Wer an Nagelpilz denkt zieht wohl selten Sport als Ursache in Betracht. Tatsächlich gibt es aber gerade bei jüngeren Menschen einen Zusammenhang zwischen der sportlichen Betätigung und dem Auftreten von Nagelpilz.
Pilzinfektionen durch Sport
Im Englischen findet sich die umgangssprachliche Wendung „Athlete’s Foot“ – was wörtlich übersetzt „Athleten Fuß“ beziehungsweise „Sportlerfuß“ bedeutet. Gemeint ist damit nichts anderes als Fußpilz, also eine Pilzinfektion der Haut. Diese kann bei Sportlern häufiger aufgrund der folgenden Faktoren auftreten:
- Anhaltende Feuchtigkeit:
Wer Sport treibt, schwitzt während des Trainings meist erheblich. Durch Socken und Schuhe wird diese Feuchtigkeit für längere Zeit auf der Haut gehalten. Zum einen fühlen sich die Erreger von Haut- und Nagelpilz in dem feuchtwarmen Klima wohl und können sich stärker ausbreiten. Zum anderen, quellen Haut und Nägel dadurch auf und die Erreger können einfacher in sie eindringen und eine Infektion auslösen. Zudem können die Haut und Nagelsubstanz durch anhaltende Feuchtigkeit auch ihren Schutz verlieren, austrocknen, rissig und damit anfälliger für Infektionen werden. - Seltene Schuhwechsel:
In vielen Sportarten ist das richtige Schuhwerk entscheidend für die Sicherheit und Gesundheit, es muss Stabilität verleihen und zugleich bestimmte Bewegungen erlauben. Derlei hochwertige und spezialisierte Sportschuhe haben jedoch häufig einen hohen Preis. Das führt in vielen Fällen dazu, dass nur ein Paar angeschafft wird, das zwischen den Trainingseinheiten nicht immer vollkommen trocknen kann. Die Ausbreitung der Nagelpilz Keime wird dadurch begünstigt. - Gemeinschaftsduschen:
Gemeinschaftlich genutzte Duschen aber auch die Böden in Schwimmbad und Sauna sind durch Feuchtigkeit und Wärme ideale Nährböden für die Nagelpilz- und Fußpilz-Erreger. Läuft eine Person mit Fußpilz ohne Schuhe darüber, können mehrere Menschen damit angesteckt werden. - Gemeinsam genutzte Textilien:
Die Erreger von Haut- und Fußpilz können in Textilien, Schuhen und auf Utensilien zu finden sein und zeigen sich sehr widerstandsfähig. Eine Reinigung mit Wasser und Seife reicht nicht aus, um sie verlässlich abzutöten. Werden selbst frisch gewaschene Handtücher, Schuhe oder anderes Zubehör mit Hautkontakt von mehreren Personen verwendet, kann dadurch eine Ansteckung begünstigt werden.
Vom Hautpilz zum Nagelpilz
Sportler können durch einige Punkte anfälliger für Hautpilz beziehungsweise Fußpilz sein. Da sich für Hautpilz und Nagelpilz teilweise die gleichen Erreger verantwortlich zeigen, kann sich die Infektion von der Haut auf die Nägel ausbreiten. Aus diesem Grund treten Fälle von Haut- und Nagelpilz nicht selten gemeinsam auf.
Allerdings steigern die genannten Faktoren auch alleine bereits das Risiko für Nagelpilz. Sie treffen zwar nicht auf jeden Sportler und jede Sportart zu, treten aber vergleichsweise häufig auf.
Als Sportler Nagelpilz vorbeugen
Mit einigen wenigen Maßnahmen kann das Risiko von Nagelpilz durch Sport reduziert werden. Dazu gehören:
- Socken und Schuhe häufig wechseln:
Schuhe sollten zwischen dem Tragen richtig durchtrocknen können. Wer häufig trainiert, sollte daher wenigstens ein Wechselpaar bereithalten. Socken und Strümpfe können bereits während langer Trainingseinheiten gewechselt werden. - Schuhe, Textilien und Utensilien desinfizieren:
Desinfektionsmittel und Hygienespüler sorgen dafür, dass die Keimanzahl auf Textilien, Schuhen und Utensilien zumindest reduziert wird. Das ist vor allem bei Materialien wichtig, die nicht (bei hohen Temperaturen) gewaschen werden können. - Atmungsaktive Materialien wählen:
Atmungsaktive Schuhe und Strümpfe leiten die Feuchtigkeit nach außen und wirken sich damit günstig auf das Klima aus. - Mit dem Schwitzen umgehen:
Antitranspirants und Puder können das Schwitzen an den Füßen reduzieren beziehungsweise die Feuchtigkeit aufnehmen und binden. - Schutz vor Ansteckung:
Textilien, Schuhe und sonstiges Sportzubehör sollten möglichst nicht gemeinsam genutzt oder zwischen der Verwendung durch verschiedene Personen desinfiziert werden. In Feuchtbereichen muss zudem das Barfußlaufen vermieden werden. - Schmierinfektionen vermeiden:
Um die Ausbreitung des Hautpilzes auf die Nägel zu vermeiden, sollte er schnellstmöglich und umfassend behandelt werden. Desinfektionen und wenn nötig ein luftiges Abdecken können ebenfalls sinnvoll sein. - Pflege:
Gut gepflegte Haut ist weniger anfällig für Schäden und Infektionen. Eine sanfte Reinigung und an den Hauttypen angepasste Pflege dient daher ebenfalls der Vorbeugung von Haut- und Nagelpilz.
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