Mammareduktionsplastik-Informationen zu Operationsmethoden, Risiken und Kosten
Sie möchten eine Brustverkleinerung vornehmen lassen? In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte über die Mammareduktionsplastik. Für viele Frauen in Deutschland sind zu große Brüste nicht nur ein ästhetisches Problem. Häufig verursachen sie auch schmerzhafte Rückenbeschwerden und Haltungsschäden. Eine Brustverkleinerung (Mammareduktion) kann hier die Lösung sein und die gewohnte Lebensqualität zurückbringen.
Kurzinformation Mamareduktionsplastik:
- Operationsdauer: je nach OP-Methode und Umfang des Eingriffs zwischen 1,5 bis 4 Stunden
- Anästhesie: operativer Eingriff erfolgt unter Vollnarkose
- Dauer des Klinikaufenthaltes: stationäre Aufnahme erforderlich (in der Regel eine Nacht)
- Nachbehandlung: Nach zwei Wochen werden Fäden gezogen, Tragen eines speziellen BHs etwa vier Wochen
- Kosten: ab etwa 4.000,00 Euro, Umfang und Technik bestimmen Höhe der Kosten
Wann ist eine Brustverkleinerung erforderlich?
Immer mehr Frauen sind mit ihren Aussehen unzufrieden und lassen sich ihre Brüste vergrößern, um sexy zu sein. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2016 rund 45.600 Brustvergrößerungen durchgeführt. Andere Frauen hingegen sind ihre Brüste zu groß und zu schwer. . Diese Frauen halten sich aufgrund ihrer üppigen Oberweite weder für attraktiv noch für sexy. Für sie stellen große Brüste eine seelische Belastung und körperliche Belastung dar, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Hier ist eine Brustverkleinerung oft die einzige adäquate Lösung.
Rückenschmerzen und Haltungsschäden sind Hauptgrund für Brustverkleinerung
Ist die Brust im Verhältnis zur Körpergröße zu groß und zu schwer, führt das bei vielen Frauen zu schmerzhaften, körperlichen Beschwerden. Dabei gehören chronische Nacken -und Rückenschmerzen zu den häufigsten Problemen, die durch einen übergroßen Busen verursacht werden. Oftmals lassen sich die Schmerzen nur durch die Einnahme von starken Medikamenten lindern. Zudem neigen Frauen mit sehr großen Brüsten zu einer gebeugten Körperhaltung, da die Rückenmuskulatur das zusätzliche Gewicht von zwei und mehr Kilogramm nicht tragen kann. Schmerzhafte Schäden an der Wirbelsäule sowie Bandscheibenvorfälle sind hier keine Seltenheit, die in der Regel nur durch eine Mammareduktionsplastikverhindert werden können. Statistisch gehen sind Rückenschmerzen der wohl häufigste Grund eine Brustverkleinerungdurchführen zu lassen.
HINWEIS: Eine Brustverkleinerung wird nur unter sehr strengen Voraussetzungen von der Krankenkasse übernommen. Rückenschmerzen gehören dabei zu den wichtigsten Indikatoren für eine Mamamreduktionsplastik.
Mammareduktionsplastik Methoden /Techniken
Mittlerweile gibt es in der plastischen Chirurgie verschiedene Mammareduktionsplastik Methoden /Techniken. Diese unterschiedlichen Operationsmethoden unterscheiden sich hauptsächlich in der Schnittführung. Zu den meist verwendeten Brustverkleinerungstechniken gehören unter anderem:
1. L-Schnitt
Bei dieser Operationsmethode wird ein Schnitt um die Brustwarze herum und dann senkrecht nach unten ausgeführt. Anschießend erfolgt ein Schnitt seitlich in die sogenannte Brustumschlagsfalte. Der Hautschnitt ist bei dieser Methode verhältnismäßig klein und es entsteht eine kleine L-förmige Narbe. Bei dieser Technik ist es möglich auch große Mengen an Gewebe zu entfernen. Die Operationszeit beträgt rund 2,5 bis 4 Stunden.
2. Strömbeck-Methode
Strömbeck-Methode (auch T-Schnitt-Technik genannt) wird vorwiegend bei sehr großen beziehungsweise stark hängenden Brüsten eingesetzt. Diese OP-Technik ist der der L-Methode sehr ähnlich. Der Unterschied besteht lediglich in dem Schnitt der waagerecht in beide Richtungen (T-Form) zur Brustumschlagsfalte gemacht wird.
HINWEIS: Bei dieser Nethode kann es zu einer vollständigen Ablösung der Brustwarze kommen, die anschließend wieder verpflanzt werden muss. Hierbei kann es im weiteren Verlauf zu einer Beeinträchtigung der Stillfähigkeit kommen.
