Kaffee ist ein beliebter Muntermacher. Dafür sorgt vor allem das enthaltene Koffein, das bereits kurz nach dem Genuss den Kreislauf anregt und Müdigkeit vertreibt. Aus diesem Grund ist Kaffee für viele Menschen unverzichtbarer Bestandteil des Frühstücks und begleitet sie auch über den Tag hinweg. Doch nicht jeder verträgt das beliebte Heißgetränk ohne Probleme. Einigen Menschen bereitet das Trinken von Kaffee Magenschmerzen und andere unangenehme Symptome. Wenn es Ihnen auch so ergeht, erfahren Sie hier, woran das liegt, was gegen die Beschwerden hilft und wie sie diese in Zukunft vermeiden können.
Wenn die Tasse Kaffee auf den Magen schlägt – Kaffee als Ursache für Magenschmerzen
Kaffee ist ein Genussmittel, das in Maßen genossen durchaus gesundheitliche Vorteile haben kann. So konnten Studien unter anderem zeigen, dass sich Kaffeegenuss unter bestimmten Voraussetzungen positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Doch nicht jeder Mensch verträgt Kaffee gleich gut. Einige verspüren nach dem Trinken einer Tasse Kaffee ein Grummeln im Bauch, das mit Krämpfen, Stechen und Zwicken einhergehen kann. Dass der Magen rebelliert, kann viele Ursachen haben. Oft kommen mehrere zusammen und rufen schließlich die Magen-Darm-Probleme hervor. So klagen vor allem Menschen mit einem generell sehr empfindlichen Magen über Beschwerden, die nach dem Genuss von Kaffee auftreten. Auch das Trinken von großen Mengen des Heißgetränks kann zu Schmerzen und einer Reihe weiterer Symptome führen. Eine mögliche Ursache ist das Koffein.
Koffein
Schon eine Tasse Kaffee enthält große Mengen Koffein. In 100 Milliliter Filterkaffee finden sich etwa 40 bis 50 mg des stimulierenden Alkaloids. Bei Espresso sind es sogar über 100 mg. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Energydrink enthält mit 30 mg pro 100 Milliliter deutlich weniger der Substanz. Das Problem: Koffein wird im Magen innerhalb weniger Minuten von den Schleimhäuten aufgenommen und in den Körper abgegeben. Das führt zu einer verstärkten Magen-Darm-Tätigkeit, die sich bei empfindlichen Personen in Schmerzen äußern kann. Zusätzlich regt das Koffein die Produktion von Magensäure an. Die Folge: Der Magen übersäuert und es kommt zu Sodbrennen, das sich häufig durch brennende bis drückende Schmerzen im Oberbauch und der Brust bemerkbar macht.
Empfehlung: Wenn Sie empfindlich auf Koffein reagieren und daher Ihren Kaffee nicht genießen können, sollten Sie ausprobieren, auf entkoffeinierten Kaffee auszuweichen. Dieser enthält im Gegensatz zum normalen Kaffee maximal 2 mg Koffein pro 100 Milliliter und ist somit im Hinblick auf die stimulierende Wirkung erheblich verträglicher.
Chlorogensäure und Melanoidine
Wenn Sie Koffein gut vertragen, aber nach dem Konsum von Kaffee trotzdem unter Krämpfen und Blähungen leiden, sind möglicherweise die im Kaffee enthaltene Chlorogensäure und/oder Melanoidine dafür verantwortlich. Chlorogensäure ist ein Antioxidantium und von Natur aus in Kaffeebohnen enthalten. Die Säure wird zum größten Teil während der Röstung der Bohne zerstört. Jedoch nur bei Kaffees, die einen langen und schonenden Röstprozess durchlaufen. Eine kurze und sehr heiße Röstung beseitigt nur geringe Mengen der Säure. Große Mengen Chlorogensäure im Endprodukt regen die Magensäureproduktion an. Das kann zu Sodbrennen und in der Folge zu Schmerzen und Krämpfen führen. Als weiterer Auslöser von Magen-Darm-Beschwerden gelten die während der Röstung freigesetzten Melanoidine. Sie sind der Farbstoff der Kaffeebohnen und können ebenfalls zu einer vermehrten Produktion von Magensäure und damit zu Sodbrennen führen.
