Der Vergleich verschiedener Nagelpilz-Behandlungsmethoden
Nagelpilz ist eine Infektion, die entweder in den Zehen- oder Fingernägeln auftreten kann. Die medizinische Bezeichnung lautet Onychomychose. Der Name leitet sich aus den altgriechischen Wörtern Onycho (Nagel) und Mykose (Pilzerkrankung) ab. Die Infektionen werden durch einen Pilz verursacht, der zur Gruppe der Dermatophyten (Hautpilze) gehört. Obwohl unseren Finger- und Zehennägel eine harte Struktur haben, gelingt es dem Pilz, das Keratin der Haut und des Nagelbettes aufzunehmen und in seinem Stoffwechsel zu verwerten. Neben den Dermatophyten können Hefen (Candida albicans) und Schimmelpilze ebenfalls eine Infektion der Nägel verursachen. Nagelpilz erscheint öfters in Zehennägeln als in den Fingernägeln.
Durch den Pilzbefall verändert sich der Nagel, er wird brüchig, verfärbt sich gelblich bis bräunlich und die Nagelplatte verdickt sich. Die Symptome sind somit vielfältig.
Eine Infektion mit Nagelpilz ist oft schwierig zu behandeln
Dermatophyten oder die Organismen, die Nagelpilzinfektionen verursachen, sind im Boden von Schwimmbädern, Umkleideräumen oder der Sauna reichlich vorhanden. Überall dort kann eine Infektion stattfinden. Jeder kleine Riss oder Bruch der Haut oder Schleimhaut ermöglicht es dem Pilz, in den Körper einzudringen und sich dort niederzulassen. Dabei bietet eine warme, dunkle und feuchte Umgebung das perfekte Ambiente für die Vermehrung der Infektion. Dadurch ist Nagelpilz stark ansteckend!
Der Grund, warum Nagelpilz schwierig zu behandeln ist, liegt darin, dass die medizinischen Wirkstoffe wegen des harten Nagelgewebes manchmal den Ort der Infektion nur schwer erreichen können. Außerdem kann trotz einer früheren Beseitigung eine Infektion immer wieder auftreten. Ein anderer Grund ist, dass es bis zu einem Jahr dauert, bis ein neuer Zehennagel wächst. Dies erschwert sowohl die Behandlung als auch die Heilung. Somit erfordert jede Behandlung starkes Durchhaltevermögen des Betroffenen.
Eine medizinische Behandlung ist unbedingt notwendig, um Schmerzen vorzubeugen oder zu behandeln.
Lack, Nagelset und Laser – drei Behandlungsmethoden im Vergleich
Onychomykose oder Nagelpilzinfektionen ist eine häufige Infektion. Hat der Pilz den Nagel infiziert, verfärbt sich dieser und verformt sich. Salben, Lösungen oder Cremes sind traditionell weniger wirksam gegen Nagelpilz als orale Medikamente. Dies liegt daran, dass Nägel für örtliche Anwendungen zu hart sind, und die Wirkstoffe nur schwer eindringen können. Zudem ist die Behandlung oft sehr umständlich. Bei örtlich anzuwendenden Medikamenten ist Geduld gefragt, denn oft dauert es bis zu einem Jahr, bevor erste Ergebnisse sichtbar werden. Der Hauptvorteil einer örtlichen Behandlung liegt im geringen Risiko von Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Bei einem weniger starken Pilzbefall sind Cremes und Salben eine sinnvolle Waffe.
Onychomykose und Nagellack
Seit einer Zeit gibt es spezielle Nagellacke, die zur Behandlung einer Nagelpilzinfektion eingesetzt werden können. Die Anti-Pilz Lacke besitzen keine kosmetische Wirkung und sind nur in klaren Farben erhältlich.
Amorolfin ist ein Wirkstoff, der in einigen Arten von Anti-Pilz-Nagellacken vorhanden ist. Mit dem Wirkstoff lassen sich Infektionen behandeln, die durch Pilze, Hefen und Schimmelpilze verursacht werden. Das Mittel wurde entwickelt, um Pilze und Hefen abzutöten, indem es die Zellmembranen der Schädlinge angreift. Amorolfin verhindert, dass die Pilze Ergosterol produzieren. Dies ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Zellmembran. Der Wirkstoff muss regelmäßig neun bis zwölf Monate angewendet werden, um Ergebnisse zu erzielen. Eine vollständige Heilung der Pilzinfektion ist mit Amorolfin jedoch nicht möglich.
Ciclopirox ist ein anderer Bestandteil eines Anti-Pilz Nagellacks, der zur regelmäßigen Behandlung von Nagelpilzinfektionen eingesetzt wird. Auch dieses Arzneimittel gehört zur Klasse der Antipilzmittel, die das Wachstum von Nagelpilz stoppen. Die Behandlung muss kontinuierlich über sechs Monate oder länger erfolgen, um eine Wirkung zu erzielen. Mit Ciclopirox ist ebenfalls keine vollständige Heilung der Onychomykose zu erwarten. Der Wirkstoff verbessert allerdings den Zustand des Nagels.
Was bei der Behandlung mit Lack zu beachten ist
Die Anti-Pilz-Komponenten in speziellen Nagellacken sind starke Chemikalien, die am besten unter ärztlicher Aufsicht angewandt werden. Um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden, sollten dabei einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:
- Die Anwendung von Anti-Pilz-Nagellacken sollte von einem Arzt durchgeführt werden.
- Wenn das Mittel nicht vertragen oder eine chemische Reizung vorliegt, sollte die Behandlung abgebrochen und der Facharzt konsultiert werden.
