Schnupfen kann allein oder als Begleiterscheinung verschiedener Erkältungskrankheiten auftreten. Er macht sich mit einer verstopften und verschleimten Nase sowie einer eingeschränkten Nasenatmung bemerkbar. Diese Symptome sind unangenehm, doch dienen sie auch zum Schutz vor schwerwiegenderen Infektionen. Die Nasenschleimhaut schützt sich mit einer verstärkten Produktion von Nasensekret vor dem Eindringen von Krankheitserregern und verhindert damit das weitere Vordringen der Erreger in die Luftwege.
Was ist Schnupfen?
Schnupfen wird auch als Rhinitis oder Nasenkatarrh bezeichnet. Es handelt sich um eine infektiöse Entzündung der Nasenschleimhaut, die vorwiegend durch Viren (Rhinoviren) hervorgerufen wird. Als Erreger von Schnupfen sind mehr als 200 Viren bekannt. Abhängig von der Jahreszeit herrschen unterschiedliche Viren vor. Da die Erreger vielfältig sind, konnte bislang noch kein Impfstoff gegen Schnupfen entwickelt werden. Auch die Grippe-Impfung schützt nicht vor einem akuten Schnupfen.
Über die eingeatmete Luft gelangen die Schnupfenviren in die Nase und müssen zuerst die Schleimhaut als Hürde überwinden. In der Nase können sich die Erreger einnisten und vermehren. Menschen aller Altersklassen können mehrmals im Jahr von einem Schnupfen betroffen sein. Jeder Mensch leidet während seines Lebens im Schnitt 100 bis 150 Mal unter Schnupfen. Ein Schnupfen dauert ungefähr sieben Tage. Im Laufe seines Lebens kann der Mensch durchschnittlich an 700 bis 1.050 Tagen unter Schnupfen leiden. Im ungünstigsten Fall können es insgesamt fast drei Jahre sein, in denen ein Mensch von Schnupfen betroffen ist. Schnupfen kann nicht nur als Infektion, sondern auch als allergische Reaktion auftreten oder durch Fremdkörper in der Nase ausgelöst werden.
Symptome: So ääußert sich Schnupfen
Bei einem infektiösen, akuten Schnupfen beträgt die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch nur ein bis zwei Tage. Zu Beginn macht sich der Schnupfen mit einer verstärkten Produktion von Schleim in der Nase bemerkbar. Das Nasensekret ist zu Beginn häufig wässrig, während es im weiteren Verlauf weiß oder gelblich und eitrig sein kann. Eine gelbliche oder grünliche Farbe entsteht durch Abwehrzellen, die im Nasensekret enthalten sind. Weitere Symptome von Schnupfen können
- Halsschmerzen
- Brennen und Kribbeln in der Nase
- verstärktes Niesen
- verstopfte Nase und Behinderung der Nasenatmung
- Geschmacks- und Geruchsstörungen
- Veränderung der Stimme
- Kopfschmerzen
sein.
Tritt der Schnupfen isoliert auf, geht er zumeist nicht mit Fieber einher. Die Symptome klingen zumeist nach sieben Tagen ab. Wird ein Schnupfen durch Bakterien verursacht, dauert er länger an. Als Begleiterscheinung einer Erkältungskrankheit wie einem Infekt der oberen Luftwege kann es zusätzlich zu Husten und Fieber kommen.
Ursachen von Schnupfen
In den meisten Fällen wird ein Schnupfen durch Viren verursacht. Diese Viren verbreiten sich häufig in verhältnismäßig abgeschlossenen Gruppen wie Kindergärten, Schulen oder den Abteilungen eines Unternehmens.
Haben diese Viren die Nasenschleimhaut überwunden, nisten sie sich ein und vermehren sich. Die Viren müssen sich in ihrer Form verändern, um die Schleimhaut zu durchdringen. Sie werden von der Schleimhaut als fremd erkannt. Als Gegenmaßnahme bildet die Nase verstärkt Schleim, der dick wird. Die Blutgefäße der Nase weiten sich, was das Gefühl einer verstopften Nase vermittelt.
Wird es draußen kalt und nass, finden die Rhinoviren in der Nase die perfekten Bedingungen, um sich auszubreiten. Die Durchblutung der Nasenschleimhaut wird bei kalten Temperaturen schwächer. Die Abwehrkraft gegen Krankheitserreger lässt nach.
Die Übertragung eines Schnupfens durch Viren erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Häufig werden diese Viren, die durch Niesen, Husten und Sprechen freigesetzt werden, eingeatmet. Die Viren können jedoch auch durch Schmierinfektion über Oberflächen, die zuvor von Menschen, die bereits mit Schnupfen infiziert sind, übertragen werden (z. B. Türklinken, Gegenstände etc.).
