Erste Hilfe und fachgerechte Versorgung
Brandwunden entstehen, wenn die Haut mit großer Hitze oder offenem Feuer in Kontakt kommt. Aus medizinischer Sicht werden die Brandwunden in drei Schweregrade eingeteilt. Eine ärztliche Behandlung ist bei den Schweregraden zwei und drei erforderlich. Bandwunden können lebensgefährlich sein und bedürfen in den höheren Schweregraden häufig sogar eine notärztliche Versorgung. Leichte Brandwunden können Sie hingegen selbst vorsorgen. Dabei ist es wichtig, dass Sie die Maßnahmen der Ersten Hilfe kennen und im Heilungsverlauf darauf achten, dass sich die Wunde nicht entzündet.
Was ist eine Brandwunde?
Die Haut ist sehr hitzeempfindlich und kann bei zu großer Wärmeinwirkung verbrennen. Das klassische Beispiel für eine Brandwunde des ersten Grades ist der Sonnenbrand. Aber auch der Kontakt mit heißen Gegenständen oder offenem Feuer hat eine Brandwunde zur Folge. Dabei reicht eine sehr kurze Hitzeeinwirkung bereits aus, um die Haut stark zu schädigen. Die Oberfläche der Haut ist stark gerötet. Abhängig vom Schweregrad bilden sich nach einiger Zeit Blasen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sein können. Die Haut spannt und der Patient verspürt starke Schmerzen, die eine längere Zeit andauern können. Bei starken Verbrennungen dritten Grades kann sich die Haut schwarz verfärben. Die Nervenzellen werden durch die Hitzeeinwirkung zerstört, und der Patient verspürt bei derart starken Verbrennungen mitunter gar keine Schmerzen. Dafür ist die Haut aber irreversibel geschädigt und kann nur durch eine Transplantation wieder aufgebaut werden. Brandwunden sollten immer ernst genommen und fachgerecht versorgt werden. Die obere Hautschicht ist bei den Verbrennungen ersten und zweiten Grades sehr anfällig für das Eindringen von entzündlichen Erregern. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Wunde sauber gehalten und gut gepflegt wird, bis der Heilungsprozess abgeschlossen ist.
Erste Hilfe bei Brandwunden
Die Maßnahmen der Ersten Hilfe richten sich nach dem Grad der Verbrennung. Wenn Sie feststellen, dass der Patient schwere Verbrennungen hat, rufen Sie sofort den Notarzt. Es kann Lebensgefahr bestehen. Die Haut ist das größte Organ des Menschen und für den Austausch von Sauerstoff verantwortlich. Wenn große Teile der Haut verbrannt sind, ist dieser Austausch gestört und der Patient kann mitunter versterben. Kleinere Verbrennungen können Sie selbst behandeln, wobei es wichtig ist, dass Sie vor allem in den ersten Minuten richtig handeln, um den Patienten nicht weiter zu gefährden.
Verbrennungen ersten Grades und Verbrühungen
Als Erstes entfernen Sie die Kleidung von den betroffenen Stellen der Haut. Dies ist aber nur möglich, wenn diese locker sitzt. Andernfalls überlassen Sie das Entfernen dem Arzt. Bei leichten Verbrennungen, die mit Schmerzen und geröteter Haut einhergehen, ist Kühlen die wichtigste Sofortmaßnahme. Wenn es möglich ist, lassen Sie kaltes Wasser über die betroffene Stelle laufen. Ein Eisbeutel oder eine kalte Messerklinge sind auch hilfreich. Das Kühlen sorgt dafür, dass sich die Haut beruhigt. Beobachten Sie die Stelle, denn eine Verbrennung zweiten Grades ist mitunter gar nicht gleich zu erkennen. Wenn sich die Haut anhebt und wenn sich Blasen bilden, ist ein Gang zum Arzt eventuell empfehlenswert.