Jede Rötung, Juckreiz, Brennen, Blasenbildung, Schwellung, Nässen im Nagel oder in der Umgebung sollten Sie Ihrem Arzt melden.
Klinische Studien haben gezeigt, dass nur bei wenigen Patienten die vollständige Heilung der Onychomykose möglich ist. Diese Anti-Pilz-Nagellacke ermöglichen hauptsächlich eine Verbesserung des Erscheinungsbildes des Nagels und heilen die Nagelpilzinfektion normalerweise nicht endgültig aus. Deshalb werden Nagellacke meistens in Kombination mit anderen Behandlungsformen eingesetzt.
Sets für die Behandlung von Nagelpilzinfektionen
Nagelpilz-Sets sind eine noch relativ neue Methode der Behandlung von Nagelpilzerkrankungen. Je nach Hersteller enthalten die Packungen unterschiedliche Produkte für den Kampf gegen den Pilz. Das sind zum Beispiel Salben, Pflaster, Schaber, Fußbäder und örtlich wirkende Anti-Pilz-Creme. Die Sets sind sehr kompakt und praktisch und können ohne ärztliches Rezept verwendet werden. Die beiliegende Gebrauchsanweisung hilft den Patienten sich schnell zurecht zu finden.
Wie wird ein Nagelpilz-Set angewandt?
In den meisten Fällen besteht die Behandlung aus zwei Phasen. In den ersten Wochen feilen Sie die erkrankte Oberfläche des Nagels mit der beiliegenden Feile gründlich ab. Begleitende Fußbäder helfen bei der Aufweichung des toten Gewebes. Oft liegt dem Set auch eine Harnstoffsalbe bei, die bei der Aufweichung des Nagels hilft und die vergilbten Trümmer entfernt. Die behandelten Nägel werden anschließend mit einem Pflaster abgedeckt. Nach dem Ende der ersten Behandlungsphase brauchen Sie nicht mehr zu feilen.
In der zweiten Phase beginnt die chemische Behandlung durch das Auftragen einer Salbe oder Creme auf den infizierten Nagel. Die örtlich wirkenden Arzneimittel stoppen die Ausbreitung des Pilzes und schützen die gesunden Nägel vor einer Infektion. Diese Behandlung führt der Patient täglich aus. Je nach Hersteller dauert auch dieser Prozess mehrere Wochen.
Gibt es Nebenwirkungen bei einem Nagelset?
Obwohl die Behandlung mit einem Nagelpilz-Set sehr effektiv ist, sind die Nebenwirkungen minimal. Einige Patienten berichten von Rötungen, Reizungen oder Verfärbungen. Falls diese Symptome auftreten, sollten Sie die Behandlung abbrechen und einen Arzt konsultieren.
Nicht verwendet werden sollten die Sets, wenn der Erkrankte empfindlich auf die Anwendung reagiert. Wenn Sie an Diabetes oder einer anderen Fußerkrankung leiden, sollten Sie vor der Behandlung einen Arzt fragen. Während einer Schwangerschaft kann eine Behandlung problemlos durchgeführt werden. Bevor Sie mit dem Stillen beginnen, fragen Sie Ihren Arzt.
Ist die Behandlung erfolgreich?
Nagelpilz-Sets erweisen sich in der Behandlung von Pilzerkrankungen als sehr erfolgreich. Allerdings sind die Sets nur bei leichten Erkrankungen zu empfehlen, bei denen nicht mehr als drei Nägel infiziert sind.
Laser-Behandlung bei Nagelpilzinfektionen
Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Zehennagelpilz gibt es jedes Jahr neue Fortschritte in der Behandlung. Neben frei erhältlichen und verschreibungspflichtigen Medikamenten, sind heute sogar spezielle Laserbehandlungen zur Bekämpfung von Pilzinfektionen der Nägel im Einsatz.
Wie funktioniert die Behandlung mit dem Laser?
Einfach ausgedrückt erzeugt der Laser in den betroffenen Arealen Hitze, welche die Pilze thermisch zerstört und die Infektion bekämpft. Die Behandlung ist jedoch nicht schmerzhaft und eine Betäubung ist nicht erforderlich. Es gibt verschiedene Arten von Lasern, die unterschiedliche Funktionalitäten haben. Letztendlich wird aber durch die Hitze der Pilz zerstört.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Laserbehandlung?
Angesichts der Neuheit dieser Behandlungsmethode gibt es noch keine belastbaren Zahlen zu den Nebenwirkungen.
Wer übernimmt die Kosten einer Laserbehandlung?
Durch die gesetzlichen Krankenkassen ist eine Übernahme der Kosten nicht abgedeckt, so dass die Patienten die Kosten in den meisten Fällen selbst tragen müssen. Die Therapie kann sich über mehrere Sitzungen ausdehnen, so dass eine Laserbehandlung eine enorme finanzielle Belastung sein kann. Außerdem ist der Erfolg einer Laserbehandlung nicht immer gegeben.
Welche Behandlungsmethode hilft am schnellsten?
Menschen die an einer Nagelpilzinfektion leiden, möchten diese Erkrankung so schnell wie möglich wieder loswerden. Doch auch wenn die Krankheit relativ gutartig ist, die moderne Medizin tut sich schwer, das Problem effektiv zu lösen.
Alle hier geschilderten Methoden haben Vor- und Nachteile. Welche Behandlung am effektivsten ist, hängt von Art und Schwere der Erkrankung ab. Welche Mittel hierbei erste Wahl sind, kann nur Ihr Arzt entscheiden.
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