Das Rhinovirus als häufigster Erreger von Schnupfen
Die zur Gruppe der Picorna-Viren gehörenden Rhinoviren wurden vor ungefähr 60 Jahren entdeckt. Sie sind nur 24 bis 30 Nanometer groß. Ein Nanometer macht ein Milliardstel Meter aus. Rhinoviren verursachen mehr als die Hälfte aller Erkältungserkrankungen und können bislang noch nicht durch Impfung bekämpft werden.
(https://www.nasic.de/schnupfen-und-co/was-ist-schnupfen.html)
Weitere Ursachen von Schnupfen
Ein Schnupfen kann auch durch Bakterien verursacht werden. Weitere Ursachen können allergische Reaktionen auf verschiedene Umwelteinflüsse, Fremdkörper in der Nase, wie das hin und wieder bei Kindern der Fall ist, oder Vorwölbungen in der Nasenschleimhaut (Nasenpolypen) sein. Ein Schnupfen kann auch als Nebenwirkung bei verschiedenen Medikamenten, beispielsweise bei der Anwendung von Nasenspray über einen längeren Zeitraum, auftreten.
Formen von Schnupfen
Beim Schnupfen werden der allergische und der nicht allergische Schnupfen unterschieden. Der allergische Schnupfen unterteilt sich in den infektiösen und den nicht infektiösen Schnupfen. Der infektiöse Schnupfen kann akut auftreten und dauert dann ungefähr sieben Tage. Der infektiöse Schnupfen kann auch chronisch sein und dauert dann über längere Zeit an.
Ein allergischer, nicht infektiöser Schnupfen kann beispielsweise als Reaktion auf körperfremde Stoffe wie Pollen oder Tierhaare auftreten. Diese Stoffe sind an sich harmlos, doch reagiert das Immunsystem empfindlich darauf.
Mögliche Krankheiten, die mit einem Schnupfen einhergehen können
Häufig tritt der Schnupfen als Begleiterscheinung eines Infektes der oberen Atemwege auf. Er kann auch bei einer Virusgrippe (Influenza), einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), einem Keuchhusten (Pertussis) oder Masern als Begleiterscheinung auftreten. Solche Krankheiten machen sich mit weiteren Symptomen bemerkbar. Auch Fieber tritt häufig als begleitendes Symptom auf.
Tritt der Schnupfen saisonabhängig auf, sollten Sie an eine Allergie denken, beispielsweise eine Pollenallergie.
Was Sie selbst bei einem Schnupfen tun können
Um die Beschwerden von Schnupfen zu lindern und Ihren Körper bei der Genesung zu unterstützen, sollten Sie
- genügend trinken
- auf ausreichenden Schlaf achten
- sich Ruhe gönnen
- Stress vermeiden.

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Das Durchatmen erleichtern Sie sich mit Nasentropfen oder Nasenspray, die zum Abschwellen der Nasenschleimhaut beitragen. Diese Mittel sollten Sie vor dem Zubettgehen anwenden, um besser schlafen zu können. Sie sollten abschwellende Nasensprays oder Nasentropfen jedoch nicht länger als sieben Tage hintereinander anwenden, da sonst die Nasenschleimhaut geschädigt wird.
Hausmittel und natürliche Heilmittel gegen Schnupfen
Die Beschwerden von Schnupfen können Sie mit Hausmitteln und natürlichen Heilmitteln lindern. Ein solches Hausmittel ist eine Nasenspülung. Der Schleim wird verflüssigt und kann besser abfließen. Krankheitserreger werden besser aus dem Körper geleitet. Um die Nasenschleimhäute nicht zu reizen, sollten Sie eine Nasenspülung nicht länger als eine Woche anwenden. Eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung darf nicht angewendet werden, wenn Sie unter einer Nasennebenhöhlenentzündung leiden und die Nasennebenhöhlen vereitert sind. Die Kochsalzlösung könnte aufgrund der starken Schwellung nicht mehr abfließen.
Für eine Nasenspülung sollten Sie einen Liter Leitungswasser und zwei Teelöffel Kochsalz verwenden. Das Wasser kochen Sie ab. In das Wasser wird das Salz eingerührt. Es muss vollständig aufgelöst sein. Ist das Wasser auf 37 Grad Celsius abgekühlt, nehmen Sie etwas von der Lösung in die hohle Hand und ziehen es durch ein Nasenloch ein. Bei zur Seite geneigtem Kopf und geöffnetem Mund lassen Sie das Wasser wieder durch das Nasenloch auslaufen. Einfacher funktioniert die Nasenspülung mit einer Nasendusche, die in der Apotheke erhältlich ist. Als Nebenwirkungen einer Nasenspülung können leichtes Brennen oder Reizungen auftreten.
