Wenn der Fluss des Blutes an bestimmten Stellen des Körpers langsamer wird und gestaut wird, kann es zu Durchblutungsstörungen kommen. Je nach Intensität führen diese Stauungen zu blasser Haut, sie können Kribbeln in den Beinen und Händen erzeugen oder Kopfschmerzen nach sich ziehen. In manchen Fällen hängen sie mit wenig Bewegung der betroffenen Gliedmaßen zusammen. Allerdings können sie auch als ein Symptom einer schwerwiegenden Erkrankung auftreten. Umso wichtiger sind eine genaue Diagnose und die Prophylaxe.
Was ist eine Durchblutungsstörung?
Als Durchblutungsstörung bezeichnet die Medizin die verringerte Versorgung von einzelnen Teilen des menschlichen Körpers und bestimmten Organen mit Blut. Dieses Phänomen kann dazu führen, dass es an den entsprechenden Körperteilen zum Empfinden von Kälte kommt. Aus einem anderen Grund ist ein gut zirkulierender Blutkreislauf jedoch noch viel wichtiger für den Menschen: Das Blut ist der Träger von Sauerstoff. Es versorgt lebenswichtige Organe mit diesem und garantiert, dass von Kopf bis Fuß eine gute Sauerstoffversorgung vorhanden ist. In der Regel treten Durchblutungsstörungen als Folge einer Verstopfung und Verengung der Arterien auf. Verschiedene Krankheiten können dazu führen. Zudem können diese im Alter auftreten. Das Risiko für eine Durchblutungsstörung erhöht sich also mit fortlaufender Lebenszeit. Allerdings zeigen Studien, dass heute immer mehr junge Menschen auch an diesem Krankheitsbild leiden. Die Durchblutungsstörung kommt auf leisen Füßen daher: Im Anfangsstadium spüren die meisten Betroffenen keine offensichtlichen Beschwerden. Erst wenn bereits erhebliche Stauungen vorhanden sind, macht sich dies bemerkbar. Dann kann bereits ein Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall vorliegen. Die Vorbeugung gegen solche lebensgefährlichen Bedrohungen ist deshalb von erheblicher Bedeutung.
Das sind die Symptome einer Durchblutungsstörung
Die Durchblutungsstörung führt zur Unterversorgung mit Sauerstoff an ganz bestimmten Stellen des Körpers. Daraus ergeben sich Symptome, an denen man die Krankheit erkennen kann. Betroffene bekommen sprichwörtlich kalte Füße oder frieren an ihren Händen. Gliedmaßen können sich taub anfühlen, man spürt ein Kribbeln in diesen. In manchen Fällen ist eine ganze Hand betroffenen, in anderen nur ein einzelner Finger.
Betrifft die Durchblutungsstörung den Kopf, so kommt es auch hier zu Symptomen. Schwindel kann auftreten, die Person wirkt orientierungslos. Selbst Sprechstörungen sowie Einschränkungen des Sehfeldes zählen zu den Ursachen. Manchmal leiden Patienten an einem Tinnitus. Betrifft die Störung vor allem den Oberkörper, so kommt es zu Atemnot und einem Gefühl der Schwere auf der Brust. Dies kann sehr schmerzhaft sein und sollte vom Patienten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Ursachen dieser Krankheitserscheinung
Eine Durchblutungsstörung kann verschiedene Ursachen haben. Zunächst einmal kann eine Arteriosklerose vorliegen. Das bedeutet, dass die Arterien durch Ablagerungen an bestimmten Stellen verengt und verschlossen wurden. Die ist die häufigste Ursache von Durchblutungsstörungen. Das Blut kann nicht mehr wie gewohnt durch diese hindurchströmen. Blutgerinnsel können ebenfalls zu Verschlüssen der Arterien führen. Eine weitere Ursache sind Entzündungen der Gefäße. Schließlich erhöhen bestimmte Krankheiten und ein ungesunder Lebenswandel das Risiko für eine Durchblutungsstörung: Übergewicht und ein hoher Cholesterinspiegel können die Krankheit auslösen. Auch Diabetes, Bewegungsmangel und Rauchen führen in vielen Fällen Durchblutungsstörungen im Körper herbei.
Das können Sie selbst gegen Durchblutungsstörungen tun
Zunächst einmal können Betroffene das Risiko der Erkrankung senken, indem sie ihren Lebenswandel verbessern. Das bedeutet, dass etwa Bewegung den Blutkreislauf fördert und auch eine Umstellung auf eine gesunde Ernährungsweise wichtige Verbesserungen erzielen kann. Wenn die Durchblutungsstörung jedoch bereits vorliegt, helfen solche Maßnahmen nicht in allen Fällen. Der Mediziner wird sich dann auf die Suche nach den konkreten Ursachen der Durchblutungsstörung machen. Diese müssen behoben werden. Kurzfristig werden Betroffene in vielen Fällen auch mit Medikamenten behandelt, die das Blut verdünnen. Dann kann dieses wieder leichter durch den Körper strömen. Sofortmaßnahmen bei erheblichen Schmerzen und anderen Einschränkungen bestehen auch darin, dass die Gliedmaßen, in denen es zu Stauungen kommt, gepolstert und vom Körper nach unten gehalten werden. Dann unterstützt die Schwerkraft das Fließen des Blutes und die Stauung wird nicht durch diese behindert.
