Bei Pickeln handelt es sich um entzündliche Hauterhebungen, die zumeist im Gesicht, auf Schultern, Brust und Rücken in Erscheinung treten. Sie entwickeln sich aus Mitessern, in denen sich Bakterien angesiedelt haben. Letztere bilden Eiter, was zu der schmerzenden Rötung führt. Treten Pickel gehäuft auf, spricht der Dermatologe von Akne.
Von Pickeln sind hauptsächlich Pubertierende betroffen. Da sich deren Körper hormonell umstellt, setzt eine verstärkte Talgproduktion ein, was zur Bildung von Pickeln führen kann. Etwa jeder fünfte Jugendliche entwickelt eine mittelschwere bis schwere Akne. In der Regel klingen die Hautstörungen nach dem 25. Lebensjahr wieder ab, doch gibt es auch 50-Jährige mit entsprechendem Hautbild.
Wie entstehen Pickel?
Um geschmeidig zu bleiben und die Haut vor Austrocknung und Umwelteinflüssen zu schützen, bilden die in der sogenannten Lederhaut liegenden Talgdrüsen ein Sekret, welches sie an die Hautoberfläche abgeben. Setzt eine übermäßige Produktion des auch als Talg oder Hautfett bezeichneten Sekretes ein, verhornen die obersten Hautschichten stark, sodass der Talg nicht mehr abfließen kann. In der Folge verstopft der sich ansammelnde Talg den Ausfuhrgang der Talgdrüse, und es kommt zur Bildung eines Mitessers. Entzündet sich dieser aufgrund einer Bakterienansiedlung, entsteht ein Aknepickel.
In der Pubertät sorgt die verstärkte Bildung von Geschlechtshormonen für eine übermäßige Talgproduktion und damit eine verhornte Oberhaut. Die Ausprägung unterscheidet sich von Jugendlichem zu Jugendlichem, denn die Körper reagieren unterschiedlich auf die hormonelle Umstellung. Auch die Genetik sowie das Immunsystem haben einen Einfluss auf die Entstehung von Pickeln.
Neben Hormonhaushalt und Genetik gibt es weitere Faktoren, welche eine Pickel-Bildung begünstigen. Hierzu zählen Stress, psychische Belastung, starkes Rauchen sowie eine ungesunde, fettreiche oder zuckerreiche Ernährung. Auch ein hoher Konsum von Kuhmilchprodukten gilt als möglicher Risikofaktor. Werden häufig Kosmetikartikel wie beispielsweise Fettcremes oder Öle verwendet oder bestimmte Medikamente eingenommen, kann auch dies Pickel entstehen lassen. Mangelnde Hygiene spielt hingegen so gut wie keine Rolle.
Wie lassen sich Pickel behandeln?
Präparate
Um Hautunreinheiten zu bekämpfen, stehen unterschiedliche Präparate zur Verfügung. Zu wählen ist zwischen solchen, die auf die Haut aufgetragen werden, und Präparaten, die oral eingenommen werden. Während einige frei erhältlich sind, ist bei anderen die Ausstellung eines Rezeptes seitens des Arztes erforderlich.
Als wirksames, natürliches Mittel gegen Entzündungen hat sich das Eiweiß Lactoferrin erwiesen, welches sowohl in der Muttermilch als auch in Tiermilch vorkommt. Seine Aufgabe besteht in der Unterstützung der Immunabwehr gegen Bakterien, Pilze und Entzündungen. Nachgewiesenermaßen reduziert das Eiweiß die Talgproduktion, sodass die Bildung von Hautunreinheiten gebremst wird. Seine gute Verträglichkeit macht Lactoferrin zu einem unbedenklich anzuwendenden Mittel gegen Pickel. In der Apotheke ist es rezeptfrei unter dem Namen SanDermin(R) erhältlich. Die Einnahme erfolgt in Kapseln zum Schlucken.
Retinoide
Retinoide werden sehr häufig bei der lokalen Therapie angewandt, da sie ein normales Wachstum der Hautzellen fördern. Die Wirkstoffe nennen sich Tretinoin, Isotretinoin und Adapalen, und stehen in Form von Gel, Creme oder Lösung zur Verfügung. Zu Beginn der Behandlung werden sie einmal am Tag idealerweise am Abend dünn aufgetragen. Mitunter kann es zu Hautreizungen kommen, was aber nicht ungewöhnlich ist. Derartige Hauterscheinungen lassen bei konsequenter Fortsetzung der Behandlung nach. Die Wirkung zeigt sich nach etwa zwölf Wochen. Dann genügt eine zwei- bis dreimal wöchentliche Anwendung.
Aspirin hilft, Pickel auszutrocknen
Als wirksames Mittel gegen Pickel erweist sich Aspirin. Sein Hauptwirkstoff Acetylsalicylsäure hat entzündungshemmende Eigenschaften und eignet sich dadurch sehr gut zur Pickel-Bekämpfung. Er macht Bakterien unschädlich und sorgt somit für ein wesentlich besseres Hautbild. Die Behandlung mit der Aspirin-Tablette erfolgt, indem Sie diese zunächst zu Pulver zerstoßen und anschließend mit etwas Wasser zu einem Brei vermengen. Auf die zuvor gründlich gereinigte Hautstelle tragen Sie die entstandene Paste nun mit einem Wattebausch mit kreisenden Bewegungen auf. Nachdem die Paste etwa zehn Minuten eingezogen ist, können Sie sie von der Haut waschen. Während die Prozedur bei trockenem Hauttyp nur einmal die Woche erfolgen sollte, kann sie bei fettigem Hauttyp problemlos zwei- bis dreimal in der Woche angewandt werden. Bei empfindlicher Haut ist von einer Behandlung mit Aspirin abzuraten.
Stärke der Kartoffel schwächt den Pickel
Wie auch die Aspirintablette wirkt die Kartoffel auf die Haut austrocknend. Vermutet wird, dass es die in der Kartoffel enthaltene Stärke ist, die diese Wirkung zeigt. Die Anwendung gestaltet sich sehr einfach, indem Sie mit der Kartoffel den Pickel abtupfen.
Arnika-Salbe
Auch mit Arnika-Salbe lassen sich die Plagegeister bekämpfen. Nachdem die Salbe auf die entsprechende Hautstelle getupft wurde und eingezogen ist, führt sie zu einem Rückgang der Schwellung.
Pfefferminz-Öl
Das in der Drogerie erhältliche Pfefferminz-Öl hat sich als wirksames Mittel im Kampf gegen entzündete Haut erwiesen. Seine entzündungshemmende und austrocknende Eigenschaft entfaltet es, indem es in Form von wenigen Tropfen unter Verwendung eines Wattestäbchens punktuell aufgetragen wird.
Bildnachweis
Beitragsbild: © Kjerstin_Michaela / Pixabay
Quellen
https://www.pickelstop.com/ueber-pickel/behandlungsmoeglichkeiten/
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2010/daz-26-2010/nur-ein-paar-pickel-gut-beraten-bei-akne
https://www.gesundheitsinformation.de/akne.2077.de.html
https://www.praxisvita.de/pickel-ursache-ist-eine-uebermaessige-talgproduktion-1218.html
https://www.t-online.de/leben/mode-beauty/id_62895246/fuenf-geheimtipps-gegen-fiese-pickel.html