Magenschmerzen können sich unterschiedlich anfühlen: stechend, drückend, brennend oder krampfartig. So verschieden sich die Schmerzen äußern, so vielfältig sind die Ursachen, die als Auslöser infrage kommen. In den meisten Fällen sind Magenschmerzen auf Probleme bei der Verdauung zurückzuführen. Sie können aber auch das Symptom ernster Erkrankungen wie einer Magenschleimhautentzündung oder einem Magengeschwür sein, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen. Seltener sind akute Magenschmerzen Anzeichen für potenziell lebensbedrohliche Notfälle wie einem Herzinfarkt.
Oft sind Magenschmerzen jedoch relativ harmlos und beispielsweise auf eine zu fettige Mahlzeit, hektisches Essen, akuten Stress oder einen leichten Infekt zurückzuführen. In diesen Fällen können bestimmte Hausmittel helfen, die Magenschmerzen schnell und einfach zu lindern. Am besten wirken sie, wenn sie auf die Ursache der Magenschmerzen abgestimmt sind. So gibt es besonders wirksame Hausmittel gegen Magenschmerzen
- nach fettigem Essen
- mit Sodbrennen
- mit Blähungen
- durch eine gereizte Magenschleimhaut
- aufgrund von Stress
Magenschmerzen nach fettigem Essen
Fettiges Essen ist eine Herausforderung für jeden Magen. Wenn er diese Aufgabe nicht mehr bewältigen kann, reagiert er mit Magenschmerzen. Hier hilft es, die Fettverdauung anzuregen, zum Beispiel mit Artischocken oder frischem Kohlsaft.
Übrigens: Auch mäßige Bewegung wie ein kleiner Spaziergang, regt die Darmtätigkeit an und unterstützt damit die Verdauung.
Magenschmerzen mit Sodbrennen
Manche Menschen bekommen nach dem Verzehr sehr fettreichen Essens oder durch Stress Sodbrennen, das von Magenschmerzen begleitet wird. Um diese Beschwerden zu lindern, muss die Magensäure neutralisiert werden. Dies erreichen Sie zum Beispiel mit einem Stück trockenem Grau- oder Schwarzbrot oder etwas Natron, das Sie in lauwarmem Wasser auflösen.
Ebenfalls gut gegen Magenschmerzen mit Sodbrennen ist frischer Ingwertee. Brühen Sie hierzu einfach einige frische Scheiben Ingwer mit einem Wasser auf und lassen Sie es einige Zeit lang ziehen. Wenn sich das Wasser leicht trübt, können Sie es in kleinen Schlucken trinken. Nicht wundern: Durch den Ingwer schmeckt das Wasser scharf, das ist auch gewollt, um die überflüssige Magensäure zu neutralisieren.
Sofern Sie Milchprodukte gut vertragen, können Sie auch
- normale Vollmilch
- Joghurt oder
- Quark
nutzen, um das Sodbrennen zu lindern.
Magenschmerzen mit Blähungen
Auch Blähungen können die Ursache von Magenschmerzen sein. Wenn sich die Blähungen auflösen, verschwinden in der Regel auch die Magenschmerzen. Sie können den Vorgang beschleunigen, indem Sie sich die Wirkung der natürlichen Heilkräuter zunutze machen. Besonders hilfreich sind hier Fenchel, Anis und Kümmel, die Sie zum Beispiel als Tee einnehmen können.
Sie können auch einige Tropfen ätherisches Kümmelöl in etwas lauwarmes Wasser geben und dieses zur Unterstützung Ihrer Verdauung nach einer Mahlzeit trinken. Wenn Sie den Kümmelgeschmack nicht mögen, können Sie auch einen Tropfen Öl auf einen Teelöffel Honig geben, so schmeckt es süßer. Alternativ lässt sich Kümmelöl auch äußerlich gegen Magenschmerzen einsetzen: Mit etwas neutralem Körperöl vermischt massieren Sie das Öl in kreisenden Bewegungen auf Ihrem Bauch ein. Über die Haut werden die Wirkstoffe des Kümmelöls resorbiert.
Magenschmerzen durch eine gereizte Magenschleimhaut
Oft ist eine gereizte Magenschleimhaut der Auslöser von Magenschmerzen. Um sie zu lindern, ist es notwendig, die Magenschleimhaut zu beruhigen und zu stabilisieren. Hierzu gibt es verschiedene Hausmittel wie zum Beispiel Honig, den Sie bei Bedarf pur auf einem Teelöffel einnehmen – am besten abends vor dem Schlafengehen und auf nüchternen Magen.
Auch Leinsamen hilft gegen Magenschleimhautreizung und begleitende Magenschmerzen. Übergießen Sie hierzu etwa 2 Teelöffel Leinsamen mit einem 1/4 Liter heißem Wasser und lassen Sie dies etwa 30 Minuten ziehen. Seihen Sie den Leinsamen dann ab und trinken Sie die aufgefangene Flüssigkeit über den Tag verteilt in kleinen Schlucken.
Ein weiteres Hausmittel sind Essigwickel, die Sie sich auf den Bauch legen. Die Herstellung dieser Wickel ist einfach: Tauchen Sie ein Tuch in eine Schüssel mit heißem Wasser und etwas Essig und wringen Sie es sorgfältig aus. Lassen Sie das Tuch – am besten abgedeckt mit einer warmen Decke – etwa 15 Minuten auf Ihrem Bauch liegen.
Magenschmerzen aufgrund von Stress
Bei Stress klagen viele Menschen über krampfartige Magenschmerzen. Sie lassen sich mithilfe natürlicher Wirkstoffe lindern, die eine beruhigende Wirkung besitzen. Hierzu gehören vor allem Kamille und Baldrian, aber auch Pfefferminze und Melisse, die Sie als Tee einnehmen können.
Äußerlich angewendet hilft vor allem Wärme, denn sie lindert die Krämpfe, indem sie auf die Muskulatur des Magens einwirkt. Die einfachste Maßnahme ist, eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf den Bauch zu legen. Auch warme feuchte Wickel haben den gleichen Effekt.
Tipp: So wie Stress Magenschmerzen verursachen kann, kann Entspannung sie auch wieder beseitigen. Gönnen Sie sich deshalb eine Auszeit vom hektischen Alltag, nehmen Sie sich Zeit für sich und hören Sie auf Ihren Körper!
Wann Sie zum Arzt gehen sollten
Wenn Sie regelmäßig starke Magenschmerzen haben, denen Sie keine Ursache (wie zum Beispiel fettiges Essen) zuordnen können, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen Ihrer Beschwerden medizinisch abklingen zu lassen. Dies gilt insbesondere, wenn Sie neben den Magenschmerzen noch weitere Symptome haben, wie zum Beispiel Erbrechen oder Durchfall, Atemnot oder Schmerzen in der Brust.
Je nach Befund wird Sie Ihr Arzt gegebenenfalls zur Abklärung zu einem Gastroenterologen überweisen, der eine Magenspiegelung durchführt. Diese ist nicht schmerzhaft und dauert nur wenige Minuten. Mit ihr lässt sich zweifelsfrei feststellen, welche Ursache den Magenschmerzen zugrunde liegt und welche Schritte zur Behandlung infrage kommen.
Bildnachweise:
Beitragsbild © Ajale / Pixabay