten Ärzte Betroffenen heute zu einer leichten Vollkost. Diese darf auch ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornbrot- und -nudeln, Kartoffeln und Gemüse enthalten. Um den Magen zu entlasten, sollten Sie jedoch Ihren Kaffeekonsum stark einschränken. Auch, wenn Sie entkoffeinierten Kaffee trinken, sind mehr als zwei Tassen pro Tag nicht empfehlenswert und bei der Heilung des Geschwürs eher hinderlich.
Verzichten Sie ebenfalls auf scharf gewürzte Speisen. Sie reizen den Magen unnötig und rufen die unerwünschten Beschwerden wie Magenschmerzen hervor. Nehmen Sie Ihre Nahrung in mehreren kleinen Mahlzeiten ein. Wenn möglich, sollten Sie auf spätes Essen verzichten. Denn nachts ist der Verdauungstrakt stärker mit Speisen belastet. Das kann zu Problemen wie saurem Aufstoßen (Sodbrennen) und Magenschmerzen führen.
Wichtig: Ist ein Magengeschwür die Ursache für Ihre Magenschmerzen, ist eine begleitende medikamentöse Therapie unerlässlich. Nur so besteht die Möglichkeit, dass sich das Geschwür zusammen mit der richtigen Ernährung zurückbildet und Ihre Beschwerden langfristig verschwinden.
Magenschmerzen durch Sodbrennen: Diese Ernährung hilft bei den Beschwerden
Sodbrennen (Reflux) kann viele Ursachen haben. Fettige Mahlzeiten kommen ebenso als Auslöser infrage wie
- eine akute Gastritis,
- Magengeschwüre,
- Unverträglichkeiten,
- ein Zwerchfellbruch oder
- eine Schwäche des Magenschließmuskels.
Bei ernährungsbedingten Ursachen kann eine schonende Ernährung helfen, das Sodbrennen und die damit einhergehenden Schmerzen zu lindern. Die Wahl der Lebensmittel zielt darauf ab, die Produktion von Magensäure zu reduzieren oder nicht noch weiter anzukurbeln. Auf dem Speiseplan dürfen daher die folgenden Lebensmittel stehen:
- Kartoffeln
- Vollkornprodukte wie Brot, Reis und Nudeln
- Obst mit wenig Säure wie Bananen und Beeren
- bestimmte Gemüsesorten wie Gurke, Kürbis und Spinat
- Getränke mit wenig Kohlensäure und ohne Koffein wie Wasser und Tee
- fettarme Milch und Milchprodukte
- fettarme Fisch- und Fleischprodukte
- fettarme Speiseöle
Nach wenigen Tagen sollten die säurebedingten Magenbeschwerden verschwunden sein. Ist dies nicht der Fall und halten die Magenschmerzen an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und gegebenenfalls im Rahmen einer Magenspiegelung die Ursache für das Sodbrennen ermitteln lassen.
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