Schlafstörungen sicher in den Griff bekommen
Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Krankheiten. Der Übergang von phasenweiser Unruhe zur kontinuierlichen Störung ist dabei fließend. Wenn sich eine richtige Schlafstörung aber erst einmal eingeschlichen hat, kann sich dies erheblich auf die Lebensqualität auswirken. Wir brauchen unseren Schlaf für die körperliche und seelische Regeneration. Aber was für Schlafstörungen gibt es überhaupt? Wie lassen sich die Ursachen erkennen und wie lässt sich eine Schlafstörung behandeln?
Welche Arten von Schlafstörungen gibt es?
Der Schlaf eines Menschen kann durch ganz unterschiedliche Störungen behindert werden. Die Art der Behandlung einer Schlafstörung hängt dabei auch von der genauen Art der Störung ab. Wenn sich diese präziser beschreiben lässt, können die Ursachen des Problems erkannt und angegangen werden. Um die Einordnung einer Schlafstörung vorzunehmen, lässt sich diese zunächst nach verschiedenen Typen einordnen. Es gibt vier unterschiedliche Typen der Schlafstörung.
1. Störungen im Biorhythmus zwischen Tag und Nacht
Bei dieser Art von Störung gibt es Probleme mit dem Tagesrhythmus. Die Betroffenen können dann zur Schlafenszeit nicht einschlafen. In der Nacht liegen sie dann wach und kommen in der Folge morgens nicht aus den Federn oder starten mit zu wenig Schlaf in den Tag. Bekannt ist diese Art von Schlafstörung beispielsweise vom berühmten Jetlag. Wer nach einem Flug zwischen verschiedenen Zeitzonen wechselt, muss seinen Rhythmus oftmals erst wieder finden. Aber auch nach der Zeitumstellung oder einem längeren Wochenende kann es bereits zu Schlafstörungen dieser Art kommen.
2. Schlafstörungen während des Schlafes
Die zweite Art von Störung sind Parasomnien. Bei diesem Typ der Schlafstörung handelt es sich um Probleme, die während des Schlafs auftreten. Das bedeutet, dass die Betroffenen zwar schlafen, aber sie haben einen unruhigen Schlaf. Er kann beispielsweise durch Alpträume gestört werden. Auch Betroffene, die Schlafwandeln oder beispielsweise in der Nacht mit den Zähnen knirschen werden diesem Typ zugerechnet.
3. Über den Tag verteilte Schläfrigkeit
Der dritte Typ von Schlafstörung ist unter dem Namen der Hypersomnie bekannt. In diesem Fall bekommen Betroffene nachts genügend Schlaf und sind dennoch am Tag immer wieder müde. Über den Tag hinweg ergeben sich immer wieder Phasen von Müdigkeit oder die Betroffenen schlafen sogar zwischenzeitlich kurz ein. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Schlafstörung.
4. Schlafstörungen in der Nacht
Die Insomnien gehören schließlich zu den bekanntesten Schlafstörungen. In diesem Fall haben Betroffene Schwierigkeiten beim Einschlafen und einen nur sehr unruhigen Schlaf. Immer wieder wachen sie aus dem Schlaf auf. Und auch am Morgen sind sie oft früher als geplant wach. Dabei plagt sie die Erkenntnis, dass sie in der Nacht keinen wirklich erholsamen Schlaf bekommen haben. Die lange Nacht steckt ihnen über den Tag hinweg in den Knochen.
Was für Ursachen können Schlafstörungen haben und wie behandelt man diese?
Schlafstörungen können erstens mit bestimmten Krankheitsbildern auftreten. Aber auch ganz andere Ursachen haben. Um diese genauer einordnen zu können, sollte man sich mit den Störungen näher befassen. Ein kleines Schlaftagebuch kann sowohl dem Mediziner eine wichtige Hilfe geben, wie es auch Betroffenen selbst bereits Hinweise auf die Ursachen geben kann. Wenn Sie über Ihre Schlafstörung ein wenig nachdenken, lässt sich deren Ursache oft schnell erkennen. Im Fall von kurzfristigen Schlafstörungen können Medikamente oder bewährte Hausmittel Abhilfe schaffen. Bei chronischeren Fällen sollten Sie einen Mediziner aufsuchen.
Schlafstörungen treten bei bestimmten Krankheitsbildern auf
Müdigkeitserscheinungen können erstens das Ergebnis bestimmter Krankheitsbilder sein. Nicht nur bei Burnout und Erschöpfungszuständen treten Schlafstörungen auf. Auch wenn dem Körper beispielsweise Eisen oder Vitamin D fehlt, kann es zu Problemen kommen. Zudem können Schwankungen im Hormonhaushalt dafür verantwortlich sein. Fälle wie diese lassen sich daran erkennen, dass auch nach ausgiebigem Schlaf immer noch Müdigkeit vorhanden ist. In diesem Fall sollte ein fachkundiger Mediziner die Ursachen genauer diagnostizieren. Unter Umständen kann es nämlich sein, dass Schlaftabletten an dieser Art von Störung nur wenig ändern. Stattdessen kann dann die Einnahme von Eisen oder eine veränderte Ernährungsweise das Problem schnell und effizient beheben.
