Sich Nagelpilz an den Fingern tritt deutlich seltener auf als Nagelpilz an den Zehen. Er ist aber ebenso einschränkend und ruft teils sehr schmerzhafte Symptome hervor. Wie Sie Nagelpilz an den Fingern erkennen und behandeln, erklären wir im Folgenden.
Ursachen für Nagelpilz an den Fingern
Die häufigsten Erreger für Nagelpilz an den Fingern sind sogenannte Fadenpilze. In der medizinischen Fachsprache werden sie als Dermatophyten bezeichnet. Da sie eine feuchtwarme Umgebung bevorzugen, breiten sie sich oftmals auf den Zehennägeln aus. Die Fingernägel können unter bestimmten Voraussetzungen aber ebenfalls befallen werden.
Nach dem Befall breiten sich die Erreger auf und in der Nagelplatte aus und zerstören sie dabei. Das kann teils schwerwiegende Folgen haben. Diese treten vor allem dann auf, wenn der Nagelpilz über längere Zeit unbehandelt bleibt.
Risikofaktoren für Pilzinfektionen an den Fingernägeln
Da die Hände beziehungsweise Fingernägel selten anhaltend feucht sind, sind die Voraussetzungen für die Ausbreitung einer Nagelpilzinfektion deutlich schlechter. Die Gefahr daran zu erkranken ist in der Regel also geringer. Wie erwähnt gibt es jedoch einige Risikofaktoren, die dennoch zu einer Infektion führen können:
- anhaltendes Tragen von Handschuhen, in denen ein feuchtes, warmes Klima entsteht
- langes Tragen oder ununterbrochenes Tragen von künstlichen Fingernägeln
- mangelhafte Hygiene bei der Maniküre oder im Nagelstudio
- Verletzungen der Nagelplatte, beispielsweise durch Nägelkauen
- Verletzungen der Nagelhaut oder der Haut rund um den Nagel mit anschließender Infektion
- unbehandelter Nagel- oder Hautpilz an den Füßen
- Verwendung von acetonhaltigem Nagellack oder Nagellackentferner
- häufiger Kontakt zu reizenden und austrocknenden Chemikalien, wie Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln
- geschwächtes Immunsystem
- Durchblutungsstörungen in den Fingern
Symptome und Folgen von Nagelpilz an den Fingern
Nagelpilz an den Fingern hat die gleichen Symptome und Folgen wie an den Füßen. Bei diesen handelt es sich um:
- Verfärbung der Nagelplatte: Die Nägel werden gelblich bis bräunlich oder gar grün. Die Nagelplatte verliert ihren Glanz, wirkt milchig und stumpf.
- Verdickung: Aufgrund der Schädigung durch die Erreger verdickt sich die Nagelplatte zunächst. Diese Veränderung kann ebenso auffällig wie die Verfärbung sein.
- Nagelschäden: Je weiter die Infektion fortschreitet, desto größer sind die Schäden an der Nagelplatte. Diese kann porös und brüchig werden, sich schälen und an den Kanten förmlich ausfransen.
- Schmerzen und Druck: Durch die Verdickung der Nagelplatte wird unangenehmer Druck auf das Nagelbett ausgeübt. Durch das Abschälen des Nagels wird die Nagelplatte dünner. Dadurch verliert das Nagelbett an natürlichem Schutz und wird empfindlicher. Beides sorgt für Schmerzen, die sich vor allem bei Bewegungen bemerkbar machen können.
- Entzündungen: Nagelhaut, Nagelbett und die Haut rund um den Nagel können sich als Folge der Pilzinfektion entzünden. Auch das sorgt für Schmerzen. Zudem können die Entzündungen weitere Schäden an dem Nagel hervorrufen.
- Nagelverlust: Bei unbehandeltem Nagelpilz an den Fingern schreitet die Schädigung des Nagels so weit fort, dass er komplett abfallen kann. Das Nagelbett liegt dann frei und ist sehr empfindlich. Zudem kann es selbst geschädigt werden. Wächst ein Nagel nach, ist dieser häufig verformt und weist Rillen auf.
- Ansteckungsgefahr: Die Erreger können sich von dem befallenen Nagel auf Haut und andere Nägel ausbreiten. Zudem können Sie mit Nagelpilz an den Fingern auch andere Menschen angestecken. Die Ansteckung kann direkt durch Hautkontakt erfolgen oder aber über gemeinsam genutzte Textilien und Utensilien.
Behandlungsmöglichkeiten von Nagelpilz an den Fingern
Damit keine ernsteren Schäden entstehen können, ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung wichtig. Bereits bei leichten Verfärbungen oder wenn schon Nagelpilz an den Zehen beziehungsweise Fußpilz vorliegt, sollten Sie sich um eine Diagnose bemühen. Die Behandlung kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Bewährt haben sich unter anderem folgende Mittel:
- Nagel-Sets
- Nagellack
- Cremes
- Spray
- Laserbehandlung
In fortgeschrittenen Fällen kann es auch notwendig sein, den Nagel zu entfernen.
Häufig werden Hausmittel zur Behandlung empfohlen. Diese bergen aber die Gefahr, dass sie eine Therapie mit nachweislich wirksamen Mitteln verzögern und dadurch weitere Schäden begünstigen können. Es sollte daher immer auf Antimykotika gesetzt werden.
Kann ich Nagelpilz an den Fingern vorgebeugen?
Nagelpilz an den Fingern lässt sich nicht in jedem Fall vermeiden. Das Risiko für eine Infektion kann mit den richtigen Maßnahmen aber erheblich reduziert werden. Dazu gehören:
- Trockenhalten: Gründliches Abtrocknen der Hände und Nägel ist wichtig. Wer stark an den Händen schwitzt, kann sie auch mit kalter Luft trockenföhnen oder ein Puder verwenden.
- Pflegen: Gepflegte Hände und Nägel sind weniger anfällig für Infektionen. Sie sollten Ihre Nägel daher regelmäßig schneiden und pfeilen, sauber halten und die Nagelplatte vor Verletzungen schützen. Auch das Eincremen oder Einölen der Nägel und Hände wirkt stärkend und schützend.
- Hygiene: Häufiges Waschen mit einer pH-neutralen Seife und gründliches Abtrocknen sind nur der Anfang. Auch bei Textilien, wie Handtüchern und Handschuhen, sowie bei den Utensilien zur Nagelpflege muss die Hygiene gewahrt werden. Was nicht bei hohen Temperaturen gewaschen werden kann, sollten Sie mit Hygienespülern behandeln oder desinfizieren.
- Nägel müssen atmen: Wenn Sie ständig Nagellack und künstliche Fingernägeln verwenden, werden die Nägel geschädigt. Erreger können sich unter der Schicht schneller ausbreiten. Ähnliches gilt für Handschuhe. Die Hände und Fingernägel sollten so oft wie möglich in der Lage sein, zu atmen.
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