Als Hausmittel ist auch eine Inhalation mit Kamillenblüten, Thymiankraut, Pfefferminz- und Salbeiblättern geeignet, die Sie in eine Schüssel geben und mit heißem Wasser übergießen. Der Aufguss sollte einige Minuten ziehen und abkühlen. Anschließend beugen Sie den Kopf darüber und inhalieren die Dämpfe.
Der Heilungsprozess bei Schnupfen kann mit einer scharfen Speise mit Chili angeregt werden. Chili fördert mit seiner Schärfe die Durchblutung der Schleimhäute in den Atemwegen. Darüber hinaus wirkt Chili schleimlösend.
Erste Hilfe bei Schnupfen
Bei den ersten Anzeichen von Schnupfen wie Kratzen im Hals und wässrigem Nasenausfluss können Sie ein Fußbad mit einer Temperatur von 39 Grad Celsius anwenden. Nach acht bis zwölf Minuten tauchen Sie Ihre Füße für drei Sekunden in kaltes Wasser. Haben Sie Ihre Füße gut abgetrocknet, ziehen Sie Socken an und legen sich für 20 Minuten ins Bett.
Die Beschwerden eines beginnenden Schnupfens können Sie auch einen Tee anwenden, den Sie aus Kamille, Salbei, Thymian und Spitzwegerich bereiten. Der Tee hat eine antibakterielle Wirkung, lindert den Schmerz und trägt zur Abschwellung der Schleimhäute bei. Geben Sie einen Esslöffel Honig auf eine Tasse Tee, wird die antibakterielle Wirkung noch verstärkt.
Als Erste-Hilfe-Maßnahme eignen sich auch Medikamente mit abschwellender Wirkung. Nasenspray mit Xylometazolin oder Oxymetazolin ist geeignet.
Wann sollten Sie bei einem Schnupfen zum Arzt gehen?
Zum Arzt gehen sollten Sie, wenn der Schnupfen immer wieder saisonbedingt auftritt. Der HNO-Arzt kann feststellen, um welche Art von Viren es sich handelt. So kann festgestellt werden, ob eine allergische Reaktion vorliegt.
Hält der Schnupfen über längere Zeit an und geht er mit Fieber einher, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Er stellt die Erreger fest und kann die entsprechende Behandlung vornehmen. Es kann sich bei Fieber um eine andere Krankheit, beispielsweise Grippe, handeln. Bei einem länger dauernden Schnupfen kann ein durch Bakterien verursachter oder chronischer Schnupfen vorliegen.
Wie können Sie einem Schnupfen vorbeugen?
Eine Vorbeugung von Schnupfen durch eine Impfung ist nicht möglich. Um einem Schnupfen vorzubeugen, sollten Sie immer auf warme Füße achten, da der Körper bei dauerhaft kalten Füßen anfälliger gegen Erkältungen ist. Mit warmen Füßen wird die Durchblutung im gesamten Körper angeregt.
Sie sollten zur Vorbeugung auf Hygiene achten und sich oft die Hände waschen. Das ist besonders wichtig, wenn Sie nach Hause kommen. Durch Schmierinfektion über die Hände können die Erreger unbewusst durch die Berührung mit den Händen über Mund oder Nase in den Körper gelangen. Zur Vorbeugung trägt auch die Desinfektion von Gebrauchsgegenständen wie Handy, Computertastatur oder Türklinken bei.
Das Immunsystem stärken Sie mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie mit viel Bewegung wie Ausdauertraining und der Vermeidung von Stress.
Die empfindliche Nasenschleimhaut wird durch Heizungsluft, Klimaanlage und Abgase ausgetrocknet. Die Krankheitserreger können sich leichter ansiedeln. Vorbeugen können Sie mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr und der Befeuchtung der Schleimhäute mit Nasenspülungen oder Dampfbädern.
Bildnachweise
Beitragsbild: © sweetlouise / Pixabay
Frau mit Nasenspray: © ThorstenF / Pixabay
Quellen:
https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/schnupfen/was-ist-schnupfen.html
https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/warum-laeuft-die-nase-wenn-man-erkaeltet-ist/https://www.nasic.de/schnupfen-und-co/was-ist-schnupfen.html
https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/schnupfen/hintergrund
https://www.erkaeltungs-ratgeber.de/erkaeltung/hausmittel
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-37-2003/titel-37-2003/
https://www.erkaeltet.info/erkaeltung/behandlung/faq/erste-hilfe/
https://www.erkaeltungs-ratgeber.de/erkaeltung/vorbeugenhttps://www.erkaeltung-online.de/vorbeugung/