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Verbrennungen zweiten und dritten Grades
Bei schweren Verbrennungen ist es Ihre wichtigste Aufgabe als Ersthelfer, dass Sie den Notarzt rufen. Bringen Sie den Patienten in die stabile Seitenlage, denn es kann sein, dass er bewusstlos wird. Entfernen Sie verklebte Kleidung nicht, sondern überlassen Sie dies dem Arzt. Decken Sie den Patienten zu, damit er nicht zu frieren beginnt. Sollte er ansprechbar sein, geben Sie ihm Wasser zu trinken und sprechen mit ihm. Es ist wichtig, dass Sie ihn beruhigen. Oftmals kann ein Schock vermieden werden. Brennende Kleidung löschen Sie mit einer Decke oder mit einem Mantel. Verwenden Sie keinesfalls Sand oder Wasser zum Löschen des Feuers. Damit können Sie die Verletzung verschlimmern. Achten Sie darauf, dass Sie sich möglichst nicht selbst in Gefahr bringen. Offene Brandwunden werden mit einer speziellen Decke abgedeckt, die eine glatte Oberfläche hat und nicht mit der Haut verkleben kann. Sie ist in einigen Verbandskästen enthalten, die Sie in Ihrem Fahrzeug mitführen. Wenn Sie eine solche Decke nicht haben, achten Sie beim Zudecken des Patienten darauf, dass sich der Stoff nicht mit der Brandwunde verbinden kann. Es kommt zu Verklebungen, die für den Patienten sehr schmerzhaft sind.
Behandlung von Verbrennungen
Die Behandlung von Verbrennungen richtet sich nach dem Schweregrad. Bei leichten Verbrennungen können Sie die Behandlung zu Hause oder in Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt durchführen. Wichtig ist, dass Sie die betroffene Stelle gut kühlen, bis die Schmerzen etwas nachlassen. Verwenden Sie Eisbeutel oder einen Lappen, den Sie mit kaltem Wasser tränken. Wenn die Beschwerden stark sind, suchen Sie Ihren Hausarzt auf. Er kann eine Salbenbehandlung verordnen, die der Haut bei der Regeneration hilft.
Verbrennungen zweiten und dritten Grades
Eine Verbrennung zweiten Grades erkennen Sie daran, dass sich die Haut pellt und dass sie Blasen bildet. Es ist wichtig, dass Sie sich einem Arzt vorstellen, wenn Sie diese Symptome erkennen. Er kann eine Behandlung mit speziellen Brandsalben und Verbänden anordnen. Diese kann langwieriger sein, sodass Sie sich täglich beim Arzt vorstellen müssen, um den Verband zu wechseln und die Salbe neu aufzutragen. Alternativ wird diese Behandlung im Krankenhaus durchgeführt. Bei schweren Verbrennungen wird der Patient sofort in ein Krankenhaus eingewiesen. Die Patienten benötigen nicht nur eine Versorgung der Wunde, sondern es ist wichtig, dass der Kreislauf stabil gehalten wird. Oftmals herrscht ein akuter Sauerstoffmangel, der durch Gegenmaßnahmen behoben werden muss. Ist ein großer Teil der Haut verbrannt und kann sich nicht mehr regenerieren, werden Transplantationen notwendig. Zu diesem Zwecke kann Haut im Labor gezüchtet werden. Die Behandlung ist langwierig und erfordert oftmals mehrere Operationen, sodass sie sich über Monate, mitunter auch Jahre hinziehen kann. Letztlich ist es durch den Fortschritt der Medizin aber möglich, den Patienten nach einer schweren Brandverletzung nicht nur ein lebenswertes Leben, sondern auch ein ästhetisches Äußeres wiederzugeben. Dies gilt vor allem für Verbrennungen im Gewicht und an den sichtbaren Stellen des Körpers.
