verStarke Magenschmerzen sind äußerst unangenehm und schränken Betroffene in ihrem Alltag ein. Häufig treten die Beschwerden wie aus heiterem Himmel und ohne erkennbaren Grund auf. In anderen Fällen kommt es direkt nach Mahlzeiten oder infolge großer psychischer Belastungen zu heftigen Magenschmerzen. Eventuelle Begleitsymptome geben einen ersten Hinweis auf die mögliche Ursache. Diese ist in der überwiegenden Zahl der Fälle harmlos. Allerdings können starke Magenschmerzen auch auf eine ernste Erkrankung hinweisen. Lesen Sie, was gegen Ihre Beschwerden hilft und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.
Starke Magenschmerzen haben viele Gesichter
Magenschmerzen sind ein Symptom, das sich auf vielfältige Weise äußern kann. Vor allem die Intensität der Schmerzen kann – abhängig von ihrer Ursache und dem persönlichen Schmerzempfinden – stark variieren. Das gilt auch für den Charakter der Schmerzen, der je nach Auslöser unterschiedlich ist. Häufig sind Magenschmerzen brennend, drückend, krampfartig oder stechend. Sie können aber auch reißend oder schneidend in Erscheinung treten.
Manchmal treten die Schmerzen wellenartig auf. Das heißt, dass auf kurze und heftige Schmerzen eine unterschiedlich lange schmerzfreie Phase folgt. In anderen Fällen beginnen die Schmerzen leicht und nehmen an Intensität zu oder sie beginnen direkt mit voller Intensität und behalten diese für die Dauer der Beschwerden bei. Zusammen mit eventuell auftretenden Begleitsymptomen helfen die Art, Dauer und Intensität der Magenschmerzen bei der Suche nach dem Auslöser.
Mögliche Ursachen für starke Magenschmerzen
Die möglichen Auslöser für starke Schmerzen im Oberbauch sind vielfältig. Sie reichen von harmlosen Verdauungsbeschwerden über Unverträglichkeiten und Infekte bis hin zu ernsten Grunderkrankungen wie Magengeschwüren und Magenkrebs. Bei länger anhaltenden oder ungewohnt starken bis chronischen Magenschmerzen ist deshalb eine Abklärung durch einen Arzt ratsam. Eine Übersicht über die möglichen Auslöser und Symptome starker Magenschmerzen haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt.
Magenschmerzen durch Stress
Eine übermäßige psychische und physische Belastung im Privaten und/oder im Job ist einer der Hauptgründe für Magenbeschwerden. Sie treten häufig in Situationen auf, die besonders stressig sind, wie zum Beispiel knappen Deadlines im Job oder Problemen im familiären Umfeld. Auch schlechte Nachrichten können buchstäblich auf den Magen schlagen. Durch Stress verursachte starke Magenschmerzen äußern sich vielfach durch Krämpfe und einen starken Druck im Oberbauch. Zudem sind sie häufig von weiteren Symptomen begleitet, wie zum Beispiel:
- Appetitlosigkeit
- Durchfall
- Sodbrennen
- Übelkeit
Die Behandlung besteht vor allem im Meiden der stressauslösenden Situationen, denn diese können auf Dauer zu einem Magengeschwür führen, das mit weiteren Beschwerden einhergeht. Bei der Linderung der akuten Symptome helfen Ihnen Hausmittel wie Kräutertees und Wärme (zum Beispiel: Wärmflasche) auf dem Bauch. Beides wirkt beruhigend auf den Magen. Auch sollten Sie bei starken Magenschmerzen Ihre Ernährung anpassen und auf leicht verdauliche Speisen zurückgreifen. Ein Verzicht auf Alkohol und Nikotin, sowie Kaffee ist ebenfalls ratsam, um eine rasche Besserung herbeizuführen.
Magenschleimhautentzündung
Etwa jeder Fünfte leidet mindestens einmal in seinem Leben an einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Mögliche Auslöser sind Stress, der übermäßige Konsum von Genussmitteln (Alkohol, Kaffee und Nikotin), der Verzehr von scharfen oder anderweitig magenreizenden Speisen oder eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Neben starken und oft als stechend oder krampfartig empfundenen Magenschmerzen können auch die folgenden Symptome auftreten:
- Aufstoßen
- Appetitlosigkeit
- Sodbrennen
- Übelkeit mit oder ohne Erbrechen
- Völlegefühl
Auch bei der Gastritis gilt es, den Auslöser der Beschwerden zu finden und abzustellen. Handelt es sich um eine Infektion mit Helicobacter pylori, besteht die Therapie in einer Gabe verschiedener Antibiotika. Diese eliminieren das Bakterium, wodurch sich die Magenschleimhaut regenerieren kann. Bei anderen Auslösern wie Stress, falscher Ernährung oder dem übermäßigen Konsum von Genussmitteln, sind diese zu vermeiden. Zur Linderung der Symptome kann Ihnen Ihr Arzt je nach Beschwerdebild Medikamente verschreiben. Diese helfen zum Verringern der Magensäure (Protonenpumpenhemmer), gegen Übelkeit und Erbrechen (Antiemetika), sowie gegen die Schmerzen.
Magen-Darm-Infektion
Eine Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) beginnt meist plötzlich. Auslöser sind meistens Viren, die Magen und Darm besiedeln und neben starken Magenschmerzen weitere Symptome verursachen können. Diese müssen sich – je nach Virus und Ausbreitung im Körper – nicht auf den Verdauungstrakt beschränken. Typische Symptome einer Magen-Darm-Grippe sind:
- Appetitlosigkeit
- aufgeblähter Bauch
- Bauchkrämpfe
- Durchfall
- Übelkeit mit oder ohne Erbrechen
- Völlegefühl
Die Magen-Darm-Grippe verschwindet in der Regel nach einigen Tagen von selbst. Die Behandlung erfolgt daher vorwiegend symptomatisch. Wichtig ist eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Mineralstoffen. Auf feste und reizende Nahrung sollte in den ersten Tagen verzichtet werden. Kräutertees und Wärme können lindernd wirken. Gönnen Sie sich Ruhe, das hilft bei der Genesung.
Weitere mögliche Ursachen für starke Magenschmerzen
Neben den genannten Auslösern für starke Oberbauchschmerzen gibt es eine Reihe weiterer Ursachen, die sich hinter den Beschwerden verbergen können. Bei Frauen können Regelschmerzen mit starken Magenschmerzen einhergehen. Hier treten die Probleme besonders unmittelbar vor und an den ersten Tagen der Regel auf. Typisch sind starke Schmerzen auch für eine Reihe von Unverträglichkeiten wie zum Beispiel gegenüber Fruktose, Gluten oder Lactose. Die Schmerzen treten üblicherweise direkt oder kurz nach dem Verzehr der auslösenden Lebensmittel auf und können mit weiteren Symptomen wie Blähungen, Durchfall und Übelkeit einhergehen.
Treten sehr starke Magenschmerzen auf, die von starken Angstgefühlen, kalten Schweißausbrüchen und einem beschleunigten Puls begleitet sind, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen oder den Notruf wählen. Mögliche Ursachen sind ein akutes Abdomen oder ein Herzinfarkt, der sich ebenfalls durch Bauchbeschwerden äußern kann.
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