Tipp: Haben Sie die Chlorogensäure als Auslöser Ihrer Beschwerden identifiziert, sollten Sie gezielt zu Kaffees greifen, die sehr lange geröstet wurden. Vor allem Espresso gilt als praktisch säurefrei und gut bekömmlich. Er enthält allerdings auch mehr Koffein. Vertragen Sie Letzteres gut, steht einem ungetrübten Kaffeegenuss nichts im Wege.
Kaffee-Unverträglichkeit
Wenn der Becher Kaffee am Morgen oder die Tasse zum Kuchen ständig zu Schmerzen führt, ist möglicherweise eine Unverträglichkeit die Ursache. Denn wie gegen andere Allergene, können Menschen auch auf Kaffee allergisch reagieren. Oft ist eine echte Unverträglichkeit von weiteren Beschwerden begleitet und tritt bereits bei wenigen Schlucken auf. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Durchfall
- Herzrasen
- Sodbrennen
- Übelkeit
- Zittern
Treten bei Ihnen diese Beschwerden im Zusammenhang mit Kaffee auf, sollten Sie zuerst auf den Konsum dieser Kaffeesorte verzichten. Manchmal hilft es schon, auf einen entkoffeinierten Kaffee auszuweichen oder eine Kaffeesorte zu suchen, die die genannten Probleme nicht hervorruft. Im Zweifel sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Er kann Ihnen Empfehlungen geben, wie Sie weiter vorgehen sollten.
Produktempfehlungen bei Magenschmerzen
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Magenschmerzen als Entzugssymptom
Nicht nur der Konsum von Kaffee kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Auch der Verzicht kann die unangenehmen Symptome hervorrufen. Grund dafür kann der Koffeinentzug sein. Bereits ab 200 mg täglichem Koffeinkonsum pro Tag gewöhnt sich der Körper an die Zufuhr der stimulierenden Substanz. Trinken Sie plötzlich keinen Kaffee mehr, äußert der Körper durch Auslösen von Schmerzen und Übelkeit sein Verlangen nach Koffein. Begleitet werden diese Symptome durch:
- Aggressivität
- Müdigkeit
- Konzentrationsproblemen
- Reizbarkeit
Die Symptome verschwinden meist nach einigen Tagen von selbst. Versuchen Sie jedoch, Ihren Kaffeekonsum in Zukunft zu reduzieren oder zu entkoffeiniertem Kaffee zu greifen.
Die Folgen eines dauerhaft hohen Kaffeekonsums
Wenn Sie dauerhaft mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag trinken, steigt das Risiko für Folgeerkrankungen. Verantwortlich hierfür ist der erhöhte Magensäurespiegel. Die Säure greift auf Dauer die Magenschleimhaut an, was zu Entzündungen und langfristig zu Magengeschwüren führt. Leiden Sie ständig unter Magenbeschwerden, die im Zusammenhang mit Kaffee stehen, sollten Sie deshalb Ihren Arzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen. Eine schmerzfreie Magenspiegelung schafft schnell Klarheit und ermöglicht eine effektive Behandlung. Dazu gehört, dass Sie den Kaffeekonsum Ihrem Magen zuliebe einschränken oder auf magenschonende Kaffeesorten ausweichen.
Magenschmerzen nach Kaffee vermeiden: So wird Kaffee magenschonender
Alternativ zu den genannten Empfehlungen können Sie Ihren Kaffee verträglicher machen, indem Sie ihn nicht schwarz trinken. Vorausgesetzt, Sie leiden nicht unter einer Laktoseintoleranz, sorgt ein Schuss fettarme Milch dafür, dass sich im Magen nicht so viel Säure bilden kann. Wichtig: Vermeiden Sie, Kaffee auf nüchternen Magen zu trinken. Besser ist es, Kaffee zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen.
Bildnachweise:
Beitragsbild © Pexels / Pixabay