Was Sie nicht tun dürfen
Ganz wichtig ist, dass Sie die Brandwunde offen lassen, bis der Arzt etwas anderes entscheidet. Sie dürfen keine Pflaster oder Verbände anlegen, da diese sich mit der nässenden Wunde verbinden können. Die Entfernung wäre für den Patienten sehr schmerzhaft. Auch auf das Anlegen von Brandpflastern sollten Sie ohne ärztliche Verordnung verzichten. Der Sauerstoff, der durch die Luft an die Wunde gelangt, kann den Heilungsprozess beschleunigen. Aus diesem Grund ist es am besten, wenn Sie die Wunde offen lassen. Sie wird durch die körpereigenen Wundheilungsprozesse von innen wieder ausheilen. Es gibt jedoch Stellen am Körper, bei denen ein offenes Ausheilen nicht möglich ist, etwa weil Sie Kleidung darüber tragen oder weil die Brandwunde durch Ihre Tätigkeiten ständig mit Gegenständen in Berührung kommt. Dem beugen Sie mit einem Brandpflaster oder einem Salbenverband vor. Beides sollten Sie aber nur in Rücksprache mit dem Arzt verwenden. Im Rahmen der ersten Hilfe verwenden Sie kein Wasser zum Löschen von brennender Kleidung. Sie dürfen das Feuer lediglich ersticken. Dafür dürfen Sie mit Ausnahme von Sand alles verwenden, was Sie finden können. Am besten eignet sich dicke und robuste Kleidung zum Ersticken des Feuers oder eine Decke.
Verlaufskontrolle und Nachbehandlung
Eine leichte Verbrennung oder Verbrühung bedarf keiner ärztlichen Begutachtung und muss auch nicht nachbehandelt oder speziell versorgt werden. Wichtig ist, dass Sie die Stelle in Beobachtung behalten. Die gerötete Haut sollte sich langsam beruhigen. Blasen trocknen aus und heilen ab, und die Rötung bildet sich zurück. Es kann eine Zeitlang dauern, bis sich neue Haut gebildet hat und die Brandwunde vollständig verschwunden ist. Die Nachbehandlung von größeren Brandwunden mit starker Ausprägung wird von einem Arzt geleitet. Neben dem Hausarzt übernehmen auch niedergelassene Chirurgen die Nachbehandlung von Brandwunden. Bei Verbrennungen der höheren Grade können Schwierigkeiten bei der Wundheilung auftreten. Diese äußern sich in Entzündungen, aber auch in Wundheilungsstörungen, wenn die tiefer liegenden Hautschichten betroffen sind. Eine Nachbehandlung muss so lange erfolgen, bis sich die Haut von innen heraus regeneriert hat und auch die oberste Hautschicht glatt ist. Narbenbildung kann bei Brandwunden verstärkt auftreten. Mitunter ist es auch notwendig, das Narbengewebe zu reduzieren oder zu rekonstruieren. Somit kann die Dauer der Notwendigkeit einer Nachbehandlung nicht vorausgesagt werden. Sie hängt von dem Schweregrad der Verbrennung und von der Größe der Brandwunde ab. Auch die Stelle, an der die Verbrennungen aufgetreten sind, spielt für den Heilungsprozess eine große Rolle. Außen liegende Verbrennungen, die nicht mit anderen Hautpartien in Berührung kommen, heilen in der Regel besser ab als beispielsweise Brandwunden am Innenbereich der Oberschenkel oder unter den Achseln.
Wann zum Arzt?
Eine Brandwunde, die Blasen bildet und nässt, sollten Sie dem Arzt immer vorstellen. Auch größere Wunden, deren Durchmesser mehr als zehn Zentimeter beträgt, sollten von einem Arzt begutachtet werden. Dies gilt auch für Verbrennungen ersten Grades. Der Hintergrund liegt darin, dass großflächige Verbrennungen den Sauerstoffaustausch behindern. Die verletzte Haut muss sich regenerieren und kann diese Aufgaben nicht übernehmen. Das Ziel ist es in diesem Fall, dass die Haut so schnell wie möglich heilt. Dies gelingt aber nur durch Medikamente, die der Arzt verschreiben muss. Verbrennungen werden von Hausärzten und niedergelassenen Chirurgen, seltener von Hautärzten behandelt. Wenn Sie starke Schmerzen habe und kein Arzt erreichbar ist, sollten Sie sich in einer Rettungsstelle oder Notaufnahme vorstellen. Der Arzt wird mit Ihnen eine Therapie abstimmen, die Sie in den meisten Fällen zu Hause durchführen können.
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Beitragsbild: © phanuwatnandee / Fotolia