Die PilInfektionen der Zehennägel sind unansehnlich und peinlich – der infizierte Nagel wird gelb, dick und ist schwer zu schneiden. Leider sind diese Infektionen sehr häufig und betreffen einen großen Teil der Bevölkerung. Die Behandlung mit örtlich wirksamen Medikamenten ist sehr langwierig. Die Einnahme von Tabletten ist zwar effektiver, aber schadet unter Umständen der Leber, so dass oft regelmäßige Bluttests erforderlich sind. Bei besonders schwer zu behandelnden Erkrankungen stellt die Laserbehandlung inzwischen eine sehr gute Alternative dar.
Die traditionelle Behandlung durch Medikamente und Hausmittel
Da die meisten Nagelpilz-Infektionen relativ oberflächlich sind, funktioniert eine örtliche Behandlung gut. Dies ist jedoch nicht der Fall, weil die Nageleinheit relativ undurchdringlich ist und der Nagelpilz schon in die tieferen Schichten des Nagels gewandert ist. Darüber hinaus ist es möglich, dass Infektionen außer dem unangenehmen Aussehen des Nagels keine weiteren Beschwerden verursachen. Gegenwärtig durchgeführte Behandlungen umfassen örtliche Therapien und orale Medikamente. Letztere sind zwar sehr effektiv, jedoch mit einem gewissen Risiko und Nebenwirkungen verbunden. Beide Ansätze erfordern eine lange Behandlungsdauer und insbesondere die örtlichen Therapien sind etwas kostspielig. Hausmittel können die medikamentöse Behandlung unterstützen.
Für welche Pilzinfektion eignet sich eine Laserbehandlung?
Die Onychomykose ist eine Pilzinfektion, die normalerweise durch eine spezielle Art von Pilz verursacht wird. Dieser Pilz wird als Dermatophyt bezeichnet und ernährt sich vorwiegend aus Keratin und Kohlenhydraten. Pilzinfektionen sind im Allgemeinen auf die toten, hornigen äußeren Schichten der Haut beschränkt. Die Krankheit schreitet allmählich fort, bis die ganze Nagelplatte befallen ist. Onychomykose ist besonders häufig in den Zehennägeln älterer Männer, die Infektion betrifft aber alle Personen jeden Alters und Geschlechts. Die Pilze leben in dem toten Gewebe. Dadurch ist die Behandlung kompliziert. Medikamente an diese tiefen Stellen im Nagel zu bekommen, ist sehr problematisch.
Wie funktioniert eine Laserbehandlung von Nagelpilz?
Die Lasertechnologie ist ein moderner und fortschrittlicher Ansatz zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten. Auch in der Dermatologie wurden durch den Einsatz von Lasern große Fortschritte erzielt. Laser erzeugen eine kohärente Lichtenergie von ausreichender Stärke und mit einer spezifischen Wellenlänge. Diese Energie wird auf ein Gewebe projiziert und von den Körperzellen teilweise absorbiert. Die dadurch entstehende Wärme zerstört das umliegende kranke Gewebe. Die Temperatur wird so eingestellt, dass die Patienten keine Unannehmlichkeiten erfahren. Auch die anderen Gewebekomponenten bleiben davon unberührt und werden geschont. Die Behandlung ist ambulant. Eine Narkose ist nicht erforderlich.
Arten von Lasern zur Behandlung
Medizinische Laser sind ziemlich teure Geräte, so dass Behandlungen mit diesen Geräten im Allgemeinen recht hohe Kosten verursacht. Es gibt zwei verschiedene Arten von Lasern. Einer erhitzt die Nagelplatte ausreichend, um die Pilzinfektion zu zerstören. Der andere verwendet einen CO 2 -Laser, welcher Löcher in die Nagelplatte brennt. Dadurch kann ein örtliches Medikament dann in die Nagelplatte eindringen.
Der Einsatz von modernen Lasern hat eine beeindruckende Leistungsbilanz. Mit einer guten Vorverhandlung sowie einer strengen Nachbehandlung mit örtlich wirkenden Präparaten, liegt die Erfolgsrate bei bis zu 92 Prozent. Die Erfolgsraten werden häufig nicht nur von der Schwere der Infektion beeinflusst, sondern auch von einer Reihe von Faktoren wie Genetik, Alter, Gesundheit des Patienten, Schuhwerk, Hygiene und mehr. Ärzte schreiben oft einen Nachbehandlungsplan vor, und der Erfolg hängt vielfach davon ab, wie genau die Patienten diesem folgen.
Sind Laser besser als die traditionelle Behandlung?
Da die Laserbehandlung sehr neu ist, sind Daten zur Beantwortung dieser Frage noch nicht verfügbar. Die Wirksamkeit der medizinischen Therapie ist inzwischen durch Studien hinreichend belegt. Die besten Ergebnisse bei der Lasertherapie lassen sich zurzeit in der Therapie von abnormalen Nägeln erzielen. Dennoch scheint auch bei der Behandlung von Onychomykose mit Lasern im Vergleich zu herkömmlichen Therapien die Wirksamkeit bewiesen zu sein. Der große Vorteil einer Laserbehandlung ist, dass sie schädliche Pilze selektiv erhitzt und zerstört, während das umliegende und gesunde Gewebe geschont wird.
Eignet sich eine Laserbehandlung für alle Patienten?
Je nach Zustand der Nägel kann eine Laserbehandlung drei bis vier Sitzungen in Anspruch nehmen. Bei der Therapie wird der vorhandene Pilz getötet. Einige Menschen sind jedoch anfällig für eine Reinfektion. Die Gründe dafür sind vielfälig: Verletzungen, Genetik, Hyperhidrose (starkes Schwitzen, Schweißausbrüche) oder andere Faktoren. Aus diesem Grund sollte nach jeder Laserbehandlung eine periodische Nachbehandlung oder die Anwendung von topischen Antimykotika erfolgen. Erst wenn der Nagel nachwächst, ist die Wirksamkeit der Behandlung gewährleistet.
Die Behandlung von Zehenpilz mit einem Laser ist sicher und komfortabel. Es gibt nur wenige Menschen, für die eine Laserbehandlung problematisch sein kann. Das sind Patienten mit psoriatischen Nägeln (Knochen-, Gelenk- und Muskelerkrankungen) oder bei immungeschwächten Patienten. Auch bei schwangeren Frauen und Diabetikern mit Neuropathie werden oft zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Auch Nagelpilz bei Kindern kann durch den Laser behandelt werden. Jedoch ist es oft schwierig für Kinder, für die gesamte Länge der Behandlung still zu sitzen. Dies ist also abhängig von dem Character des Kindes.
Wer trägt die Kosten für eine Laserbehandlung?
Die Krankenkassen übernehmen nicht die Kosten für eine Laserbehandlung gegen Nagelpilz. Bei der Hartnäckigkeit der Krankheit und der Dauer der Behandlung kann diese Therapie zu einer kostspieligen Angelegenheit werden. Auch im Falle eines Nichterfolgs müssen Sie Laserbehandlung bezahlen. Wer einen Nagelpilz mit einer Salbe, Creme oder Tabletten o. ä. in einer herkömmlichen Therapie behandeln lässt, kann die Kosten dafür bei seiner Krankenkasse geltend machen.
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