Magenschmerzen können zahlreiche Ursachen haben, die meist vergleichsweise harmlos sind. Werden sie gemieden, kann den Magenschmerzen vorgebeugt werden. Anders verhält es sich bei häufig auftretenden oder sehr starken Magenschmerzen, die auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten können. Hier muss dringend eine ärztliche Abklärung und Behandlung erfolgen.
Magenschmerzen durch Säureüberproduktion
Eine der häufigen Ursachen für Magenschmerzen ist die Überproduktion von Magensäure. Ist von der Magensäure zu viel vorhanden oder ist sie zu sauer, wird die schützende Schleimhaut des Magens angegriffen und der Magen wird gereizt. Für die Überproduktion des Magensaftes können sich verschiedene Gründe verantwortlich zeigen. Darunter:
- schweres, fettiges Essen
- große Essensmengen
- Alkohol
- Rauchen
- Stress
Ein charakteristisches Merkmal ist neben den Schmerzen im Bauch auch Sodbrennen, das oftmals zunächst als Druck in der Speiseröhre wahrgenommen wird und sich im Liegen verschlimmert. Abhilfe schaffen Mittel gegen Sodbrennen, wie säurebindende Substanzen oder Protonenpumpenhemmer. Zur Vorbeugung sollte die individuelle Ursache gefunden werden. Schwere und zu große Mahlzeiten oder anhaltender Stress sollten ebenso vermieden werden, wie Alkohol und Nikotin.
Eine mögliche Folge der vermehrten Magensäurebildung sind Geschwüre. Es kann jedoch auch zu einer Magenschleimhautentzündung oder einer Entzündung der Speiseröhre kommen.
Magenschmerzen durch Infektionen und Entzündungen
Das Bakterium Helicobacter pylori aber auch andere Keime können für eine Infektion und Entzündung und in der Folge zu Magenschmerzen führen. Häufig gehen diese mit Übelkeit oder Durchfall einher. Das ist jedoch nicht zwingend der Fall.
Mögliche Ursachen sind:
- verdorbenes Essen
- Ansteckung durch eine andere Person oder Aufnahme der Keime von Oberflächen
- Nebenwirkung oder Reizung von Medikamenten
- fortgesetzte Aufnahme von säurehaltigen oder säurebildenden Speisen und Getränken
- Stress
Magenschmerzen durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, beispielsweise Gluten oder Lactose, können Magenschmerzen auslösen. Abhilfe schafft nur die strikte Vermeidung der Auslöser. Oftmals sind weitere Beschwerden auch Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Blähungen.
Eine Selbstdiagnose ist allerdings sehr schwierig und damit eine ärztliche Abklärung unbedingt erforderlich.
Magenschmerzen durch Blähungen
Stress, Bakterien, Alkohol, Kohlensäure, unverträgliche Nahrungsmittel, eine ungünstige Ernährung oder blähende Lebensmittel können für erheblichen Druck im Magen und damit für Schmerzen sorgen.
Bläschen auflösende Wirkstoffe, wie Simeticon, können den Druck und die Schmerzen schnell lindern. Magenberuhigende Kräutertees und eine leichte kreisende Massage des Bauchs im Uhrzeigersinn wirken ebenfalls lindernd.
Wann muss ich mit Magenschmerzen zum Arzt?
Wer gerade eine schwere und große Mahlzeit genossen hat und nun an Magenschmerzen leidet, muss natürlich nicht zum Arzt. Hier ist die Ursache der Beschwerden klar. Dennoch kann aber ein Arztbesuch angeraten sein, wenn:
- die Magenschmerzen häufig auftreten oder länger als zwei Tage anhalten
- keine klar erkennbare Ursache vorhanden ist
- die Schmerzen abrupt auftreten und sehr stark sind
- ein ungewollter Gewichtsverlust stattfindet
- Appetitlosigkeit für mehr als wenige Tage besteht
- (blutiges) Erbrechen auftritt
- zugleich anhaltender Durchfall besteht
- Fieber auftritt
- häufige Krämpfe zusätzlich bestehen
- trotz verschreibungsfreier Mittel gegen Sodbrennen weiterhin Sodbrennen auftritt oder sehr häufig vorkommt
Der Arztbesuch sollte frühzeitig erfolgen, um chronische Erkrankungen, schwerere Verläufe und eventuelle Schäden zu verhindern. Eine schnelle Erkennung der zugrundeliegenden Ursache kann die Behandlungschancen zum einen erhöhen und zum anderen die Therapie einfacher und kürzer gestalten.
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