Medikamente können darauf abzielen, den Cholesterinspiegel zu senken und Krankheiten wie Diabetes unter Kontrolle zu bekommen. Zudem bilden Bewegungstherapien ein wichtiges Standbein. Diese können in Schwimmtraining, Radfahren und Krankengymnastik bestehen. Solche Trainings fördern die Durchblutung in den Beinpartien sehr effektiv. Auch bestimmter Bäder kommen bei der Behandlung zum Einsatz. Sind die Arterien stark verkalkt und verengt, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Die Ärzte greifen hier auch ein, um zu verhindern, dass sich beispielsweise Thrombosen in den Adern lösen und zu Infarkten führen.
Hausmittel und natürliche Behandlungen
Scharfe Speisen regen in manchen Fällen den Blutkreislauf im Körper des Menschen an. So wird Chili und Ingwer eine solche Wirkung nachgesagt. Sie wärmen den Körper von innen auf und können Betroffenen helfen. Eine weitere Maßnahme ist das sogenannte Wechselduschen. Hierbei wird die Temperatur des Wassers beim Duschen mit Pausen dazwischen abwechselnd auf warm und kalt gestellt. Dreimal sollte dieser Wechsel stattfinden und das Duschen sollte mit kaltem Wasser enden. Eine solche Maßnahme regt den Kreislauf an und fördert die Zirkulation des Blutes. Nachdem er unter dem kalten Wasser stand, wärmt sich der Körper nämlich mit Hilfe der Blutzirkulation wieder auf. Sie können diese also gezielt fördern. Eine andere Maßnahme besteht in gezielten Massagen. Wenn Sie jemanden haben, der ihren Körper massiert, verbessert auch dies die Blutzirkulation. Sie sollten dabei ein passendes Massageöl verwenden. In diesem Fall empfiehlt sich Rosmarinöl. Rosmarin entspannt sehr effizient die Muskeln. Es sorgt so dafür, dass es auch auf dieser Ebene zur Entspannung kommt und keine Barrieren vorliegen.
Erste Hilfe im Notfall
Falls sich Durchblutungsstörungen nicht lösen lassen, Schmerzen, Schwindel und Orientierungslosigkeit auftreten, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt verständigen. Als Sofortmaßnahme empfiehlt es sich dann, zu prüfen, welche Extremitäten von der Störung betroffen sind. Sorgen Sie dann dafür, dass der Körper weich gepolstert wird. Die betroffenen Gliedmaßen sollten nicht so gelegt werden, dass die Durchblutung noch weiter behindert wird. Legen Sie diese so in Richtung Boden, dass der Fluss des Blutes von der Schwerkraft unterstützt wird. Warten Sie auf einen Arzt.
Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
Da die Krankheit am Anfang mit keinen starken Beschwerden einhergeht, sollten Sie nicht erst zum Arzt gehen, wenn diese bereits auftreten. Auch die Vorsorge ist wichtig. Falls Sie an Krankheiten leiden, die Durchblutungsstörungen verursachen können, informieren Sie sich gut über die Symptome dieser Erkrankung. Messen Sie regelmäßig den Blutdruck und teilen Sie Veränderungen Ihrem Hausarzt mit. Falls Sie regelmäßig kalte Füße haben, sollten Sie ebenfalls die Ursache dieser Beschwerden überprüfen lassen. Möglicherweise liegt eine Durchblutungsstörung vor.
Diese vorbeugenden Maßnahmen senken das Krankheitsrisiko
Neben dem bereits erwähnten Wechselduschen gibt es noch andere Maßnahmen, mit denen Sie eine gezielte Prophylaxe gegen Durchblutungsstörungen betreiben können. Eine bekannte Behandlung ist das sogenannte Wassertreten. In vielen Parkanlagen gibt es Wasserbecken, die Sie im Sommer bei warmen Temperaturen kostenfrei benutzen können. Sie verschaffen Ihnen nicht nur eine angenehme Erfrischung, wenn Sie langsam durch das kalte Wasser laufen. Der Temperaturwechsel und die Bewegung der Beine in den Wassermassen fördert die Durchblutung ausgesprochen effizient. Eine weitere Maßnahme ist das Radfahren. Es lässt sich zu jeder Jahreszeit betreiben, im Winter auch mit einem Hometrainer in den eigenen vier Wänden. Auch mit Nordic Walking tun Sie bereits etwas Gutes für Ihre Durchblutung. Eine andere Maßnahme zur Vorbeugung ist gesunde Ernährung. Senken Sie Ihren Cholesterinspiegel und Sie beugen einer Durchblutungsstörung vor und tun Ihrem Körper in vielerlei Hinsicht einen guten Dienst.
Bildnachweise
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Quellen:
Bulling, Bernhard et al. (2000): Arterielle Verschlusskrankheiten – Durchblutungsstörungen der Beine
Diehm, Curt (1996): Durchblutungsstörungen – Was hilft bei Erkrankungen der Blutgefäße und Lymphgefäße?
Manke, Matthias (2019): Leichtfüßig – Was Füße über unsere Gesundheit verraten
Wormer, Eberhard J. (1998): Durchblutungsstörungen wirksam behandeln