3. Benelli-Verfahren
Mit dem Benelli-Verfahren lassen sich kleinvolumige Brustverkleinerungen mit minimaler Narbenbildung vornehmen. Allerdings ist diese Technik nicht für sehr große Brüste geeignet und biete sich daher nur für kleine Brustkorrekturen an.
4. Lejour Technik
Soll neben der Brustverkleinerung auch eine Bruststraffung vorgenommen werden, so ist die sogenannte Lejour Technik die richtige Wahl. Bis zu 500 Gramm an Gewebe kann mit dieser Methode entfernt werden. Der Vorteil dieser OP-Technik liegt vor allem in der sehr guten Straffung der Brust und der geringen Narbenbildung.
5. Hall- Findlay Methode
Mit einer Mammareduktionsplastik soll vor allem das Volumen als auch das Gewicht der weiblichen Brust reduziert werden. Das bedeutet, dass überschüssiges Fett-und Drüsengewebe aus dem unteren Busenbereich entnommen wird. Anschließend wir die Brust neu in Form gebracht, indem die Brustwarze inklusive der Nervenstränge und Blutgefäße versetzt werden und überschüssige Haut extrahiert oder gestrafft wird. Eine besondere chirurgische Herausforderung dabei ist das Versetzen der Brustwarze. Die kanadische Ärztin Dr.Elisabeth Hall-Findlay hat diesbezüglich eine die Brustwarze schonende OP-Technik entwickelt.
Um die Brust nach der Gewebeentnahme neu formen und anpassen zu können, muss die Brustwarze versetzt werden. Damit die Funktion der Brustwarze erhalten bleibt, werden die Nervenstränge und Blutgefäße mit einem sogenannten „Stiel“ aus Drüsen-und Fettgewebe in Position gebracht. Bei der Hall-Findlay-Methode besteht die Besonderheit, dass mittels eines zentralen Stiels die Brustwarze an der ursprünglichen Position mit der Brustdrüse verbunden bleibt. Mit dieser Mammareduktionsplastik Methoden /Technik bleibt sowohl die Sensibilität der Brust als auch die Milchbildungerhalten.
HINWEIS: Obwohl die Hall-Findlay-Methode bereits seit dem Jahr 2001 in Deutschland erfolgreich angewendet wird, gibt es aktuell wenige Ärzte, die diese Technik beherrschen.
Warum gibt es mehrere Schnitttechniken?
Da jede Brust hinsichtlich Größe und Beschaffenheit anders ist, kann eine operativ Brustverkleinerung nur dann optimal durchgeführt werden, wenn mehrere Schnitttechniken zur Verfügung stehen. So spielen bei der Wahl der passenden Schnittführung die Verteilung des Drüsen-und Fettgewebes, die Position und Größe der Brustwarzen sowie die generellen Körperlichen Begebenheiten der Patientin eine entscheidende Rolle. Wird die Brust nur geringfügig verkleinert, genügt in den meisten Fällen ein einzelner Schnitt, der um die Brustwarze herum und nach unten ausgeführt wird. Soll hingegen viel Gewebe entnommen werden, so muss in der Regel ein weiterer Schnitt im Bereich der unteren Brustfalte vorgenommen werden. Nur so ist gewährleistet, dass genug Gewebe problemlos entnommen werden kann.
In Deutschland wird eine Brustverkleinerung meist stationär durchgeführt. Da der Eingriff unter Vollnarkose ausgeführt wird sind keine Mamareduktionsplastik-Schmerzen zu befürchten. Aus medizinischer Sicht sind die Risiken der OP minimal. Daher können die Patienten die Klinik bereits nach einem Tag verlassen. Dennoch können Begleiterscheinungen nicht ausgeschlossen werden. Zu den vor allem beim Mamareduktionsplastik-Verlauf am häufigsten auftretenden Beschwerden:
1. Blutergüsse und Schwellungen
2. Rötungen und Verdickungen
3. Wundheilungsstörung (sind eher selten)
4. Sensibilitätsstörungen (hauptsächlich Haut und Brustwarze)
Was kostet eine Brustverkleinerung?
Bei entsprechender medizinischer Indikation bestehen gute Chancen, dass die Mamareduktionsplastik -Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Anders sieht es aus, wenn es sich um einen Brustverkleinerung mit ästhetischem Hintergrund handelt. Hier muss der Patient die Kosten selbst tragen. Wie hoch die Mamareduktionsplastik -Kosten sind hängt unter anderem von der Mammareduktionsplastik Methoden /Technik sowie dem Umfang der Behandlung ab. In der Regel kann mit Kosten von etwa 4.000,00 Euro bis 7.000,00 Euro gerechnet werden.
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