Viele Menschen leiden gelegentlich unter Magenschmerzen. Oft sind es Stress, fettreiche, scharfe oder üppige Speisen, die einem regelrecht auf den Magen schlagen. Seltener sind Entzündungen und Infekte des Magen-Darm-Trakts oder Unverträglichkeiten für das Drücken, Strecken, Krampfen oder Ziehen im Oberbauch verantwortlich. Gelegentlich sind die Schmerzen von Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen begleitet. Sie belasten den Organismus zusätzlich. An Essen denken in dieser Situation wohl die Wenigsten. Sobald die Schmerzen jedoch nachlassen, kann sich das Hungergefühl wieder melden. Wichtig ist, dass Sie es jetzt langsam angehen lassen und gezielt zu magenschonenden Lebensmitteln greifen.
Verdauungsbeschwerden mit Magenschmerzen sind keine Seltenheit
In stressigen Phasen neigen Menschen dazu, sich schlecht zu ernähren. Wenn es schnell gehen muss, greifen sie zu Fast Food wie Burger, Döner, Pommes oder Pizza. Hinzu kommt der Konsum von Kaffee, koffeinhaltigen Getränken, Alkohol, Nikotin und süßen Snacks, die als Nervennahrung herhalten. Für die Verdauung ist das Stress pur. Auch das durch den Stress selbst ausgeschüttete Hormon Cortisol wirkt sich negativ auf den Verdauungstrakt aus, indem es ihn fast lahmlegt. Arbeiten Magen und Darm auf Sparflamme, liegt das Essen wie ein Stein im Bauch. Deshalb sind Magenschmerzen und Durchfall typisch für akute Stressphasen. Mit den richtigen Lebensmitteln können Sie dem entgegenwirken, Ihren Magen beruhigen und Schmerzen lindern.
Bei akuten Magenschmerzen einige Tage Schonkost essen
Ein Nulldiät ist bei Magenschmerzen und Verdauungsbeschwerden nur selten sinnvoll. Besser ist es, den Magen nach einer Phase von Übelkeit oder gar Erbrechen möglichst schnell wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Am besten geht dies mit Schonkost. Durch den Verzicht auf schwere, stark blähende und schwer verdauliche Lebensmittel wird der Magen-Darm-Trakt für einige Tage entlastet. So kann er sich von den zurückliegenden Strapazen erholen. Eine eventuell angegriffene Magenschleimhaut hat die Möglichkeit, sich zu regenerieren, und der Körper kann neue Kräfte sammeln. Denn durch die Schonkost müssen die Verdauungsorgane nur wenig arbeiten, um lebenswichtige Nährstoffe aus der Nahrung zu gewinnen.
Aber welche Lebensmittel oder Speisen sind besonders magenschonend und können bei Magenschmerzen und anderen Bauchbeschwerden bedenkenlos verzehrt werden?
Bananen zur Versorgung mit wichtigen Nährstoffen
Ein wahrer Allrounder bei Magen-Darm-Beschwerden ist die Banane. Sie enthält viel Kalium, das für viele Prozesse im Körper unverzichtbar ist und gerade bei Durchfällen den aus dem Gleichgewicht geratenen Elektrolythaushalt reguliert. Darüber hinaus ist die schmackhafte Frucht reich an Magnesium, das unter anderem Krämpfen entgegenwirkt und gerade in stressigen Phasen vom Organismus vermehrt benötigt wird. Sind die Magenschmerzen auf Probleme mit der Magenschleimhaut – wie im Falle einer akuten Gastritis – zurückzuführen, erweist sich die Banane ebenfalls als wirksam. Zerkaut legt sich die Banane schützend über das Innere des Magens. Gleichzeitig neutralisiert sie die Magensäure, was bei Problemen mit Sodbrennen hilfreich sein kann.