Auch die Seele redet ein Wörtchen mit
Schlafstörungen können zweitens aber auch seelische Ursachen haben. Persönliche Krisen oder ungelöste Fragen können Menschen bis in den Schlaf verfolgen und die Lebensqualität senken. Das können Sie daran erkennen, dass Sie deshalb nicht einschlafen können, weil ganz bestimmte Fragen Sie nachts wach halten. In diesem Fall kann weniger der Mediziner helfen, sondern eher die Psychologie. Aber nicht nur professionelle Psychologen auch ein Gespräch mit guten Freunden kann in Fällen wie diesen oft bereits ein gutes Heilmittel sein.
Die Lebensweise kann den Schlaf stören oder verbessern
Eine Schlafstörung kann auch etwas mit der Lebensweise eines Menschen zu tun haben. Die falsche Ernährung oder zu wenig Bewegung sind klassische Ursachen für erschwerten Schlaf. Wer sich zu fett ernährt, wird müde. Der Körper braucht diese Müdigkeit, um das schwere Essen verarbeiten zu können. Aber auch ein zu spät gegessener Salat kann den Menschen nachts wachhalten. Um diese Art von Störung abzuwenden, sollte die Uhrzeit der Mahlzeiten wie auch die Art des Essens genauer geprüft werden. Wenn Sie von Verdauungsproblemen wach gehalten werden, gibt es auch speziell dafür Medikamente. Neben der Ernährung zählt aber auch die Bewegung eines Menschen. Wer genügend Sport betreibt, fällt abends müde in sein Bett und kann sich im Schlaf gut erholen. Mit viel Bewegung betreiben Sie deshalb eine gute Vorbeugung gegen Schlafstörungen.
Auch die passende Umgebung kann den Schlaf fördern
Auch die Umgebung spielt beim Schlafen eine Rolle. Prüfen Sie also, ob die Schlafstörung möglicherweise an einer schlechten Matratze liegen könnte. Rückenschmerzen könnten dann nicht durch den Rücken ausgelöst werden, sondern hier ihre Ursache haben. Neben der Unterlage spielen auch Licht und Lautstärke eine Rolle. Richten Sie Ihr Zimmer so ein, dass es nicht zu hell ist und sie beim Schlafen nicht gestört werden. Indem Sie die Bedingungen in Ihrem Schlafzimmer verbessern, können Sie eine neue Schlafkultur für sich schaffen. Das beugt ebenfalls Problemen vor. Je besser Ihr Schlaf in diesem Zimmer ist, umso weniger fällt es dann ins Gewicht, wenn Sie ausnahmsweise mal einige Stunden weniger davon bekommen.
Verzichten Sie auf Koffein am Abend
Der Konsum von Koffein oder Nikotin kann dazu führen, dass sie abends noch wach sind. Tatsächlich kann sich Kaffee bis zu sechs Stunden nach der Aufnahme noch auf den Menschen auswirken. Sie sollten daher am Abend oder späten Nachmittag auf ihn verzichten. Falls dies die Ursache Ihrer Schlafprobleme ist, suchen Sie sich stattdessen einen schönen Gute-Nacht-Tee. Er sorgt für innere Ruhe und bereitet auf die Nacht vor. Ihren Kaffee können Sie sich dann am nächsten Morgen gönnen. Sie können seine Zubereitung als kleines Morgenritual für sich entdecken. Rituale wie diese strukturieren den Tag. Das kann Ihnen wiederum helfen, wenn Ihr Tag-Nacht-Rhythmus durcheinander geraten sein sollte.
Vorbeugung und effektive Behandlung von Schlafstörungen
Wenn Sie an akuten Schlafstörungen leiden, sollten Sie etwas dagegen tun. Wer nicht auf diese reagiert, verschleppt das Problem ansonsten. Das birgt die Gefahr, dass diese sich sogar noch ausweiten. Mit einer gezielten Behandlung kann erholsamer Schlaf schnell für eine geruhsame Nacht sorgen – und dafür, dass sie schnell wieder in ein aktives Leben zurückfinden. Es gibt für diesen Zweck unterschiedlichste Mittel.
Medikamente gegen Schlafstörungen
Wenn die Störung stärker ist, können Sie auf ein Medikament zurückgreifen. Schlafstörungen lassen sich grundsätzlich durch Benzodiazepine, Nicht-Benzodiazepin-Agonisten, Barbiturate oder Antihistaminika behandeln. Die letztere Gruppe behandelt Allergiebeschwerden und hat zugleich eine einschläfernde Wirkung.
Bewährte Hausmittel
Es gibt aber auch eine Vielzahl bewährter Hausmittel gegen Schlafstörungen. Eines davon ist bekanntlich Baldrian. Er sorgt für innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Bei nervlicher Belastung ist er ein gutes Gegenmittel. Aber auch Lavendel oder Melisse können eine beruhigende Wirkung haben und in Form von Tee getrunken werden.
Nehmen Sie vor dem Schlafen gehen ein schönes Bad
Auch ein schönes Bad macht müde. Im Idealfall können Sie es durch bestimmte Stoffe bereichern, die sich entspannend auf Körper und Geist auswirken. Je nach persönlicher Vorliebe können Sie beispielsweise ein Lavendelbad oder ein Hopfenblütenbad nehmen. Aber auch Melisse oder Latschenkiefer wirken sich positiv aus. Wichtig ist dabei nur: Sie sollten unmittelbar nach dem Bad ihren Schlafanzug anziehen und zu Bett gehen. Ansonsten werden Sie wieder wach.
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