Nagelpilz ist auch bei Kindern keine Seltenheit. Die Erkennung kann sich aber schwieriger gestalten und auch die Behandlung ist anders als die bei Erwachsenen.
Ursachen für Nagelpilz bei Kindern
Die Ursachen für den Nagelpilz bei Kindern unterscheiden sich nicht von den Ursachen bei Erwachsenen. Als Erreger treten meistens Fadenpilze auf, die in die Nagelplatte vordringen und sie zerstören.
Die Folgen dieser Infektion und der fortschreitenden Schädigung der Nagelplatte können vielseitig ausfallen. Je länger der Pilz unbehandelt bleibt, umso schwerwiegender sind die Folgen.
Symptome und Folgen von Nagelpilz bei Kindern
Wie erwähnt, unterscheiden sich die Symptome des Nagelpilzes bei Kindern nicht von denen der Infektion bei Erwachsenen. Die Anzeichen umfassen:
- Verfärbungen: Die betroffenen Nägel verlieren an Glanz, können milchig und trüb erscheinen aber sich auch gelblich verfärben. Kommt eine grünliche Verfärbung hinzu, besteht neben der Pilzinfektion auch eine weitere Infektion mit Bakterien.
- Verdickung: Die Nagelplatte verdickt sich und kann dadurch erheblichen Druck auf das unterliegende Nagelbett ausüben. Sind die Zehennägel betroffen, kann das Tragen von Schuhen schmerzhaft werden.
- Abschälen: Je weiter der Nagelpilz fortschreitet, desto stärker wird die Nagelplatte geschädigt. In der Folge kann sie brüchig und bröckelig werden und sich sogar schichtenweise abschälen. Da hierdurch der natürliche Schutz des Nagelbettes verloren geht, reagiert sie empfindlicher auf äußere Einflüsse.
- Entzündungen: Die Schädigung des Nagels und das Aufkommen der Erreger sowie deren Ausbreitung können dazu führen, dass sich die umliegenden Hautbereiche entzünden. Auch diese können zu den Schmerzen beitragen.
- Druck: Die Verdickung der Nagelplatte führt zu einem ansteigenden Druck. Auch wenn sich die Nagelplatte abschält, kann der empfundene Druck auf das Nagelbett steigen, weil der Schutz fehlt.
- Schmerzen: Entzündungen, reduzierter Schutz und anhaltender Druck können sowohl beim Nagelpilz an den Fingern als auch an den Zehen zu erheblichen Schmerzen führen. Diese intensivieren sich noch, wenn Schuhe oder Handschuhe getragen werden. Auch so können jeder Schritt und jeder Griff Schmerzen bereiten.
- Nagelverlust: Eine der schwereren Folgen einer fortgeschrittenen Nagel-Pilzinfektion ist der komplette Verlust des Nagels. Dieser kann sich in Schichten abschälen oder in einem Stück ablösen.
Zu den Folgen eines unbehandelten oder unzureichend behandelten Nagelpilzes gehört auch, dass sich die Erreger immer weiter ausbreiten können. Sie können also auf die umliegende Haut und weitere Nägel übergreifen. Auch die Ansteckung von anderen Kindern und Erwachsenen ist möglich – sowohl indirekt durch Wäsche, Schuhe und Hygieneartikel, als auch direkt durch Kontakt mit den infizierten Stellen.
Risikofaktoren für den Nagelpilz bei Kindern
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Ausbreitung von Nagelpilz ist auch bei Kindern eine feuchte, warme Umgebung. In dieser quellen die Nägel auf und werden damit anfälliger für eine Infektion.
Darüber hinaus finden sich aber auch weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Nagelpilz. Dazu gehören:
- Hygiene: Händewaschen, gründliches Duschen und häufiges Wechseln der Garderobe stehen bei den meisten Kindern nicht hoch im Kurs. Dadurch können sich die Erreger des Nagelpilzes einfacher ausbreiten. Kinder haben zudem häufiger einen engeren Körperkontakt untereinander, als das bei Erwachsenen der Fall ist. Beim Spielen in Kindergarten und Schule wird nicht auf ein mögliches Ansteckungsrisiko geachtet. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Nagelpilz-Infektion.
- anhaltende Feuchtigkeit: Sport und Spiele führen zum Schwitzen, häufiges Schwitzen kann wiederum zu anhaltender Feuchtigkeit an den Füßen und Händen sorgen. Auch nach dem Baden, Duschen oder Händewaschen haben es Kinder oft zu eilig, um Hände und Füße gründlich abzutrocknen.
- erhöhte Erregerkonzentration in der Umgebung: Die Böden von Schwimmbädern und Gemeinschaftsduschen im Sportverein oder Sportunterricht weisen oft ein hohes Aufkommen an den Nagelpilzerregern auf. Der Tausch von Textilien und Utensilien untereinander kann die Ansteckung ebenfalls begünstigen.
- Schwächungen des Immunsystems: Durch bereits bestehende Infektionen oder Erkrankungen kann das Immunsystem geschwächt sein. Zudem ist die körpereigene Abwehr bei Kindern ohnehin noch schwächer. Das macht es dem Nagelpilz einfacher, die Nagelplatte zu infizieren.
- Erkrankungen und Gendefekte: Bei Diabetes, Trisomie 21 und Hauterkrankungen tritt Nagelpilz bei Kindern häufiger auf. Kinder mit diesen Vorbelastungen haben ein höheres Risiko zur Infektion. In diesen Fällen ist es wichtig, noch mehr auf die Hygiene zu achten.
Behandlungsmöglichkeiten für Nagelpilz bei Kindern
Bei einem Verdacht auf Nagelpilz sollte eine Diagnose durch den Arzt erfolgen und im Anschluss ein Antimykotikum gewählt werden, das auch für die Behandlung von Kindern geeignet ist. Hierbei kann es sich um Lack, Lösungen, Cremes oder Spray handeln, die Nägel und Haut zugleich therapieren. Auch ein Nagelset, sowie Fußbäder können helfen.
Nagelpilz bei Kindern vorbeugen
Das Risiko für eine Nagelpilzinfektion bei Kindern können Sie senken, indem Sie folgende Maßnahmen befolgen:
- Kein Teilen: Schuhe, Socken, Handtücher und andere Textilien mit direktem Hautkontakt sollten nicht mit anderen Personen geteilt werden. Das gleiche gilt für Utensilien wie Nagelscheren und -feilen.
- Hygiene einhalten: Neben dem Waschen und gründlichen Abtrocknen der Haut sollten Handtücher und Co. bei mindestens 60°C gewaschen oder mit einem Hygienespüler verwendet werden. Zur Reinigung von Utensilien und Schuhen bietet sich Desinfektionsmittel an.
- Nagelpflege anpassen: Akkurat abgeschnittene und gefeilte Nägel bieten eine geringere Angriffsfläche für die Erreger des Nagelpilzes.
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