Essen Sie bei akuten Magenschmerzen über den Tag verteilt ruhig ein bis drei Bananen, am besten sehr reife Früchte. Natürlich immer vorausgesetzt, Sie vertragen Bananen gut und haben keine Probleme mit Ihrem Blutzucker. Unter diesen Voraussetzungen können Sie auch die folgenden Früchte im Rahmen einer Schonkost verzehren:
- Äpfel
- Beeren
- Birnen
- Melonen
Tipp: Noch besser verträglich sind die Früchte gestampft oder püriert.
Haferflocken sättigen und beruhigen den Magen
Bei akuten Magenschmerzen sollten Sie vor allem auf süße Müslis und schwere Speisen verzichten. Ein guter Ersatz sind Haferflocken, die ungezuckert in etwas fettarmer Milch oder fettarmen Joghurt verzehrt werden. Auch Hauptmahlzeiten können Sie einfach durch Haferflocken ersetzen. Idealerweise in Form von Haferschleim oder Haferschleimsuppe. Beide Varianten wirken beruhigend auf den Magen, wärmen von innen, regulieren die Produktion von Magensäure und entlasten die Verdauung. Je nach persönlichem Geschmack, können Sie den Schleim und die Suppe eher süß (zum Beispiel mit Bananen und Beeren) oder herzhaft (mit magenschonendem Gemüse wie Brokkoli, Karotten oder Kürbis) zubereiten.
Ein schnelles Rezept für Haferschleim:
- 4 EL Haferflocken
- 350 ml fettarme Milch
- eine Prise Salz
- eine Prise Zucker
Geben Sie Haferflocken, Milch, Salz und Zucker in einen Topf und kochen Sie alles kurz auf. Nehmen Sie den Top anschließend vom Herd und lassen Sie den Haferschleim fünf Minuten ziehen. Danach können Sie ihn mit der gewünschten Beilage verzehren.
Was Sie sonst noch bei Magenschmerzen essen dürfen
Neben Bananen und anderem Obst sowie Haferflocken, die besonders in der Akutphase helfen, gibt es weitere Lebensmittel, die als Schonkost gelten, und die Sie bei Magenschmerzen bedenkenlos verzehren können. Diese können Sie beliebig zum Frühstück, als Zwischenmahlzeit oder zu Hauptmahlzeiten kombinieren.
Auf Brot müssen Sie trotz Magenbeschwerden nicht verzichten. Allerdings sollten Sie zu leicht verdaulichen Brotsorten greifen. Optimal ist helles Brot, anfangs auch Weißbrot, wobei dieses bei zu reichhaltigem Verzehr den gegenteiligen Effekt haben und selbst zu Magenbeschwerden führen kann. Grobes Vollkornbrot wie Pumpernickel und Brot mit Körnern und Nüssen sollten Sie bis zur vollständigen Genesung meiden.
Nicht verzichten müssen Sie dagegen auf Beilagen. Erlaubt sind Reis, Kartoffeln und Nudeln – allerdings nur in Maßen. Zudem sollten Sie anfangs auf Vollkornnudeln und -reis verzichten. Sie belasten den Magen und Darm stark und können erneut zu Magenschmerzen führen und Blähungen hervorrufen. Kombinieren Sie die Beilagen mit magerem Fleisch oder Fisch. Gut verträglich sind mageres Hähnchen und Rinderfilet.
Gemüse ist wichtiger Bestandteil der Schonkost. Wie der Rest der Mahlzeiten sollte es leicht verdaulich sein. Neben den bereits genannten Sorten Brokkoli, Karotten und Kürbis dürfen Sie auch zu den folgenden Gewächsen greifen:
- Blumenkohl
- Fenchel
- Kohlrabi
- Tomaten
- Zucchini
Wichtig: Verzichten Sie die ersten Tage nach den akuten Beschwerden auf scharfe Gewürze. Dämpfen Sie Fleisch und Fisch sowie Gemüse, anstatt es zu braten. Das macht das Essen bekömmlicher und verringert das Risiko erneuter Magenschmerzen. Bei den Getränken sollten Sie zu Wasser und Kräutertee greifen und kohlensäure- sowie koffeinhaltige Getränke stehen lassen. Auch Alkohol und Kaffee sowie Süßspeisen und Rauchen sind tabu, um dem Magen die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen.
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